Aquarium Besatzrechner – So berechnen Sie die optimale Besatzdichte
Professionelle Besatzplanung für gesunde Fische und stabiles Aquarium

Wie viele Fische dürfen eigentlich in Ihr Aquarium? Diese Frage stellen sich Aquarianer immer wieder – und die Antwort ist komplexer, als viele denken. Denn während manche Becken trotz geringer Besatzdichte „kippen“, funktionieren andere mit höherer Fischdichte erstaunlich gut. Der Schlüssel liegt in der richtigen Planung. Unser kostenloser Aquarium Besatzrechner hilft Ihnen dabei, die optimale Besatzdichte für Ihr Becken zu ermitteln und typische Anfängerfehler zu vermeiden. Erfahren Sie jetzt, wie Sie Ihren Fischbesatz professionell planen und Ihren Tieren ein gesundes, artgerechtes Zuhause bieten.
Ein liebevoll eingerichtetes Aquarium – die perfekte Basis für gesunde und glückliche Zierfische
Was ist ein Aquarium Besatzrechner?
Ein Aquarium Besatzrechner ist ein praktisches Hilfsmittel, das Ihnen dabei hilft, die maximale Anzahl an Fischen zu berechnen, die Sie in Ihrem Aquarium halten können, ohne die Tiere zu gefährden oder das biologische Gleichgewicht zu stören. Das Programm berücksichtigt verschiedene Faktoren wie die Größe Ihres Beckens, die Endgröße der gewählten Fischarten und die Menge an Dekorationsmaterial.
Der Aquarium Rechner hilft Ihnen, sich einen Überblick über die Besatzdichte Ihres Aquariums zu verschaffen. Sie können sich aus der Fischliste des Programms Ihren gewünschten Fischbesatz zusammenstellen und angeben, wieviel Dekomaterial Ihr Becken enthält. Nun berechnet das Programm eine Mindestbeckenlänge sowie ein Mindestvolumen des Beckens; ausgehend von diesen Berechnungen schlägt das Programm Ihnen ein geeignetes Standardbecken vor.
Alternativ kann auch das heimische Aquarium ausgewählt werden und der Besatz solange erhöht werden, bis der Aquarium Rechner das Aquarium als komplett besetzt ansieht.
💾 Kostenloser Download: Aquarium Besatzrechner
Das Programm befindet sich momentan noch in der ersten Version. Das Sozialverhalten der Fische sowie die benötigten Wasserwerte werden noch nicht berücksichtigt. Dies wird in späteren Versionen verwirklicht. Außerdem werden spätere Versionen eine Empfehlung enthalten, welches Fischfutter für den Besatz passend ist.
Dieses Tool ist Freeware und wird Ihnen kostenlos von www.bachflohkrebse.de zur Verfügung gestellt.
Die besten Aquarium-Besatzrechner online
Neben unserem kostenlosen Download-Tool gibt es zahlreiche Online-Besatzrechner, die Sie direkt im Browser nutzen können. Diese Tools helfen Ihnen bei der professionellen Planung Ihres Aquariums und berücksichtigen verschiedene Faktoren wie Filterkapazität, Wasserchemie und Artverträglichkeit. Hier ist eine umfassende Übersicht der besten verfügbaren Besatzrechner:
🌍 Internationale Besatzrechner (Englisch)
⭐ AqAdvisor – Der intelligenteste Besatzrechner
Link: https://aqadvisor.com
Besonderheiten: Mit über 917 Süßwasserfisch-Arten und zusätzlichen Meerwasser-Arten ist dies der umfassendste verfügbare Besatzrechner. Er berücksichtigt Bioload, Filterkapazität, Wasserwerte (pH, Temperatur, Härte), Verträglichkeit der Arten und Aggressionsverhalten. Das Tool gibt konkrete Empfehlungen für Wasserwechsel-Intervalle.
Bewertung: Wird von der internationalen Aquaristik-Community als Standard-Tool empfohlen, besonders gut für einfache bis mittlere Besatzplanungen.
Aqua-Fish.Net Calculator – Multifunktions-Rechner
Link: https://en.aqua-fish.net/aquarium-calculator/
Besonderheiten: Multifunktions-Tool für Volumen, Besatzdichte, empfohlene Wattleistung und Beleuchtung. Automatische Umrechnung zwischen verschiedenen Einheiten (Liter, Gallonen, cm, Inch).
Ideal für: Schnelle Berechnungen mit automatischer Einheiten-Konvertierung.
🇩🇪 Deutsche Besatzrechner
Einrichtungsbeispiele.de Besatzplaner – Umfassend für Süß- und Meerwasser
Link: https://www.einrichtungsbeispiele.de/besatzplaner_lnk.html
Besonderheiten: Umfassender deutscher Besatzplaner für Süß- und Meerwasseraquarien. Findet passende Zierfische, Wirbellose, Anemonen und Korallen basierend auf Wasserwerten und Aquariengröße. Berücksichtigt Biotop-Kompatibilität.
Ideal für: Deutschsprachige Aquarianer, die sowohl Süß- als auch Meerwasseraquarien planen.
VZFS Fischbesatzrechner (Schweiz) – Präzise Volumenberechnung
Link: https://www.vzfs.ch/de/fischbesatzrechner
Besonderheiten: Rechnet mit nutzbarem Volumen (Bruttoinhalt minus 10%). Gibt Mindestmaße für Aquariengröße basierend auf dem größten Fisch an. Entwickelt vom Verband Zoofachgeschäfte Schweiz.
Ideal für: Präzise Berechnungen mit realistischer Volumenabzugsrechnung.
🔬 DTOXR / Aquarienrechner.de – Für Wissenschaftler und Profis
Link: https://www.dtoxr.de/aquarien-rechner/
Besonderheiten: Umfassendes Analyse- und Simulationswerkzeug für Profis. Berechnet Wasserwechsel-Strategien, pH/KH/CO₂-System, Stickstoffkreislauf, Futterbedarf und Düngung. Wissenschaftlich fundierte Berechnungen mit detaillierten chemischen Gleichungen.
Ideal für: Fortgeschrittene Aquarianer und Aquascaper, die wissenschaftlich fundierte Analysen benötigen.
📱 Mobile Apps
Aquarium Calculator Plus (iOS/Android)
Link iOS: App Store
Link Android: Google Play Store
Besonderheiten: Berechnet Volumen für verschiedene Beckenformen, empfiehlt Fischanzahl verschiedener Größen, Pumpengröße und Rohrdurchmesser. Praktisch für unterwegs beim Aquarienkauf.
Ideal für: Mobile Nutzung beim Fachhändler oder in der Zoohandlung.
AquaCalculator (iOS/Mac)
Link: App Store
Besonderheiten: Schwerpunkt auf Meerwasser-Aquarien. Dokumentation von Wasserwerten, Tierverwaltung, Salzberechnung, Calcium/Alkalinität/Magnesium-Anpassung. Abo-basiert mit 2-wöchiger Testphase.
Ideal für: Meerwasser-Aquarianer mit Apple-Geräten.
💡 Wichtige Hinweise zur Nutzung von Besatzrechnern
Besatzrechner sind wertvolle Hilfsmittel, haben aber ihre Grenzen:
- Faustformeln sind Richtwerte: Rechner bieten erste Anhaltspunkte, können aber spezielle Verhaltensweisen oder Anforderungen einzelner Arten nicht vollständig berücksichtigen.
- Maximalwerte vs. Praxiswerte: Die berechneten Werte stellen Maximalwerte dar. In der Praxis sollte eher konservativ besetzt werden (70-80% der Maximalwerte).
- Zusätzliche Recherche notwendig: Informieren Sie sich zusätzlich über Verträglichkeit, Wasserwerte und Biotop-Herkunft Ihrer Wunschfische.
- Langsamer Besatz: Setzen Sie nie alle Fische auf einmal ein. Besetzen Sie Ihr Aquarium schrittweise über 2-3 Monate.
- Monitoring: Beobachten Sie Wasserwerte und Fischverhalten nach jedem Besatzschritt.
Guppys und Platys sind beliebte Aquarienfische – doch wie viele passen in Ihr Becken?
Warum ist die richtige Besatzdichte so wichtig?
Die Besatzdichte ist einer der wichtigsten Faktoren für ein gesundes Aquarium. Ein überbesetztes Becken führt zu zahlreichen Problemen, die nicht nur das Wohlbefinden Ihrer Fische beeinträchtigen, sondern auch den Pflegeaufwand erheblich erhöhen.
Folgen einer zu hohen Besatzdichte
Wenn zu viele Fische in einem Aquarium leben, entstehen verschiedene Probleme:
- Verschlechterung der Wasserqualität: Mehr Fische produzieren mehr Ausscheidungen, was zu erhöhten Ammonium-, Nitrit- und Nitratwerten führt. Selbst ein leistungsstarker Filter kann bei Überbelegung die Belastung nicht mehr bewältigen.
- Sauerstoffmangel: Je mehr Fische im Becken leben, desto höher ist der Sauerstoffverbrauch, besonders nachts, wenn die Pflanzen keinen Sauerstoff mehr produzieren.
- Stress und Aggressionen: Zu wenig Platz führt zu Stress bei den Tieren. Revierbildende Arten werden aggressiv, und auch friedliche Fische zeigen unter Platzmangel unnatürliches Verhalten.
- Krankheitsanfälligkeit: Gestresste Fische in verschlechterter Wasserqualität sind deutlich anfälliger für Krankheiten und Parasiten.
- Algenwachstum: Das Überangebot an Nährstoffen aus Fischausscheidungen und Futterresten fördert massives Algenwachstum.
⚠️ Wichtig zu wissen
Viele Aquarien in deutschen Haushalten sind überfischt, ohne dass es den Besitzern bewusst ist. Die Folgen zeigen sich oft schleichend: erhöhter Pflegeaufwand, ständige Algenprobleme und eine verkürzte Lebenserwartung der Fische. Eine professionelle Besatzplanung vermeidet diese Probleme von Anfang an.
Die gängigen Berechnungsmethoden im Überblick
In der Aquaristik haben sich über die Jahrzehnte verschiedene Formeln zur Berechnung der Besatzdichte etabliert. Jede hat ihre Berechtigung, aber auch ihre Grenzen. Hier stellen wir Ihnen die wichtigsten Methoden vor.
Die Zentimeter-pro-Liter-Regel
Die bekannteste und einfachste Formel lautet: 1 Zentimeter Fischlänge pro 1 Liter Wasser. Bei einem 100-Liter-Aquarium könnten Sie demnach Fische mit einer Gesamtlänge von 100 Zentimetern einsetzen – beispielsweise 20 Fische à 5 Zentimeter.
Wichtig: Bei dieser Berechnung sollten Sie vom tatsächlichen Wasservolumen ausgehen, nicht vom Bruttoinhalt des Beckens. Ziehen Sie etwa 20-25% für Bodengrund, Dekoration und Luftraum ab. Ein 120-Liter-Aquarium fasst also real nur etwa 90 Liter nutzbares Wasser.
Kritik an dieser Methode: Diese Formel berücksichtigt weder die Körperform der Fische noch ihr Verhalten. Ein 10 Zentimeter langer, schlanker Salmler hat ein völlig anderes Gewicht und damit andere Anforderungen als ein 10 Zentimeter langer, hochrückiger Skalar.
Die Wasseroberflächen-Methode
Eine verfeinerte Berechnungsmethode bezieht die Wasseroberfläche mit ein, da diese maßgeblich für den Gasaustausch und damit die Sauerstoffversorgung verantwortlich ist.
Die Richtwerte lauten:
- Tropische Süßwasserfische: 25-30 cm² pro Zentimeter Fischlänge
- Kaltwasserfische: 75 cm² pro Zentimeter Fischlänge
- Meerwasserfische: 120 cm² pro Zentimeter Fischlänge
Beispiel: Ein Aquarium mit 60 × 30 cm Grundfläche hat eine Oberfläche von 1.800 cm². Bei tropischen Süßwasserfischen mit 30 cm²/cm ergibt das maximal 60 cm Fischlänge.
Die differenzierte Größenklassen-Methode
Diese Methode berücksichtigt, dass größere Fische überproportional mehr Wasser benötigen als kleine:
- Fische bis 2 cm Länge: mindestens 1,5 Liter pro Fisch
- Fische bis 5 cm Länge: mindestens 6 Liter pro Fisch
- Fische bis 10 cm Länge: mindestens 16 Liter pro Fisch
- Fische über 10 cm Länge: mindestens 3,5 Liter pro Zentimeter Körperlänge
Diese Methode ist realistischer, da sie das Körpervolumen und damit auch die Stoffwechselprodukte besser abbildet.
Ein harmonisches Gesellschaftsbecken erfordert sorgfältige Planung
Was Berechnungsformeln nicht berücksichtigen
So hilfreich Besatzrechner und Formeln auch sind – sie können nicht alle Faktoren abbilden, die für eine artgerechte Haltung wichtig sind. Hier kommen die Grenzen der reinen Mathematik:
Sozialverhalten und Revieransprüche
Manche Fischarten benötigen deutlich mehr Platz, als Formeln suggerieren. Skalare beispielsweise brauchen nicht nur ausreichend Schwimmraum, sondern auch Rückzugsmöglichkeiten und Reviere. Zwei Skalare in einem rechnerisch ausreichenden 120-Liter-Becken können sich gegenseitig so stressen, dass die Haltung nicht funktioniert. Zehn Skalare in einem 600-Liter-Becken hingegen können harmonisch zusammenleben, weil sich keine festen Hierarchien ausbilden.
Schwimmverhalten und Beckenzonen
Verschiedene Fischarten nutzen unterschiedliche Bereiche des Aquariums:
- Oberflächenbewohner: Beilbauchfische, manche Salmlerarten
- Mittlere Wasserregion: Die meisten Salmler, Barben, lebendgebärende Zahnkarpfen
- Bodenbewohner: Panzerwelse, Schmerlen, viele Welsarten
Ein gut strukturiertes Gesellschaftsbecken nutzt alle Zonen optimal aus. Sie können deutlich mehr Fische halten, wenn diese verschiedene Bereiche bewohnen, als wenn alle in derselben Region schwimmen.
Strukturierung und Einrichtung
Ein dicht bepflanztes, gut strukturiertes Aquarium mit Verstecken, Rückzugsorten und verschiedenen Zonen kann eine höhere Besatzdichte vertragen als ein weitgehend leeres Becken gleicher Größe. Die Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft bestätigt: „In einem kleineren gut gegliederten Aquarium kann die Besatzdichte durchaus größer sein als in einem weit größerem, aber weitgehend leeren Aquarium.“
Filtertechnik und Wasserpflege
Die Leistungsfähigkeit Ihres Filters beeinflusst maßgeblich, wie viele Fische Ihr Aquarium verträgt. Ein überdimensionierter, biologisch gut eingefahrener Filter kann mehr Schadstoffe abbauen als ein unterdimensionierter. Auch Ihre Wasserwechsel-Routine spielt eine wichtige Rolle.
💡 Expertentipp
Planen Sie Ihren Besatz immer mit einem Sicherheitspuffer. Rechnen Sie nicht bis zur mathematischen Obergrenze, sondern bleiben Sie etwa 20-30% darunter. Dies gibt Ihnen Spielraum für das Wachstum der Fische, unerwarteten Nachwuchs und sorgt für stabilere Wasserwerte mit weniger Pflegeaufwand.
So nutzen Sie den Aquarium Besatzrechner richtig
Unser kostenloser Besatzrechner ist ein wertvolles Hilfsmittel für die Erstplanung Ihres Aquariums. So gehen Sie Schritt für Schritt vor:
Schritt 1: Aquarienmaße eingeben
Geben Sie zunächst die genauen Maße Ihres Aquariums ein oder wählen Sie ein Standardbecken aus der Liste. Achten Sie darauf, das tatsächliche Wasservolumen zu berücksichtigen, nicht den Bruttoinhalt. Als Faustregel gilt: Ziehen Sie 20% vom Bruttovolumen ab.
Schritt 2: Dekoration berücksichtigen
Geben Sie an, wie viel Volumen durch Dekoration, Wurzeln, Steine und Bodengrund belegt ist. Je mehr Dekoration, desto weniger Schwimmraum steht zur Verfügung. Ein stark dekoriertes Becken verträgt entsprechend weniger Fische.
Schritt 3: Fischarten auswählen
Wählen Sie nun die gewünschten Fischarten aus der Datenbank aus. Der Rechner berücksichtigt die Endgröße der Fische – ein wichtiger Punkt, denn die meisten gekauften Zierfische sind Jungtiere, die noch erheblich wachsen.
Schritt 4: Berechnung und Empfehlung
Das Programm berechnet nun die minimale Beckengröße für Ihren Wunschbesatz und gibt Ihnen Empfehlungen. Liegt Ihr Becken unter der empfohlenen Größe, sollten Sie den Besatz reduzieren oder überdenken.
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Hier finden Sie alles Notwendige für ein perfekt laufendes Becken. Jedes Aquarium ist unabhängig von seiner Größe ein komplexes Ökosystem. Von dem inneren Gleichgewicht dieses Ökosystems hängt ab, ob hier lebenswerte Bedingungen für seine Bewohner herrschen. Fische, Pflanzen, Wirbellose und Bakterien gehen in einem Aquarienbecken eine Art Bündnis ein.
In unserem Shop finden Sie Wasserwechsel-Sets, Scheibenreiniger, Düngemittel, Heilmittel und Vitaminpräparate für optimale Fischgesundheit. Außerdem eine breite Palette an Werkzeugen für die trendige Kunst des Aquascapings, Bodengrund für Fisch- und Garnelenbecken, Aquariumpflanzen sowie Transportbeutel für die zarten Lieblinge.
Häufige Fehler bei der Besatzplanung
Auch erfahrene Aquarianer machen manchmal Fehler bei der Besatzplanung. Diese Stolperfallen sollten Sie vermeiden:
Fehler 1: Jungtiere unterschätzen
Viele Aquarianer planen ihren Besatz nach der Größe der gekauften Jungtiere. Ein 3 cm kleiner Skalar wird jedoch bis zu 15 cm groß und benötigt dann ein Vielfaches an Platz. Planen Sie immer mit der Endgröße!
Fehler 2: Vermehrung nicht einkalkulieren
Lebendgebärende Zahnkarpfen wie Guppys, Platys und Schwertträger vermehren sich oft ungebremst. Aus 5 Guppys können innerhalb weniger Monate 50 werden. Berücksichtigen Sie dies bei der Planung oder entscheiden Sie sich für gleichgeschlechtliche Gruppen.
Fehler 3: Alle Fische auf einmal einsetzen
Setzen Sie niemals den kompletten geplanten Besatz auf einmal ein. Das überfordert die Biologie des Beckens. Beginnen Sie mit etwa der Hälfte der geplanten Fische und erweitern Sie den Besatz über 2-3 Monate schrittweise. So kann sich die Filterbiologie anpassen.
Fehler 4: Inkompatible Arten vergesellschaften
Nicht alle Fische, die rechnerisch in Ihr Becken passen, passen auch charakterlich zusammen. Aggressive Buntbarsche und friedliche Salmler, räuberische Großfische und kleine Garnelen – solche Kombinationen funktionieren nicht, auch wenn der Besatzrechner grünes Licht gibt.
Fehler 5: Mindestgruppengröße missachten
Viele Zierfische sind Schwarmfische und benötigen eine Mindestanzahl an Artgenossen, um sich wohlzufühlen. Neons, Barben und viele Salmler sollten in Gruppen von mindestens 8-10 Tieren gehalten werden. Einzelne Exemplare oder zu kleine Gruppen führen zu Stress und unnatürlichem Verhalten.
Überbelegung führt oft zu Algenproblemen durch überschüssige Nährstoffe
Besatzplanung für verschiedene Beckengrößen
Je nach Aquariengröße ergeben sich unterschiedliche Möglichkeiten für die Besatzplanung. Hier einige Richtwerte:
Kleine Aquarien (54-60 Liter)
In Deutschland dürfen Zierfische erst ab 54 Liter gehalten werden – eine sinnvolle Regelung, denn kleinere Becken sind schwerer stabil zu halten. Für diese Beckengröße eignen sich:
- 8-10 kleine Salmler (Neonsalmler, Glühlichtsalmler) plus 5-6 Panzerwelse
- Eine Gruppe von 8-10 Guppys oder Platys
- Ein Paar Zwergbuntbarsche mit kleinen Beifischen
Wichtig: Bei 60-Liter-Becken ist die Artenauswahl begrenzt. Verzichten Sie auf größere oder revierbildende Arten.
Mittlere Aquarien (100-120 Liter)
Diese Beckengröße bietet deutlich mehr Gestaltungsspielraum:
- 12-15 mittelgroße Salmler, 8 Panzerwelse, ein Paar Zwergbuntbarsche
- Ein kleines Gesellschaftsbecken mit verschiedenen friedlichen Arten
- Eine Gruppe von 10 etwas größeren Buntbarschen mit passenden Begleitfischen
Große Aquarien (ab 200 Liter)
Hier sind umfangreiche Gesellschaftsbecken oder die Haltung größerer Arten möglich:
- Mehrere Schwärme unterschiedlicher Salmler, diverse Bodenbewohner, Zwergbuntbarsche
- Größere Buntbarsche wie Skalare (Gruppe von 6-8 Tieren)
- Spezialisierte Biotop-Aquarien mit authentischer Artenauswahl
Wasserwerte und Besatzdichte
Die Wasserqualität ist direkt mit der Besatzdichte verknüpft. Je mehr Fische in Ihrem Aquarium leben, desto mehr Schadstoffe fallen an und desto stabiler muss Ihre Filterung und Wasserpflege sein.
Wichtige Wasserwerte im Überblick
Ammonium/Ammoniak (NH₃/NH₄⁺): Entsteht direkt aus Fischausscheidungen und Futterresten. In hohen Konzentrationen hochgiftig. Bei überbesetzten Becken steigen die Werte schnell an.
Nitrit (NO₂⁻): Zwischenprodukt beim biologischen Abbau von Ammonium. Bereits in geringen Konzentrationen gesundheitsschädlich für Fische. Ein Zeichen für Überlastung des Filters.
Nitrat (NO₃⁻): Endprodukt des Stickstoffabbaus. In Maßen ungefährlich, aber hohe Werte (über 50 mg/l) fördern Algenwachstum und belasten die Fische langfristig.
Sauerstoff (O₂): Essenziell für alle Aquarienbewohner. Bei zu hoher Besatzdichte kann es nachts zu Sauerstoffmangel kommen.
⚠️ Warnsignale für Überbelegung
Folgende Anzeichen deuten auf eine zu hohe Besatzdichte hin:
- Fische schnappen an der Wasseroberfläche nach Luft
- Ständig erhöhte Nitrit- oder Nitratwerte trotz Wasserwechsel
- Massives, nicht kontrollierbares Algenwachstum
- Aggressives Verhalten normalerweise friedlicher Fische
- Häufige Krankheitsausbrüche
- Verluste ohne erkennbare Ursache
Die richtige Fütterung bei unterschiedlicher Besatzdichte
Die Besatzdichte beeinflusst auch Ihre Fütterungsstrategie. Bei dichterem Besatz müssen Sie besonders aufpassen, nicht zu überfüttern.
Grundregel: Füttern Sie nur so viel, wie die Fische in 2-3 Minuten vollständig auffressen. Futterreste belasten das Wasser zusätzlich und verschärfen Probleme in dicht besetzten Becken.
In gut besetzten Aquarien kann es sinnvoll sein, mehrmals täglich kleine Portionen zu füttern statt einmal eine große Menge. So wird das Wasser weniger belastet und alle Fische bekommen ihren Anteil.
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Artgerechtes Futter ist neben der Wasserqualität einer der wichtigsten Bausteine der Fisch- und Wirbellosen-Gesundheit. Nur bei einer fachgerechten Fütterung bleiben die Aquarienfische, Garnelen und Krebse fit und genießen ein langes Leben. Die Tiere brauchen Abwechslung, denn das entspricht ihrem natürlichen Fressverhalten.
Unser großes Sortiment bietet sowohl Hauptfutter für die tägliche Fütterung, als auch Zusatzfutter für den besonderen Leckerbissen zwischendurch. Ob Lebendfutter, Frostfutter, Flockenfutter, Tablettenfutter oder Granulatfutter – hier finden Sie bestimmt auch für Ihren Fisch das passende Futter.
Technische Anforderungen bei höherer Besatzdichte
Je mehr Fische Sie halten, desto höher sind die Anforderungen an Ihre Aquarientechnik.
Filterung
Als Faustregel gilt: Die Filterleistung sollte das 2-3fache des Beckenvolumens pro Stunde umwälzen. Bei dichterem Besatz sind 3-4fache Umwälzung empfehlenswert. Achten Sie auch auf eine ausreichende biologische Filterung mit genügend Filtermaterial für die nötigen Bakterien.
Belüftung
In dicht besetzten Becken kann zusätzliche Belüftung über Nacht sinnvoll sein, wenn die Pflanzen keinen Sauerstoff mehr produzieren. Ein Ausströmerstein oder Oxidator sorgt für ausreichend Sauerstoff.
Wasserwechsel
Je höher die Besatzdichte, desto häufiger und umfangreicher sollten Ihre Wasserwechsel sein. Während bei geringem Besatz ein wöchentlicher Teilwasserwechsel von 20-30% ausreicht, benötigen dicht besetzte Becken oft 40-50% oder sogar zweimal wöchentlich einen Wasserwechsel.
Besondere Überlegungen für Anfänger
Wenn Sie neu in der Aquaristik sind, sollten Sie bei der Besatzplanung besonders vorsichtig sein. Hier einige Empfehlungen:
- Beginnen Sie unter der berechneten Kapazität: Setzen Sie maximal 60-70% des rechnerisch möglichen Besatzes ein. Das gibt Ihnen Sicherheitspuffer für Anfängerfehler.
- Wählen Sie robuste Arten: Arten wie Guppys, Platys, Zebrabärblinge und Panzerwelse verzeihen Fehler eher als empfindliche Arten.
- Beginnen Sie mit einem Artenbecken: Ein Becken mit nur einer Fischart plus Bodenbewohnern ist einfacher zu pflegen als ein komplexes Gesellschaftsbecken.
- Geben Sie dem Becken Zeit: Lassen Sie Ihr Aquarium mindestens 3-4 Wochen einlaufen, bevor Sie Fische einsetzen. Die Biologie muss sich erst entwickeln.
Was tun bei Überbelegung?
Sie stellen fest, dass Ihr Aquarium überfischt ist? Es gibt mehrere Lösungsmöglichkeiten:
Kurzfristige Maßnahmen
- Häufigere und umfangreichere Wasserwechsel
- Fütterung reduzieren
- Zusätzliche Filterung oder stärkeren Filter installieren
- Zusätzliche Belüftung
Langfristige Lösungen
- Besatz reduzieren: Geben Sie Fische an andere Aquarianer ab, über Kleinanzeigen oder Aquaristikforen
- Größeres Aquarium anschaffen: Wenn Platz und Budget es erlauben, ist ein größeres Becken oft die beste Lösung
- Zweites Aquarium einrichten: Verteilen Sie den Besatz auf zwei Becken
Fazit: Planung ist der Schlüssel zum Erfolg
Die richtige Besatzdichte ist eine der Grundlagen für ein gesundes, pflegeleichtes Aquarium mit vitalen, farbenprächtigen Fischen. Nutzen Sie unseren kostenlosen Aquarium Besatzrechner als Orientierungshilfe bei der Planung, aber berücksichtigen Sie auch die individuellen Bedürfnisse Ihrer gewählten Fischarten.
Denken Sie daran: Weniger ist oft mehr. Ein nicht ganz voll besetztes Aquarium ist stabiler, pflegeleichter und bietet Ihren Fischen ein artgerechteres Zuhause als ein überfülltes Becken. Ihre Fische werden es Ihnen mit Gesundheit, Vitalität und natürlichem Verhalten danken.
Mit der richtigen Planung, geduldiger Eingewöhnung und regelmäßiger Pflege schaffen Sie ein kleines Unterwasser-Paradies, an dem Sie viele Jahre Freude haben werden.
📥 Download und weitere Informationen
Der Aquarium Besatzrechner unterstützt Sie bei der professionellen Planung Ihres Aquariums. Laden Sie das kostenlose Tool herunter und verschaffen Sie sich einen Überblick über die optimale Besatzdichte für Ihr Becken.
Das Programm wird kontinuierlich weiterentwickelt. Zukünftige Versionen werden zusätzliche Funktionen wie Berücksichtigung des Sozialverhaltens und Fütterungsempfehlungen enthalten.
Dieses kostenlose Tool wird Ihnen von www.bachflohkrebse.de zur Verfügung gestellt – Ihrem Spezialisten für Aquaristik, Teich und artgerechte Tierhaltung.