Tutorial – Garnelen Aquarium einrichten (Teil 1) – Vorbereitung des Beckens

Was ist geplant? Ein dekoratives, nicht zu üppig ausgestattetes, kompaktes Aquarium mit einfach zu haltenden Süßwassergarnelen und einigen Schnecken. Warum gerade 30 Liter? Weil ein solches Becken genug Lebensraum für 15 und mehr Zwerggarnelen gibt und es sogar „Luft nach oben“ bleibt. Warum gerade ein Aquarium von Dennerle? Weil es nicht nur mit effektvoller Optik überzeugt, sondern auch mit reichlich Zubehör.

Ausstattung für das geplante Garnelen Aquarium

Ausstattung für das geplante Garnelen Aquarium

Und das Beste – das NanoCube von Dennerle ist speziell auf die Garnelenhaltung zugeschnitten! Wie lange sollte die Einrichtung dauern? Die erste Phase des Einrichtens und Dekorierens dauerte etwa drei Tage. Anschließend soll das Aquarium noch zwei bis drei Wochen eingefahren werden, bis die Wasserwerte in Ordnung sind, die biologische Filterung funktioniert und die Pflanzen zu wachsen beginnen. Erst danach dürfen die Aquarienbewohner – Geweihschnecken und Zwerggarnelen – einziehen.

Wir erklären Schritt für Schritt, wie ein Garnelenbecken einzurichten ist, und versuchen dabei, Ihnen ein Maximum an Details zu vermitteln und Tipps zu geben.

Was wir für die Einrichtung des Garnelen Aquarium benötigen

Becken:

Bodengrund:

Filter:

Beleuchtung:

Dekoration:

Bepflanzung:

Besatz (geplant):

Tag 1: Der Start – Die Einrichtung geht los

Das neue Garnelenbecken ist da!

Das neue Garnelenbecken ist da!

So, nun ist endlich das Paket da – unser neues Dennerle NanoCube ist angekommen. Die Freude ist groß und wir können kaum erwarten, mit dem Einrichten zu beginnen. Übrigens sieht die Verpackung ansprechend aus.

Der Platz auf einer Kommode im Wohnzimmer wurde bereits vorher ausgesucht, doch bevor wir auspacken, schauen wir uns die Verpackung noch einmal genauer an. Was wir entdecken, gefällt uns ganz gut: Es ist nämlich weit mehr als nur eine Ansammlung hübscher, werbewirksamer Bilder.

Nein, der Hersteller hat sich Mühe gegeben, eine Menge nützlicher Informationen hier unterzubringen. Es wird die Bestimmung von einzelnen Zubehörteilen erklärt, auch eine kurze Anleitung zum Einrichten des Beckens ist enthalten. Für Einsteiger ganz wichtig und in klarer Sprache geschrieben.

Nachdem wir das verpackte Aquarium ausgiebig bewundert hatten, packen wir es aus, um den Inhalt zu inspizieren. Unsere Begeisterung dauert an, denn der Lieferumfang ist in der Tat beeindruckend (siehe Fotos).

Der Lieferumfang des Nano-Aquarium Set ist umfangreich

Um Ihnen genauer zu zeigen, was an Zubehör zusammen mit dem Becken geliefert wird, haben wir ein paar Fotos dazu gemacht.

Jetzt zum mitgelieferten Zubehör im Detail:

  • Wärmeisolierende Unterlage. Obwohl recht dünn, schützt sie den Boden des Beckens vor Kälte und ist nicht zuletzt für das bessere Pflanzenwachstum von Bedeutung. Da unser Becken auf einer an sich kalten Marmorplatte aufgestellt wird, ist eine solche Unterlage schlichtweg unentbehrlich;
  • DeponitMix – ein hochwertiger Nährboden für die Pflanzen. Ein wichtiger Bestandteil vom DeponitMix ist Quarzsand, der den Boden luftdurchlässig und locker macht. Weiterhin enthält der Nährboden mehrere Tonmineralien, darunter vor allem Montmorillonit, einen natürlichen Filter, der überflüssige Nährstoffe dem Wasser entzieht und bei Bedarf zurückgibt. Der DeponitMix enthält zahlreiche Nährstoffe und Mineralien, die für gesundes Pflanzenwachstum unabdingbar sind. Ein Pluspunkt: Die patentierten Düngemittel mit Langzeitwirkung sorgen dafür, dass der DeponitMix mehrere Monate lang wirkt. Humusstoffe lassen ein leicht saures Milieu entstehen – ideale Bedingungen für die Zwerggarnelen. Die Süßwassergarnelen fühlen sich bei dem pH-Wert zwischen 5 und 7 besonders wohl.
  • Garnelenkies in Schwarz. Feine Körnung ist optimal für die Garnelen, die tagaus-tagein den Bodengrund unermüdlich nach Futter durchsuchen. Abgerundete, glatte Körnchen helfen, Verletzungen zu vermeiden. Auf dem schwarzen Hinter- oder, besser gesagt, Untergrund kommen die Farben von roten, gelben und blauen Zwerggarnelen am besten zur Geltung.
  • Erfreulich, dass Dennerle auch bei der Filteranlage an die speziellen Bedürfnisse der Süßwassergarnelen gedacht hat. Dank den schmalen Schlitzen besteht keine Gefahr, dass eine zierliche Garnele in den Filter eingesaugt wird. Doch ein paar Zweifel bleiben: Wird die mikroskopisch kleine Garnelenbrut ebenfalls in Sicherheit leben? Manche Züchter ziehen dem Filter einen Nylonstrumpf über, um auf Nummer sicher zu gehen, indes gibt es auch von Dennerle einen entsprechenden Aufsatz für den Eckfilter unter dem Namen Baby Protect. Doch noch sind wir nicht soweit, zunächst wird der mitgelieferte Filter ohne Aufsatz installiert.
  • Eine Aufsatzleuchte mit einer Energiesparlampe. Diese Leuchte bietet im Unterschied zu moderner LED-Beleuchtung keine besonderen Effekte, ist auch nicht dimmbar. Sie spendet kaltweißes, recht helles Licht und dient übrigens als eine zusätzliche Beleuchtung für den Raum.
  • Schwarze Folie als Hintergrund. Praktisch, aber vermutlich verzichten wir darauf. Wir möchten nicht, dass das Becken zu dunkel wirkt, zumal der Bodengrund bereits in Schwarz ist.
  • Ein kleines Thermometer mit einem Saugnapf.
  • Zwei Futterproben GrustaGran für die Krustentiere. Mit diesem Futter steigen wir später ein. Das Futter ist auf die Versorgung von Zwerggarnelen zugeschnitten und besteht hauptsächlich aus Algen wie Chlorella, Ascophyllum und Spirulina. Es handelt sich dabei um ein feinkörniges Granulat und ein Sinkfutter – genau wie die Krustentiere, die nach Nahrung vorwiegend auf dem Boden suchen – es mögen. Wichtig ist, dass das Futter längere Zeit im Wasser stabil bleibt, denn die Garnelen sind nicht unbedingt die schnellsten Esser.
  • Abdeckplatte aus Glas und Halter. Die Platte sieht elegant aus, für mehr Komfort ist sie mit einem Loch zum Greifen und Herausnehmen versehen. Noch sind wir etwas skeptisch – was, wenn die Garnelen versuchen, aus dem Becken auszubüxen? Diese Platte bietet dagegen keinen ausreichenden Schutz. Wir werden berichten, wie sich die Abdeckplatte in der Praxis gezeigt hat.

Die Einrichtung des Garnelenbeckens beginnt

  • Laut Gebrauchsanweisung beginnt das Einrichten eines Garnelenbeckens mit dem Einfüllen der Nährstoffmischung DeponitMix. Damit starten auch wir.
Zuerst kommt der DeponitMix rein

Zuerst kommt der DeponitMix rein

Aufgeschüttet wird so, dass eine leichte Steigung entsteht – vorne ist die Schicht dünner, zur Rückwand hin wird sie höher. Gemacht wird es vor allem aus dekorativen Zwecken. Zu steil soll die Steigung nicht werden, damit das Futter und der Mulm nicht stets zur Frontscheibe hin rollen.

Der DeponitMix wurde aufgeschüttet

Der DeponitMix wurde aufgeschüttet

  • Auf den Nährboden kommt der Garnelenkies. Dieser muss vorher gründlich gespült werden. Wir spülen mit kaltem Wasser, in mehreren Portionen.
Wir spülen den Bodengrund

Wir spülen den Bodengrund

Nachdem der Bodengrund sauber ist (es waren übrigens keine Verunreinigungen zu sehen), wird der Kies ins Becken gegeben. Wir achten darauf, dass eine leichte Steigung bleibt.

Der Kies kommt ins Becken

Der Kies kommt ins Becken

  • Nun können wir unser Garnelenaquarium dekorieren. Dafür haben wir bereits zwei Deko-Gegenstände gekauft: Einmal einen Dennerle Bonsai Tree, einen Deko-Baum, den wir mit Moos bepflanzen möchten (dafür ist das Bäumchen auch gedacht), und einmal eine Röhrchen-Pyramide, die als Versteck für die scheuen Garnelen dient.
Unsere Deko für das Nano-Garnelenbecken

Unsere Deko für das Nano-Garnelenbecken

  • Die Pyramide setzen wir in die hintere rechte Ecke, dort sollen sich die Krustentiere ungestört fühlen.
  • Bevor wir aber den Dennerle Tree bepflanzen, füllen wir das Becken zu einem Drittel mit Wasser. Warum? Weil die Wasserpflanzen, insbesondere die sensiblen Moose, sich keine Minute außerhalb des Wassers befinden dürfen. Gefüllt wird das Becken mit kaltem Wasser, auf keinen Fall warmes oder lauwarmes Wasser nehmen, denn dieses enthält für die Garnelen schädliche Mineralien. Wichtiger Hinweis: Kupfer ist für die Garnelen sogar in einer schwachen Konzentration tödlich!
Das Becken wird zu 1/3 mit kaltem Wasser gefüllt

Das Becken wird zu 1/3 mit kaltem Wasser gefüllt

Tag 2: Die Aquarienpflanzen in das Becken setzen

Die Aquarienpflanzen sind eingetroffen. Wir haben nur Pflanzen bestellt, die auch für ein Garnelen Aquarium geeignet sind. Die Pflanzen sind sorgfältig in Watte und Plastiktüten verpackt, sie haben dank ausreichend Feuchtigkeit den Transport offensichtlich unbeschadet überstanden.

Ehe die Wasserpflanzen in den Bodengrund gesetzt werden, sollen sie unbedingt gewässert werden. Das Wässern erfüllt dabei drei Aufgaben:

  1. Eventuelle Düngemittelreste ausspülen, die für Aquarienbewohner schädlich sein können.
  2. Schneckenplage vorbeugen, denn manchmal gelangen mit den Pflanzen lästige Schnecken ins Becken. Kleiner Schneckennachwuchs ist versteckt sich zwischen den Blättern und ist nicht einfach aufzuspüren. Unter günstigen Bedingungen neigen die Blasen- und Posthornschnecken dazu, sich explosiv zu vermehren. Es ist einfacher, die Plage vorzubeugen, als die Schnecken später loszuwerden.
  3. Reste der Nährsubstanz, in der die In-Vitro-Pflanzen wachsen, entfernen. Bei der Nährsubstanz handelt es sich eigentlich um eine unschädliche Zuckerlösung, die sich jedoch negativ auf die Wasserwerte auswirken kann. Mehr über die In-Vitro-Kulturen erfahren Sie aus unserem Ratgeber.

Als erstes befreien wir die Anubias nana von der Watte, mit einer Pinzette geht es schonender.

Watte ist vorsichtig zu entfernen

Watte ist vorsichtig zu entfernen

Anschließend legen wir alle Aquarienpflanzen in einen kleinen Plastikeimer mit kaltem Wasser und wässern diese vier bis fünf Stunden. Zwischendurch wechseln wir einmal das Wasser und spülen die Pflänzchen (nur die Anubias, nicht die äußerst sensiblen Moose) unter fließendem, kalten Wasser ab.

Die Pflanzen werden einige Stunden gewässert

Die Pflanzen werden einige Stunden gewässert

Erst gegen Abend machen wir uns daran, die Pflanzen zu setzen. Zu unserer großen Freude stellt sich heraus, dass sich nicht ein und nicht zwei, sondern ganze vier Speerblatt-Pflänzchen im Topf befinden.

Anmerkung
Grundsätzlich empfehlen sich für ein Garnelenbecken vorwiegend feinfiedrige Aquarienpflanzen. Das ist jedoch kein absolutes Muss. Wir wollen etwas mit Kontrasten spielen und sowohl feine Moose als auch großblättrige Anubias in unserem Dennerle NanoCube wachsen lassen. Wir überlegen uns außerdem, noch einige Schwimmpflanzen später anzuschaffen, zum Beispiel die Feinblättrige Riesenhaarnixe (Cabomba aquatica). Für die Garnelenbrut bieten gerade Schwimmpflanzen ein zuverlässiges Versteck. Doch aktuell bleibt es bei der Bepflanzung mit dem Zwerg-Speerblatt, Mooskugeln und Flammenmoos.
Anubias und weitere Pflanzen werden gesetzt

Anubias und weitere Pflanzen werden gesetzt

Die Anubias, da sie relativ groß werden, sind für den Hintergrund vorgesehen. Vorne befinden sich die Mooskugeln. Den Dennerle Bonsai Tree mit dem Flammenmoos platzieren wie in die Mitte des Beckens.

Fast fertig

Fast fertig

Das Becken wird nun vollständig mit Wasser gefüllt, wir hängen den Filter ein und schalten die Anlage ein. Das Thermometer wird ebenfalls an einer Seitenwand befestigt, weiter vom Filter, damit es die Wassertemperatur objektiv misst. In der Nähe des Filters, dort, wo das Wasser ständig in Bewegung ist, herrschen nämlich etwas niedrigere Temperaturen. Zum Schluss kommen die Abdeckung und die Leuchte.

Die Technik und Beleuchtung sind installiert. Das Becken wird in Betrieb genommen

Die Technik und Beleuchtung sind installiert. Das Becken wird in Betrieb genommen

 

Jetzt muss das Garnelen Aquarium eingefahren werden

Das Garnelen Aquarium einfahren lassen

Das Garnelen Aquarium einfahren lassen

Jedes Aquarium muss unbedingt eingefahren werden, bevor die Bewohner einziehen dürfen. Die Wasserpflanzen sind von Anfang an da, die Schnecken dürfen relativ früh, aber aus unserer Sicht erst nach zwei Wochen, einziehen. Nach drei-vier Wochen kommt die Zeit der sensiblen Aquarienbewohner.

Warum ist ein Becken einzufahren?

Weil das Leitungswasser zwar schön klar ist, aber noch schädliche Substanzen, darunter Chlor und Schwermetallen, enthält. Weil der Filter zwar läuft, doch zunächst nur noch mechanische Filterung stattfindet. Das bedeutet – feine und grobe Partikel werden herausgefiltert, jedoch Umwandlung von chemischen Substanzen (unter anderem die Nitrifikation und der Phosphorkreislauf) bleibt noch aus. Das Wasser wird letztendlich nicht wirklich gereinigt, denn die entsprechenden Bakterien haben sich im Filter noch nicht angesiedelt.

Um diesen Vorgang zu beschleunigen, geben wir ins Wasser den sogenannten Filterstarter oder Wasseraufbereiter, ebenfalls von Dennerle. Der Wasseraufbereiter ist nicht im Lieferumfang von NanoCube enthalten, dieses Pflegemittel haben wir zusammen mit einem Tagesdünger, speziell für kleine Garnelenaquarien, extra gekauft.

Anmerkung
Der Wasseraufbereiter enthält Starterbakterien, welche sich im Filter ansiedeln sollen und die biologische Filterung übernehmen.

Zum Dennerle Nano Wasseraufbereiter im Shop >>

Den Tagesdünger geben wir tröpfchenweise ebenfalls ins Becken, genau nach der Gebrauchsanweisung. Zusammen mit dem DeponitMix erleichtert der Dünger den Wasserpflanzen das Anwachsen und somit den Start ins Leben an einem neuen Ort.

  • Nach einiger Überlegung besorgen wir eine weitere technische Ausrüstung, die im Lieferumfang von Dennerle NanoCube nicht enthalten war, nämlich einen Heizstab für ein Nano-Becken.

Unsere Süßwassergarnelen stammen in erster Linie aus den kleinen Gewässern und Bächen Süd-Ost-Asiens und sind an wechselhafte Bedingungen angepasst. An einem sonnigen Sommertag erwärmt sich das Wasser auf 25-26 Grad Celsius, während in der Nacht die Temperaturen auf 15-16 Grad sinken.

Im Wohnzimmer, wo unser kleines Becken steht, wird allerdings nur sparsam geheizt, sodass bei frostigen Außentemperaturen im Raum manchmal nur 14-15 Grad zu messen sind. Die Wassertemperaturen sinken dementsprechend.

Nachdem wir im Becken mehrfach Temperaturen unter 15 Grad gemessen haben, wurde klar: Diese Lebensbedingungen werden den Garnelen nicht gefallen. Auch für die Wasserpflanzen ist es etwas zu ungemütlich. Also wurde ein Heizstab angeschafft und auf 22 Grad eingestellt.

Der neue Heizstab

Der neue Heizstab

Das Thermometer zeigt jetzt stabil 21 Grad. Wir überlegen uns noch, den Heizstab manchmal nachts abzuschalten und zu schauen, wie sich die Temperaturkurve entwickelt.

Was in den nächsten Wochen zu tun bleibt, ist es die Wasserwerte zu kontrollieren. Dafür dienen einfache Wassertests von sera (sera Quick Test).

Von der geplanten Deko fehlen noch die Catappa-Blätter, diese werden später, zusammen mit den Tieren bestellt.

Merken

Hat Dir unser Ratgeber zum Thema gefallen? Oder hast Du vielleicht andere Ideen oder Kritik für uns? Teil uns doch einfach Deine Meinung mit und schreibe einen Kommentar. Auch bei Fragen stehen wir gerne für Rat und Empfehlungen zur Verfügung. Über eine Bewertung für unseren Beitrag würden wir uns freuen. Danke.

1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars (42 Abstimmungen, mit dem Durchschnitt: 2,98 von 5)
Loading...

Add a Comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert