Zierfische füttern – ein Guide für die Fütterung im Aquarium

In diesem Ratgeber möchten wir Sie ausführlich über die Fütterung von Aquarienfischen informieren. Ein Hinweis vorab: Wenn wir im weiteren Verlauf über die „Zierfische“ schreiben, dann sind damit ausdrücklich die Aquarienbewohner gemeint. Zwar gelten auch Kois, Goldfische oder zum Beispiel Störe – also die beliebten Gartenteichbewohner – ebenfalls als Zierfische, da sie nicht zum Verzehr bestimmt sind, doch wir erlauben uns hier die Freiheit, den genannten Begriff im Kontext dieses Ratgeberartikels ausschließlich auf die Fische anzuwenden, die im Aquarium gehalten werden.

Zierfische im Gesellschaftsaquarium

Zierfische im Gesellschaftsaquarium

Noch eins muss gleich gesagt werden: Aquarienfische füttern ist eine nur scheinbar einfache Angelegenheit. Allein der Blick auf die am Markt verfügbaren Futtermittel verrät: Es ist kompliziert. Hunderte Futtersorten sind verfügbar, neben den Trockenfutter-Allroundern werden immer mehr hochspezialisierte Sorten angeboten.

Auch die Beschaffenheit der Trockenfuttermittel fällt überraschend unterschiedlich aus:

stehen zur Auswahl. Neben dem Trockenfutter sind auch diverse Kleinlebewesen zu kaufen – lebend, tiefgefroren, gefriergetrocknet oder in der Heißluft getrocknet. Mehr noch, jedem Zierfischliebhaber steht eine Möglichkeit zur Verfügung, das Futter für seine Lieblinge selbst zu züchten und sogar zu erbeuten – dem Thema „Tümpeln“ wenden wir uns natürlich auch zu, wenn auch relativ kurz.

Neben der Futtermittelwahl stellen sich verständlicherweise auch weitere Fragen rund um die Fütterung, wie zum Beispiel: Wie ist die richtige Futtermenge zu ermitteln, wie oft und zu welcher Uhrzeit soll gefüttert werden, wie viel Abwechslung brauchen die Fische usw. Wir versuchen auf diese und andere Fragen eine Antwort zu geben und diese mit den eigenen Erfahrungen und den Erfahrungen von anderen Aquarianern zu begründen. Besondere Aufmerksamkeit gilt es, der Fütterung im Gesellschaftsaquarium zu schenken. Dieses Thema werden wir ganz zum Schluss behandeln. Die Fütterung von bestimmten Fischarten werden wir indes außen vor lassen. Die Informationen dazu finden Sie in unseren Specials.

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Fressverhalten in der Natur – Tausend Möglichkeiten satt zu werden

Zierfische im Aquarium

Zierfische im Aquarium

In einem durchschnittlichen Aquarium sind kaum Wildfänge zu finden. So gut wie alle Aquarienbewohner stammen aus dem Zoohandel oder aus privater Zucht. Mehr noch, bei vielen Zierfischen, besonders solchen, die bereits jahrzehntelang in den Aquarien gehalten werden, handelt es sich um reine Zuchtformen.

In der Natur sind zum Beispiel keine Guppy-Männchen mit einer prächtigen Schleier-Schwanzflosse anzutreffen, die Wildform dieser Südamerikaner ist überwiegend grau gefärbt.

Trotzdem sind in der freien Wildbahn die engen Verwandten unserer Aquarienfische zu finden. Außerdem haben die meisten Aquarienbewohner ihre Fressgewohnheiten seit ihrem Einzug ins heimische Becken nicht aufgegeben.

Tipp: Ihre Wasserpflanzen gedeihen am besten in einem Becken, das mit karnivoren Fischen besetzt ist. Besonders die Anwesenheit von herbivoren Welsen gefährdet leider den Bestand an schönen Pflanzen.

In der Natur sind die Tiere, darunter auch Fische, einem harten Konkurrenzkampf ausgesetzt. Sie müssen um ihre Nahrung um die Wette mit ihren Artgenossen sowie anderen Tieren schwimmen. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst – die Fische sind gezwungen, nach diesem Motto zu leben. Was bedeutet es aber ganz konkret für das Fressverhalten? Hier schlägt die Evolution zwei unterschiedliche Wege ein.

Spezialisten oder Tausendsassas?

Zum einen werden manche Fische zu richtigen Spezialisten. Der Perissodus microlepis, ein unscheinbarer Buntbarsch aus dem afrikanischen Tanganjika-See, ernährt sich ausschließlich von den Schuppen anderer Fische, die er beim lebendigen Leibe aus einer Seite des armen Tieres heraus ausreißt. Das ist ein wahrer Futterspezialist. Die meisten Fische gehen indes einen anderen Weg und entwickelten sich zu Allesfressern. Sie schnappen mehr oder weniger nach allem, was sich im Wasser regt, zupfen an den Pflanzen und am Aufwuchs an den Steinen oder Wurzeln. Kurzum, die meisten Fische sind omnivor und können sowohl tierische, als auch pflanzliche Proteine verwerten.

Das bringt ihnen einen entscheidenden Vorteil: Sie finden ihr Futter überall und haben demnach höhere Überlebenschancen!

Sowohl ausschließlich herbivore, als auch ausschließlich karnivore, räuberisch lebende Fische befinden sich in der Minderheit. Für die meisten Aquarienfische, mit Ausnahme der herbivoren, gilt es trotzdem: Tierische Proteine werden leichter und auch vollständiger verstoffwechselt. Sie machen schnell und für eine längere Zeit satt. Pflanzliche Kost wird von den omni- und karnivoren Fischen nur aus einer akuten Hungersnot heraus gefressen.

Hinweis: Viele Herbivore verschmähen keineswegs das Futter für omni- und karnivore Fische, nur tut ihnen dieses Futter nicht gut. Näheres zu diesem Problem, das sich vor allem in einem Gesellschaftsbecken stellt, erfahren Sie aus dem entsprechenden Abschnitt dieses Ratgebers.

Oben, unten, in der Mitte – wo ist das Futter zu finden?

Wasserflöhe im Shop kaufen

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Ein Insekt fällt ins Wasser und zappelt. Eine Schwarze Mückenlarve zapft mit einer Luftröhre am Hinterleib Sauerstoff an der Wasseroberfläche ab. Schon bald findet das Leben dieser Tierchen ein jähes Ende, denn ein Fisch hält genau da, an der Wasseroberfläche, Ausschau nach Nahrung. Sein Mund hat sich diesem Fressverhalten angepasst, der Oberkiefer ist kürzer, als der Unterkiefer. Fische, die vorwiegend von der Oberfläche fressen, besitzen ein sogenanntes oberständiges, nach oben gestülptes Maul.

Das Wasser ist voller Leben: Kleinlebewesen wie zum Beispiel Wasserflöhe oder Weiße Mückenlarven, Fischbrut, oder auch kleinere Fische dienen den andern Fischen als Nahrung. All diese Beutetiere bewegen sich in unterschiedlichen Wasserschichten, aber weder zu nahe an der Oberfläche, noch am Bodengrund. Auf die Jagd nach dieser Beute haben sich recht viele Fische spezialisiert. Ihr Maul ist an diese Lebensweise bestens angepasst – es befindet sich an der Kopfspitze und wird als ein endständiges Maul bezeichnet.

Auf dem Bodengrund, im Mulm, ist eine Menge an Köstlichkeiten zu entdecken: Da leben zum Beispiel die Roten Mückenlarven in ihren Röhrchen, Kolonien von Tubifex laden zu einer königlichen Mahlzeit ein, da ist Falllaub mit Bakterienaufwuchs und leckere Bachflohkrebse.

Gründelnde Fische suchen vor allem auf dem Boden nach Nahrung, ihr Maul verschob sich im Laufe der Jahrmillionen nach unten. Das unterständige Maul, bei dem der Unterkiefer kürzer, als der Oberkiefer ist, eignet sich bestens zur Futtersuche auf dem Boden. Manche Fischarten, wie die Harnischwelse, besitzen sogar ein sogenanntes Saugmaul, mit dem sie den Grund absaugen. Übrigens können sich diese Welse auch auf senkrechten Flächen – zum Beispiel an den Glasscheiben des Aquariums – festsaugen. Auch hier sind sie auf Nahrungssuche und helfen dabei, die Scheiben zu putzen.

Hinweis: Obwohl die Fische sich auf bestimmte Wasserregionen spezialisiert haben, bedeutet es nicht, dass sie völlig unflexibel sind. So werden Buntbarsche oder Skalare kein Problem damit haben, nach Schwimmfutter zu schnappen. Freilich ist die Fütterung mit einem Sinkfutter für sie besser geeignet. Bettas oder Guppys werden bei der Versorgung mit Sinkfutter nicht verhungern. Sogar die Welse, besonders nach ein paar Fastentagen, schießen nach oben, um schnell ein Häppchen Frostfutter oder schwimmendes Trockenfutter zu holen.

Wir haben für Sie eine Tabelle zusammen gestellt, der Sie die Fressgewohnheiten der beliebtesten Aquarienfische entnehmen können:

Lebendgebährende ZahnkarpfenSalmlerCorydoras und andere Welse*Cychliden (Buntbarsche)LabyrinthfischeBettaSchmerlenDiskusse (Diskussbarsche)Skalare
HerbivorX
KarnivorXXXXXXX
OmnivorXXXXXXXXX
Futteraufnahme OberflächeXXXX
Futteraufnahme MitteXXXX
Futteraufnahme BodenXX

* Viele Welse wie zum Beispiel die Panzerwelse sind omnivor, die Harnischwelse sind dagegen vorwiegend herbivor.

Zum Schluss von diesem Abschnitt möchten wir noch einmal betonen: ausgesprochene Spezialisten sind unter den Aquarien-Fischen eher selten zu finden. Die meisten haben, was die Nahrung betrifft, trotz einiger Vorlieben, ein breites Profil. Biologen haben ausgerechnet, dass auf dem Speiseplan eines sich omnivor ernährenden Fisches mindestens 100 unterschiedliche Organismen, darunter Wassertiere, Insekten und Pflanzen, gehören. Was bedeutet das für die Fütterung? Vor allem eins – Abwechslung ist ein Muss!

Futter – die wichtigsten Nähr- und Vitalstoffe

Aquarium-Mix Sparpaket

Aquarium-Mix Sparpaket

Jedes Futtermittel enthält, unabhängig von seiner Beschaffenheit, die gleichen oder vergleichbaren Bausteine. Es handelt sich vorrangig um: Proteine, Fettsäuren, Kohlenhydrate, Spurenelemente und Vitamine. Die Zusammensetzung macht (neben der Körnung) den Unterschied und entscheidet darüber, ob das Futter zum Beispiel für Guppys, Cichliden oder Corydoras am besten geeignet ist. Wir erklären, welche Bedeutung die Grundbausteine des Futtermittels für die Ernährung haben:

  • Proteine, umgangssprachlich Eiweiße genannt. Die Makromoleküle der Proteine bestehen aus hunderten Aminosäuren, die miteinander durch die sogenannten Peptidbindungen verkettet sind. Proteine sind in jeder Körperzelle zu finden und können als die Grundlage des Lebens bezeichnet werden. Diese Substanzen übernehmen eine Reihe von Rollen: Sie bauen die Zellen auf und fördern dadurch das Wachstum, sie unterstützen die körpereigene Abwehr und stärken das Immunsystem der Fische, sie transportieren Hämoglobin und sind für die Atmung unerlässlich und außerdem sind Proteine die Grundbausteine der Muskulatur und machen die Fische kräftig und fit. Mehr noch, die Eiweiße sind eine wichtige Energiequelle, obschon nicht sie, sondern Fette der größte Energielieferant sind. Die karni- und omnivoren Fische benötigen Futter, dessen Proteinanteil in erster Linie tierische – allen voran aquatische – Eiweiße ausmachen. Pflanzliche Proteine sollen bei einem artgerechten Futter für diese Fischarten eine untergeordnete Rolle spielen.
  • Fettsäuren, umgangssprachlich als Fette bezeichnet. Fettsäuren sind Monocarbonsäuren, die sich nach der Zahl der C-Atome unterscheiden. Ein anderes Kriterium, die Fettsäuren zu klassifizieren, ist die Anwesenheit von den Doppelbindungen zwischen den Kohlenstoffatomen. Während die gesättigten Fettsäuren keine Doppelbindungen aufweisen, sind in den ungesättigten Fettsäuren mehrere solche Bindungen vorhanden. In einer Omega-3 Fettsäure sind es entsprechend drei Doppelbindungen, in einer Omega-6 Fettsäure – sechs Bindungen. Während die gesättigten Fettsäuren vom Körper der Fische synthetisiert werden können, sind die ungesättigten essentiell, das heißt – sie können nicht vom Organismus gebildet werden und müssen mit der Nahrung zugeführt werden. Als Hauptlieferanten dieser lebenswichtigen Substanzen treten pflanzliche Öle oder Fischprodukte auf. Demnach gilt ein Zierfischfutter, bei dem Fischmehl und Pflanzenöle vorhanden sind, als hochwertig. Fettsäuren erfüllen mehrere Funktionen im Organismus, nicht zuletzt treten sie als eine wichtige Energiequelle auf. Die Fette sind für die Verstoffwechselung der Proteine unabdingbar. Darüber hinaus sind Fette, vor allem die ungesättigten Fettsäuren, für das Immun- und Herz-Kreislaufsystem wichtig.
  • Kohlenhydrate – Mono- und Polysaccharide – sind ein dritter Grundbaustein der Ernährung. Die Kohlenhydrate, dessen primäre Quelle diverse Getreideprodukte sind, liefern dem Körper Energie. Weiterhin sind die Kohlenhydrate für die Gehirn- und Muskelfunktion unerlässlich. In einer Verbindung mit Proteinen bilden diese Substanzen als die sogenannten Glykoproteine einen wichtigen Bestandteil von Fischschuppen.
  • Mineralien. Spurenelemente und Mineralien sind essentiell, sie müssen daher mit der Nahrung zugeführt werden. Folgende Spuren- oder Mikroelemente müssen unbedingt in einem Futter vorhanden sein:
SpurenelementCalciumEisenIodKupferManganMolybdänNickelSelenSiliciumZink
Bedeutung für den OrganismusAufbau von Knochen und Schuppen, Blutbildung, NervensystemAtmung, Knochen, Immunsystem, BlutbildungEnergiestoffwechsel, Gehirnfunktion, AtmungProteinstoffwechsel, Nervensystem, Pigmentierung - FarbentwicklungKnochen- und KnorpelStoffwechsel, Knochen und MuskelaufbauBlutbildung,
Verstoffwechselung von Eisen
Antioxidans, entgiftend, stärkt das ImmunsystemBindegewebe, KnochenaufbauLeber- und Nierenfunktion, Knochen- und Muskelaufbau
  • Vitamine. Häufig wird das Futter für die Fische mit mehreren Vitaminen angereichert. Alle Vitamine sind essentiell, sie können vom Körper nicht gebildet werden. Anhand der folgenden Tabelle können Sie schnell feststellen, welche Rolle die Vitamine im Körper eines Zierfisches übernimmt:
VitaminVitamin A, RetinolVitamin B1, ThiaminVitamin B2, RiboflavinVitamin B9, FolsäureVitamin B12, CobalaminVitamin C, AscorbinsäureVitamin D, CholecalciferomVitamin E, Tocopherol
Funktion im Körperfördert das Wachstum, stärkt Sehvermögen, stärkt das Immunsystembeteiligt sich am Zucker- und Fettstoffwechsel, stärkt das NervensystemKoenzym, unerlässlich für die EnergiegewinnungWichtig für die Verdauung und das gesunde WachstumBlutbildung, Zellwachstum, begünstigt die Aufnahme der Folsäurestarke Antioxidans, Abbau von Cholesterin, fördert die Aufnahme von EisenKnochen- und Schuppenbildung, Stärkung der ImmunabwehrAntioxidans, wichtig für die körpereigene Abwehr

Offensichtlich sind die Vitamine lebenswichtig. Warum muss aber das Futter mit Vitaminen extra angereichert werden? Die Erklärung ist einfach: Bei der Verarbeitung der Futtermittel, besonders wenn hohe Temperaturen im Spiel sind, geht ein Teil der Vitamine verloren – diese Substanzen sind nämlich häufig hitzeempfindlich. Beim Lagern sinkt das Vitamingehalt des Futters ebenfalls. Wird das Futter mit Vitaminen extra angereichert, erhöht sich die Wertigkeit des Futtermittels. Solche Futtermittel kommen einer natürlichen Ernährung sehr nahe.

Hinweise auf der Verpackung

Angaben Weender Futtermittelanalyse

Angaben Weender Futtermittelanalyse

Auf einer Futterpackung sind in der Regel neben den Angaben zum Vitamingehalt und enthaltenen Mikroelementen noch die Angaben zum Anteil an Rohprotein, Rohfett, Rohfaser und Rohasche zu finden (siehe Foto). Wir erklären kurz, was es mit diesen Begriffen auf sich hat. Es handelt sich um die sogenannte Weender Futtermittelanalyse, ein Verfahren, das bereits im 19. Jahrhundert von zwei deutschen Wissenschaftlern, H. Henneberg und F. Stohmann, entwickelt wurde. Bei diesem Verfahren wird eine Futterprobe getrocknet und deren Zusammensetzung analysiert, daher beziehen sich die Angaben in den meisten Fällen auf die Trockenmasse. Werfen wir einen Blick darauf, welche Daten auf einer Verpackung mit Trockenfutter zu finden sind:

  • Rohproteine. Alle Eiweiße, sowohl tierischen, als auch pflanzlichen Ursprungs, sind unter diesem Begriff zusammengefasst.
  • Rohfette. Alle Fettsäuren, ob gesättigte, ober ungesättigte, werden als Rohfett bezeichnet.
  • Rohfaser. In der Umgangssprache Ballaststoffe genannt, werden als Rohfaser alle unverdaulichen Substanzen bezeichnet. In den Ballaststoffen sind Proteine, Fette und Kohlenhydrate zu finden. Obwohl nicht vom Körper verstoffwechselt, sind diese Stoffe doch nicht unnütz. Sie regen die Verdauung an und sind für eine gesunde Darmflora unerlässlich. Bei einem zu hohen Anteil an Ballaststoffen können die Fische indes Verdauungsprobleme bekommen.
  • Rohasche. Wenn eine Futterprobe bei extrem hohen Temperaturen von mehr als 500 Grad Celsius verbrannt wird, heiß das, was übrigbleibt, Rohasche. Vorwiegend handelt es sich um Mineralien und Mikroelemente.
  • Feuchte. Diese Angabe ist eher selten auf einer Verpackung zu finden. Bei einem Futtermittel, das als Trockenfutter bezeichnet werden darf, hat die Feuchte nicht über 14 Prozent zu liegen.
  • Mineralien. Häufig werden die wichtigsten Spurenelemente aufgelistet, die das Futter enthält.
  • Vitamine. Die Liste der Vitamine zeigt an, welche davon das Futter enthält, ob von Natur aus oder zusätzlich damit angereichert. Manchmal wird das Letztere extra erwähnt.

Trockenfutter – große Auswahl, hohe Qualität

Flockenfutter von Tetra

Flockenfutter von Tetra

In unseren Specials werden wir uns ausführlich den spezialisierten Futtersorten für unterschiedliche Fischarten widmen. An dieser Stelle folgt eine Übersicht über die meist verbreiteten Trockenfutter-Arten für die Zierfische im Aquarium. Übrigens können Sie in unseren Beiträgen zu einzelnen Trockenfuttermitteln Genaueres über die Herstellung der jeweiligen Futterart erfahren.

  • Flocken. Das erste – abgesehen von getrockneten Kleinlebewesen – Trockenfutter für Aquarienfische überhaupt. Entwickelt in den 1950er-Jahren von Dr. U. Baensch, dem späteren Gründer der Tetra GmbH, erlebte das Flockenfutter eine beeindruckende Evolution von einem aus nur wenigen Rohstoffen zusammengesetzten Futtermittel bis zu einem Universalfutter, dessen Grundlage über 50 Rohstoffe bilden. Neben den Flocken-Allroundern gibt es eine Menge von hochspezialisierten Flocken – für Guppys, Cichliden oder zum Beispiel Bettas. Die Flocken bleiben nur kurz an der Oberfläche, sie sind weich und leicht verdaulich.
  • Sticks. Das sind Extrudate mit einer porösen Struktur, die wegen dem geringen Gewicht auf der Oberfläche schwimmen. Geeignet vor allem für die Fische mit einem oberständigen Maul, unterscheiden sich die Sticks in ihrer Zusammensetzung und Körnung.
  • Pellets und Granulat. Diese Begriffe werden häufig synonym verwendet. Es handelt sich hierbei oft ebenfalls um Extrudate, die im Vergleich zu den Sticks eine etwas dichtere Struktur sowie eine abgerundete Form aufweisen. Unter den zahlreichen Sorten von Granulat und Pellets findet sich sowohl Schwimm- als auch Sinkfutter. Von der jeweiligen Zusammensetzung und Körnung hängt es ab, ob diese Futtermittel als Allrounder oder Spezialfutter eingesetzt werden können.
  • Tabs: Die Futtertabs ähneln den Tabletten aus der Humanmedizin, aber ohneeinen das Schlucken erleichternden Film.

Bei den Tabs handelt es sich um diverse Sorten von Sinkfutter, so dass sie in erster Linie für Welse und andere gründelnden Fische konzipiert sind. In der letzten Zeit werden außerdem diejenigen Futtertabs immer beliebter, die an der Glasscheibe eines Beckens haften und so für ein spektakuläres Erlebnis beim Füttern sorgen.

An dieser Stelle lohnt es sich mit einigen Vorurteilen gegenüber dem Trockenfutter aufzuräumen. In seiner Anfangszeit begeistert aufgenommen und hoch begehrt, mutierte das Trockenfutter nach einigen Jahrzehnten zu einem Sorgenkind der Aquaristik. Mehr noch, es galt bei manchen Aquarianern beinahe als Tierquälerei, ihre Fische mit Trockenfutter zu versorgen. Die Bedenken gegenüber dem Trockenfutter stimmen insofern, dass nach wie vor nicht empfehlenswert ist, die Zierfische allein mit Trockenfutter zu versorgen. Das geschieht meist aus reiner Bequemlichkeit, denn das Trockenfutter ist am einfachsten zu lagern und zu verabreichen.

Doch so schlecht wie sein Ruf, ist das Trockenfutter schon lange nicht (mehr). Warum? Dafür möchten wir fünf Hauptgründe nennen:

  1. Wie bereits oben erwähnt, ist das heutige Trockenfutter meist eine hochspezialisierte Nahrung, deren Rezeptur exakt auf die Bedürfnisse von bestimmten Zierfischen abgestimmt ist. Somit entspricht ein hochwertiges Trockenfutter optimal den Anforderungen der jeweiligen Fischart. Darüber hinaus kommen zurzeit immer mehr funktionelle Futtermittel auf den Markt, die zum Beispiel gezielt die Herausbildung von intensiven Farben fördern oder das Immunsystem stärken;
  2. Bessere Verdaulichkeit. Die ersten Trockenfutter-Mischungen wiesen zwar mit etwa 50 Prozent einen recht hohen Proteinanteil auf, diesem stand ein mit nur 4-5 Prozent sehr geringer Fettgehalt gegenüber. Indes dienen die Fette, wie bereits oben geschildert, dazu, den Energiebedarf des Organismus zu decken und sind an der Verwertung von Eiweißen unmittelbar beteiligt. Fehlen die Fettsäuren im Futter, werden die Proteine weitgehend unverdaut ausgeschieden. Nach einigen Schätzungen konnten bei den Futtermitteln mit einem Protein-Fett-Verhältnis von 10:1 höchstens 40 Prozent der Eiweiße verstoffwechselt werden. Der Rest hatte für die Tiere keinen Nutzen, er passierte unverdaut den Magen-Darm-Trakt und führte zur Wassertrübung. Die heutigen Futtermittel sind wesentlich nahrhafter und zeigen ein ausbalanciertes Protein-Fett-Verhältnis, das im Schnitt bei 4:1 liegt. Dazu kommt, dass die modernen Futtermittel verstärkt auf den Einsatz von ungesättigten Fettsäuren setzen, die in den Pflanzen- und Fischöle enthalten sind. Je nach der Fischart kann das Verhältnis Protein zu Fett freilich alternieren.
  3. Neuere, schonendere Herstellungsverfahren. Während in der Anfangszeit der Trockenfutterherstellung die Futtermittel unter dem Einfluss von Temperaturen weit über 100 Grad hergestellt wurden, was sich auf den Vitamin- und Nährstoffgehalt negativ auswirkte, erlauben die modernen Verfahren eine weitgehend schonendere Verarbeitung. Die Premium-Futtersorten werden heute ausnahmsweise mithilfe von Niedrigtemperaturen-Technologien hergestellt.
  4. Weg vom Getreide. Die ersten Trockenfutter wurden zu einem großen Teil aus Getreide, davon vor allem Weizen, herstellt. Während die Weizenkeime eine reiche Vitaminquelle darstellen (vor allem Vitamine der B-Gruppe und Vitamin E), ist Weizen an sich nicht sonderlich nährstoffreich und wird von dem Organismus der Fische nur mittelmäßig vertragen. Trockenfutter heute – das sind in erster Linie gut verwertbare aquatische Proteine (Fischmehl, Krill) und hochwertige pflanzliche Proteine, darunter zum Beispiel die Blaualge Spirulina. Zwar ist in den meisten Futter-Sorten auch das Weizenmehl enthalten, aber nicht als eine Hauptzutat. Somit handelt es sich bei den heutigen Futtermitteln um eine nahrhafte und artgerechte Kost für die Zierfische.
  5. Breite Palette an Rohstoffen. Wie schon oben erwähnt, enthalten die heutigen Futtermittel über 50 diverse Rohstoffe, was sie per se zu einer abwechslungsreichen Nahrung macht. Hinweis: Es ist trotzdem nicht empfehlenswert, die Fische allein mit Trockenfutter zu versorgen, denn in der freien Wildbahn ist ihre Nahrung noch vielfältiger. Trockenfutter heute wird darüber hinaus mit gesunden und nahrhaften Substanzen angereichert. Dazu zählen neben den Vitaminen auch zum Beispiel verdauungsfördernde Substanzen, allen voran die Prebiotika. Unter den prebiotischen Stoffen sind die Mannan-Oligosaccharide (MOS), die an sich unverdaulichen Ballaststoffe, zu erwähnen. Die MOS, gewonnen aus den Zellwänden von Hefepilzen, üben einen positiven Einfluss auf den Verdauungstrakt aus, indem sie für eine fitte Darmflora sorgen, die Krankheitserreger in ihrem Wachstum hemmen und die Immunabwehr stärken.

Summa summarum, ist das heutige Trockenfutter eine schmackhafte und gesunde Kost, die den Zierfischen alle Nähr- und Vitalstoffe bietet, die sie für ihr gesundes Wachstum und Entwicklung benötigen.

Kleinlebewesen als Futtertiere

Artemia Lebenfutter für Aquarienfische

Artemia Lebenfutter für Aquarienfische

Wir haben gesehen, dass die Zierfische Abwechslung von ihrem Speiseplan brauchen. Mehr noch, die omni- und karnivoren Fische haben Spaß daran, ihre Beute auch mal durch die Wasserschichten zu jagen und anschließend zu erlegen. Zwar ist das Trockenfutter gut an die Bedürfnisse der Aquarienbewohner angepasst, soll doch am liebsten nicht zur einzigen Nahrungsquelle werden. Es ist und bleibt Kunstfutter und dient zwar als eine Grundnahrung, braucht es aber, durch ein „echtes“ Futter ergänzt zu werden.

Als ein solches treten unterschiedliche Kleinlebewesen auf, die als Lebend- oder Frostfutter sowie gefriergetrocknet gekauft werden können. In unserem Beitrag „Füttern mit Kleinlebewesen“ können Sie mehr über die Herstellungsverfahren Gefrieren (Frosten) und Gefriertrocknen erfahren. Zu den ausgewählten Arten von Futtertieren können Sie mehr in den jeweiligen Ratgeber-Artikeln auf unserer Seite nachlesen.

Hinweis: Wie lecker die Futtertiere auch sein mögen, soll damit nicht ausschließlich gefüttert werden. Die meisten Kleinlebewesen sind zu nahrhaft, die Zierfische werden durch eine solche Fütterung gemästet. Eine Ausnahme bilden die Infusorien, Bosmiden, Moina oder Nauplien – Kleinlebewesen, die als Aufzuchtfutter, also in bestimmten „Lebensphasen“ eines Fisches, zum Einsatz kommen.

Hier listen wir lediglich die wichtigsten Futtertiere auf und weisen nur kurz auf seine Besonderheiten hin:

  • Rote Mückenlarven. Die Larven der Schwarm- oder Tanzmücken leben meist auf dem Bodengrund. Sie sind lecker und nahrhaft, müssen aber ausschließlich aus einer zertifizierten Zucht stammen. Diese Tierchen haben kein Problem damit, in einem verschmutzten Gewässer zu leben, wo sie eventuell Schadstoffe in ihrem Körper anreichern können.
  • Schwarze Mückenlarven. Die Larven der Stechmücke sind ebenfalls nahrhaft und schmecken den Fischen gut. Auch hier empfiehlt sich der Kauf in Zoofachhandel wegen einer eventuell unsicheren Herkunft.
  • Weiße Mückenlarven. Die Larven der Büschelmücke sind ein guter Bioindikator für saubere Gewässer. Die Weißen Mückenlarven sind ein hochwertiges Futter, das nicht zu fettig ist.
  • Mehlwürmer. Die Larven des Mehlkäfers sind eine Nahrung vor allem für mittelgroße und große karnivore Fische. Die Mehlwürmer sind fett- und proteinhaltig. Sie lassen sich relativ einfach zu Hause züchten.
  • Artemia salina. Die sogenannten Urzeitkrebse und ihre Nauplien sind ein beliebtes Zierfischfutter. Die Krebschen sind proteinreich, aber nicht zu fettig. Während die Nauplien ein bewährtes Aufzuchtfutter darstellen, sind die Artemia salina eine leckere Kost für ausgewachsene Fische. Die im Handel erhältlichen dekapsulierten Artemia-Dauereier sind indes genauso hochwertig, wie die Nauplien. Übrigens lassen sich auch die Artemia aus einem Zuchtansatz daheim leicht ausbrüten.
  • Cyclops oder Hüpferlinge. Hochwertiges Futter, als Lebendfutter zu empfehlen, da sie zum Jagen animieren. Für die Fischbrut können sie indes zu einem Risiko werden. Ansonsten nahrhaft und lecker.
  • Daphnia pulex. Nicht sonderlich nahrhaft, schmecken diese Tierchen aber den meisten Fischen recht gut. Vor allem für mittelgroße Fische gut geeignet.
  • Bosmiden. Mikroskopisch kleine Futtertiere, ebenfalls nicht allzu nährstoffreich, wegen der geringen Größe als Aufzuchtfutter ideal.
  • Infusorien oder Aufgusstierchen. Wimpertierchen, Flagellate und andere mikroskopisch kleine Lebewesen sind eines der besten Aufzuchtfuttermittel überhaupt. Sie sind auch zu Hause leicht zu züchten, wenn zum Beispiel etwas Heu mit Wasser übergossen und einige Tage an einem hellen Ort in einem großen Glas stehen gelassen wird. Schon bald füllt sich das Wasser mit regem Treiben von Infusorien.
  • Tubifex. Nahrhafte, kleine Würmer. Beliebt bei den Aquarianern, soll Tubifex nur in einer zertifizierten Zucht mit nachgewiesener Herkunft erworben werden – die anspruchslosen Würmer siedeln sich nämlich sogar in Abwasserröhren an.
  • Enchyträen. Kleine, meist in den oberen Schichten des Bodens zu findende helle Würmer. Fetthaltiges Futter, nur manchmal zu verabreichen. Die Zucht daheim gelingt in der Regel ohne Schwierigkeiten.
  • Essigälchen, Turbatrix aceti. Diese höchstens 2 Millimeter große Würmer ernähren sich von den Essigsäurebakterien und sind daher in einem naturbelassenen Essig zu treffen. Die Essigälchen sind aufgrund ihrer geringen Größe ein geeignetes Aufzuchtfutter und werden fast von allen Jungfischen, mit Ausnahme von besonders kleinen, gerne genommen. Eine eigene Zucht gelingt meist unproblematisch. Dafür werden ein Zuchtansatz, ein Glas mit Apfelessig (naturbelassen), eventuell noch ein-zwei Apfelstücke und etwas Zucker gebraucht. Das Glas darf nicht luftdicht verschlossen werden. Bereits nach einigen Tagen vermehren sich die Essigälchen recht stark und dürfen verfüttert werden. Beim Füttern ist es wichtig, dass möglichst kein Essig ins Becken gelangt. Dafür werden die Älchen von einem engmaschigen Sieb, worauf noch zwei Schichten Küchenkrepp gelegt sind, aufgefangen. Die Würmer sind nahrhaft, dürfen also nicht allzu oft verabreicht werden.
  • Bachflohkrebse, Gammarus. Die bis zu 2 Zentimeter große Krebstiere sind eine passende Nahrung für Cichliden und andere mittelgroße Fische. Diese Kost ist proteinreich, nichtallzu fettig und enthält dank dem Chitinpanzer der Krebschen eine Menge verdauungsfördernde Ballaststoffe.
  • Seidenraupen-Puppen. Quasi ein Abfallprodukt der Serikultur (Seidenbau), sind die Seidenraupen-Puppen ein nährstoffreiches Futtermittel. Erhältlich sind die Puppen fast ausschließlich als Trockenfutter und ganze Puppen. Da bis zu 3 Zentimetern groß, sind diese Futtertiere für größere Fische am besten geeignet.

Offensichtlich steht einem Aquarianer eine beeindruckende Auswahl an Kleinlebewesen als Futtertiere zur Verfügung. Vor allem die Größe entscheidet, für welche Fische sich die eine oder andere Art der Kleinlebewesen am besten passt.

Bei uns im Shop finden Sie Kleinlebewesen getrocknet und lebend.

Tipp: Mehrere Futtertiere lassen sich nicht nur daheim züchten, sondern auch in der Natur erbeuten. Tümpeln, so der Name dieser ureigenen Tätigkeit der Aquarianer, ist übrigens zu jeder Jahreszeit möglich:

  • In der warmen Jahreszeit können in den Teichen und großen Pfützen Schwarze Mückenlarven gefangen werden.
  • Wasserflöhe sind ebenfalls im Frühjahr oder Sommer zu finden, in stehenden Gewässern am Waldrand oder in den Teichen.
  • Rote und Weiße Mückenlarven sind dagegen ganzjährig zu entdecken, auch im tiefen Winter.
  • Das Gleiche gilt für die Hüpferlinge und
  • die Larven der Eintagsfliegen.

Wie oft füttern bei Aquarienfischen?

Fütterung im Aquarium

Fütterung im Aquarium

Angesichts der Tatsache, dass das Zierfischfutter heute schnell verfügbar ist und seine Anschaffung keine hohe Investition bedeutet, neigen viele Aquarianer dazu, ihre Zierfische zu überfüttern. Die Fische machen dem Aquarianer das Leben in dieser Hinsicht leider nicht leichter, denn sie fangen bei der kleinsten Regung in der Nähe ihres Beckens an zu betteln.

Genauso wie bei den anderen Tieren, ist auch bei den Fischen das Betteln nicht unbedingt ein Zeichen dafür, dass sie hungrig sind. In der freien Wildbahn herrscht Nahrungsknappheit, so dass die meisten Fische auf die ständige Nahrungssuche angewiesen sind. Eine Ausnahme bilden hier allein die räuberisch lebenden Fische. Gelingt es einem Räuber seine Beute zu erlegen, schlägt er seinen Bauch voll und ist für eine Zeitlang zufrieden und satt. Bis er wieder hungrig wird und gezwungen ist, auf die Jagd zu gehen.

Die Unterscheidung zwischen den Pflanzenfressern und omnivoren Fischen, die sich sowohl von Pflanzen, als auch von Kleinlebewesen ernähren, auf einer Seite, und den karnivoren Fischen, die sich ausschließlich oder mit Vorliebe von anderen Fischen ernähren, ist für die Bestimmung der Häufigkeit der Fütterungen entscheidend. Daher widmen wir uns zunächst der Frage:

Wie oft welche Fische füttern?

Die Antwort fällt relativ einfach aus: Da die pflanzen- und allesfressenden Fische den ganzen lieben Tag (die nachtaktiven auch bei Nacht) auf Nahrungssuche sind und so gut wie nie auf einmal zu viel finden, brauchen sie mehrere Fütterungen pro Tag. Mit einer einzigen Fütterung wird ihr Körper überfordert sein, ein Gros des Futters verlässt den Körper unverdaut und ein Teil bleibt im Becken und vergammelt. Falls die Fische Verdorbenes fressen, drohen schwere Verdauungsstörungen. Viele Fische rühren das Verdorbene zwar nicht mehr an, doch die Zersetzungsprodukte wirken sich äußerst negativ auf die Wasserqualität aus.

Vergleichsweise wenige Zierfische sind herbivor: einige Welse (zum Beispiel der Antennenwels) oder etliche Salmler (Brachsensalmler). Die meisten Zierfische sind omnivor. Diese beiden Gruppen brauchen, wie wir oben gezeigt haben, täglich mehrfach in kleinen Häppchen gefüttert zu werden. Wie oft genau, hängt von Ihrem Zeitplan und von der täglichen Gesamt-Futtermenge ab. Weniger als drei Mahlzeiten sollten es aber nicht werden.

Karnivore Fische, darunter vor allem die Raubfische, geben sich mit einer Fütterung pro Tag zufrieden, benötigen aber ein nahrhaftes Futter. Am besten sind sie mit Frost- oder Lebendfutter versorgt. Es sind nicht allzu viele Zierfische, die zu den Räubern gezählt werden können: Neben den diversen Betta-Arten sind es noch einige Buntbarsche (Schmetterlingsbuntbarsch u.a.) und Salmler (Rotflossensalmler), sowie Grundeln, Krötenfische oder Hornhechte.

Tipp: Füttern Sie bitte nicht jedes Mal mit dem gleichen Futter, sondern halten Sie zwei bis drei Futtersorten parat. Erfahrene Aquarianer empfehlen, morgens mit Kleinlebewesen zu füttern, da die Fische um diese Zeit eine hohe Energiezufuhr brauchen. Die anderen Male kommt Trockenfutter – ob Flocken, Sticks oder zum Beispiel Tabs – zum Einsatz.

Wie viel füttern?

Futter für Cichliden

Futter für Cichliden

Im vorigen Abschnitt haben wir auf die Unterschiede zwischen den Raubfischen und anderen Zierfischen hingewiesen. Bei der Bestimmung der Futtermenge spielt diese Klassifikation ebenfalls eine wichtige Rolle. Kurzum: Raubfische dürfen einmal täglich eine größere Portion erhalten, omni- und herbivore Fische – so viel, wie sie innerhalb von 5 bis 7 Minuten fressen können. Mehr nicht. Das Betteln ist schlichtweg zu ignorieren, die Fische sind nach fünf Minuten meist satt.

Fastentag für Zierfische?

Wenn auch nicht einstimmig, so mehrheitlich sind die Aquarien-Experten davon überzeugt, dass ein Fastentag den Aquarienbewohnern keineswegs schadet. Mehr noch, ein Fastentag hält die Fische fit und ist ein Beitrag zur Verbesserung der Wasserqualität. Warum?

In der freien Wildbahn leben die Fische nicht im Überfluss, nein, es herrscht andauernd Nahrungsmittelknappheit. Die Fische befinden sich in der freien Wildbahn permanent auf der Suche nach Futter oder halten Ausschau nach der möglichen Beute. Durch die regelmäßigen Fütterungszeiten, an die sich die Zierfische ziemlich schnell gewöhnen, haben sie keinen Bedarf mehr, aktiv auf Nahrungssuche zu gehen. Gewissermaßen reduziert sich ihr Dasein auf das Warten auf das nächste Häppchen. Ein Fastentag bedeutet eine Unterbrechung des gewohnten Ablaufs. An diesem Tag kommt nichts von oben, die Nahrung muss selbst erbeutet oder gefunden werden. Das Becken bietet für die Futtersuche eine Menge an Möglichkeiten: Neben dem Bakterienaufwuchs auf den Wasserpflanzen und Glasscheiben ist da noch der Mulm. Im Mulm finden sich Futtermittelreste, eventuell können eine kleine Kolonie Tubifex oder ein paar von den am Tag davor entwischten Mückenlarven erspäht werden. Kurzum: Die Fische werden an einem Fastentag mit Sicherheit nicht verhungern, sondern in erster Linie das Becken reinigen und sich mehr bewegen. Hinzu kommt, dass nicht nur die Anfänger, sondern sogar erfahrene Aquarianer ihre Fische häufig überfüttern. Ein Fastentag pro Woche gleicht dies aus.

Tipp: Die wöchentlichen Fastentage müssen nicht unbedingt immer am gleichen Wochentag liegen. Mehr noch, es tut den Fischen gut, wenn sich hier keine Routine entwickelt. Der Fastentag muss übrigens nicht unbedingt einmal pro Woche „angeboten“ werden, er kann gerne auch alle zehn Tage stattfinden. Aus einem Fastentag dürfen sogar zwei-drei werden, doch nicht als Regel, sondern als eine Ausnahme.

Futter lagern – fünf goldene Regeln

Von der korrekten Lagerung der Futtermittel hängt es ab, wie lange diese genießbar bleiben und wie viele Vitalstoffe den Fischen zugutekommen. Hier unsere bewährten Tipps zum Kauf und der Lagerung von Futtermitteln für die Zierfische:

  1. Kaufen Sie nicht zu viel. Auch das lange haltbare Trockenfutter hat ein Verfallsdatum. Wenn das Futter über dieses Datum hinaus verabreicht wird, bekommen die Zierfische im besten Fall eine minderwertige Kost, im schlimmsten Fall – verdorbenes Futter.
  2. Das Verfallsdatum gilt nur für eine luftdicht verschlossene Verpackung. Ist die Verpackung angebrochen, verkürzt sich die Haltbarkeit drastisch. Eine geöffnete Verpackung muss innerhalb von zwei bis drei Wochen aufgebraucht werden.
  3. Nach der Fütterung ist die Dose zu verschließen und an einem dunklen, trockenen und möglichst kühlen Ort aufzubewahren. Jedenfalls nicht in der Nähe von Heizkörpern und Lichtquellen abstellen. Gerät das Trockenfutter mit Feuchtigkeit in Berührung, droht es zu verschimmeln. Schimmel ist Gift für die Fische!
  4. Die gleichen Bedingungen gelten auch für die getrockneten Kleinlebewesen: Diese sind an einem kühlen, trockenen und dunklen Ort aufzubewahren.
  5. Frostfutter gehört in einen Gefrierschrank oder eine Tiefkühltruhe. Auch das Frostfutter hat ein Verfallsdatum, denn die Zersetzungsprozesse werden bei Minustemperaturen zwar verlangsamt, aber nicht komplett ausgesetzt. Direkt vor der Fütterung ist eine Portion zu entnehmen, unter fließendem Wasser aufzutauen und gleich zu verabreichen. Im Kühlschrank halten die aufgetauten Futtertiere nur ein paar Stunden, aufgrund ihrer geringen Größe setzt sich schon bald die Fäulnis an.

Wenn Sie diese Tipps beherzigen, bekommen Ihre Zierfische immer ein frisches, hochwertiges Futter. Zahlreiche Gesundheitsprobleme hängen mit der falschen Fütterung zusammen. Diese zu vermeiden ist eigentlich ganz einfach.

Fütterung im Gesellschaftsbecken – Was ist zu beachten?

Wir haben bereits auf die aktuelle Diversifikation auf dem Trockenfuttermarkt hingewiesen. Es entstehen immer neue und immer speziellere Futtermittel für die Zierfische. Dieser Tatsache steht ein Faktum gegenüber, dass wohl die meisten Aquarien die Gesellschaftsbecken sind. In einem solchen Becken sind mehrere Fischarten zu Hause – für die Menschen eine Augenweide, für die Fische ein naturnahes Wohnen. Doch wie soll in einem solchen Becken mit hochspezialisierter Kost gefüttert werden?

Um diese Frage zu beantworten, lohnt es etwas mehr über die Vergesellschaftung zu erfahren. Ohne jetzt dieses äußerst komplexe Thema ausführlich zu erörtern, weisen wir auf das erste Prinzip einer Vergesellschaftung hin: Gleich und gleich gesellt sich gerne. So werden zum Beispiel Guppys gerne mit anderen lebendgebärenden wie Platys oder Schwertträger vergesellschaftet. Auch mit kleineren omnivoren Salmler wie Neon vertragen sich diese Fische ohne Probleme. Die Cichliden – und es gibt eine Menge von Arten und Varietäten dieser Buntbarsche – vertragen sich am besten mit ihresgleichen. Diskusse dürfen mit ungefähr gleich großen Skalaren in einem Becken leben. Gleich bedeutet hiermit nicht das ähnliche Äußere, sondern die vergleichbaren Ansprüche an die Wasserqualität, Temperatur und oft auch an das Futter.

Hinweis: Beim Füttern im Gesellschaftsbecken denken Sie daran, dass unterschiedliche Fischarten auf einer jeweils anderen Ebene leben: Es ist zwischen den Bewohnern der Wasseroberschicht (Fische mit einem obenständigen Maul), Bewohnern der Mittelschicht (Kennzeichen das endständige Maul) und gründelnden Fischen (unterständiges Maul) zu unterscheiden. Jede Gruppe braucht ihr eigenes Futter: jeweils das Schwimm-, das langsam sinkende und das Sinkfutter.

Bei einem Becken mit Lebendgebärenden löst sich die Frage praktisch von selbst – sie werden mit dem Guppy-Trockenfutter, mit Allrounder-Futtermitteln und Kleinlebewesen gefüttert. Leben im Becken noch Salmler, überwiegen die Allrounder unter den Futtermitteln. In einem Cichilden-Becken empfiehlt sich verständlicherweise das Buntbarschfutter, in einem Aquarium mit Diskussen und Skalaren wird mit dem Spezialfutter für Diskusfische und einem Allrounder zur Abwechslung gefüttert.

In einem Becken, in dem herbi- und omni- bzw. karnivore Zierfische gemeinsam gehalten werden, gestaltet sich die Situation etwas schwieriger. Das Problem: Auf das angebotene Futter stürzen sich alle Fische. Vor allem die herbivoren Fische verschmähen keineswegs das Futter für die omni- und karnivoren Tiere. Umgekehrt, die Fleischesser unter den Fischen verhalten sich in der Regel beim rein pflanzlichen Futter etwas zurückhaltender. Wenn aber die herbivoren Zierfische das Futter von ihren karnivoren Artgenossen fressen, werden sie gemästet. Diverse Verdauungsprobleme, darunter die lebensgefährliche Fettleber sind die Folge. Das Futter für die herbivoren Fische ist für die omni- und karnivore Tiere zu mager, sie werden davon nicht wirklich satt. Wo liegt in diesem Fall die Lösung? Es ist kaum zu erreichen, dass die Fische getrennt gefüttert werden. Daher empfiehlt es sich mit zwei Futtersorten gleichzeitig zu füttern und die Dosierung des jeweiligen Futtermittels an die Zahl der jeweiligen Fischart anzupassen. Leben die herbivoren Welse im Becken, löst sich das Problem von selbst: Die Welse werden mit schnell sinkenden Tabs gefüttert, welche für andere Fische kein großes Interesse darstellen. Wenn es freilich um ein Futter für omnivore Welse geht, dann ist es nicht zu vermeiden, dass auch andere Fische nach diesen Tabs schnappen.

Tipp: Damit die Welse nicht leer ausgehen, kann es helfen, zuerst die anderen Fische mit Schwimmfutter (Sticks) und langsam sinkendem Futter (Flocken, auch Pellets) zu versorgen und in einem anderen Ende des Beckens die Welse mit den Tabs zu füttern.

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