Schwimmfutter und Sinkfutter im Teich – wann und wie einsetzen?

Die gesamte Vielfalt an Futtermitteln am Markt kann unter anderem in zwei große Gruppen unterteilt werden: Schwimmfutter und Sinkfutter. Der Unterschied liegt dabei nicht in der Zusammensetzung des Futters, sondern einzig und allein in seinem Verhalten im Wasser. Während das Schwimmfutter eine Zeitlang auf der Oberfläche verbleibt, bevor es sinkt, geht das Schwimmfutter sofort zu Boden.

Schwimmfutter für Kois

Schwimmfutter für Kois

Meist kommt es sowieso nicht dazu, dass das Schwimmfutter sinkt, davor wird es nämlich von den Kois verspeist. Bevor wir über den richtigen Einsatz von Schwimm- oder Sinkfutter schreiben, lohnt sich ein Blick auf das natürliche Fressverhalten der Karpfenfische.

Karpfen in der freien Wildbahn – gründeln, aber nicht nur

In einem Gewässer, sei es ein See oder Fluss, leben die wilden Verwandten der Kois, die Karpfen, in mehr oder weniger großen Schwärmen. Leben in Schwarm gibt den Tieren Sicherheit, gleichzeitig treten sie freilich bei der Nahrungssuche zu einander in Konkurrenz ein. Doch wenden wir uns jetzt unserem Thema Nahrungssuche und Fressverhalten zu.

Hauptsächlich ernähren sich die Karpfen von Larven, Würmern und weiteren Kleinlebewesen. Da sie tierisches Futter als nährstoffreich und gut verwertbar vorziehen, freuen sich die Spiegelkarpfen & Co. genauso über ein ins Wasser gefallenes Insekt. Gibt es nicht genug tierische Nahrung, werden Wasserpflanzen und Moose abgefressen.

Dieser kurze Ausflug in die Natur macht deutlich, dass die Karpfenfische auf der Suche nach Futter vorwiegend am Gründeln sind – sie suchen also Futter auf dem Grund, wühlen den Schlamm auf und sortieren das Essbare vom Ungenießbaren. Indes haben die Tiere keine Probleme damit, Futter von der Oberfläche zu nehmen. Ihr Maul, den sie nach vorne schlauchförmig stülpen können, ist ein flexibles und vielseitiges Werkzeug – für beide Aufgaben bestens vorbereitet.

Sinkfutter – das ganze Jahr über richtig, meist als Winterfutter erhältlich

Winter Vital Pellets

Winter Vital Pellets

Wie ihre wild lebenden Verwandten und Vorfahren, fressen die Nishikigoi gerne vom Boden. Es ist für sie außerdem keineswegs problematisch, Futter vom Mulm zu trennen. Mehr noch, ihr Darm ist so beschaffen, dass sie sogar etliches an Ballaststoffen wie Sand oder Schlamm schlucken können, ohne einen Schaden daran zu nehmen. Die unverdaulichen Substanzen passieren schnell den Verdauungstrakt und werden restlos ausgeschieden. Somit kann Sinkfutter den Tieren bedenkenlos gegeben werden, sie schnappen es entweder auf seinem Weg nach unten oder lesen es vom Teichgrund auf.

Sinkfutter ist als Pellets, Sticks oder Granulat verfügbar, mit und ohne Zusätze. Selbstverständlich ist dieses Futter in diversen Körnungen bereits ab 3 Millimeter für Jungfische erhältlich. Bemerkenswert ist indes, dass viele Hersteller dieses Futterart vorwiegend als Winterfutter anbieten, die meisten Futtermittel für Kois sind als Schwimmfutter konzipiert.

Wir erklären, warum:

Winter ist eine Jahreszeit, in der die Kois, bildlich ausgedrückt, auf Sparflamme leben. Der Stoffwechsel der wechselwarmen Tiere ist herunter gekurbelt, sie sparen Energie und bewegen sich kaum. Dieses Verhalten ist insbesondere an den Tagen zu beobachten, wenn die Lufttemperaturen weit unter dem Gefrierpunkt liegen und sich auch die Wassertemperaturen im einstelligen Bereich bewegen. Wird es etwas wärmer, fangen die Tiere an, ihre Runden im Wasser zu ziehen und, obwohl etwas träge, nach Futter zu suchen. Sie halten sich mit Vorliebe in der Bodennähe auf, dort sind die Temperaturen höher. An der Oberfläche ist es zu kalt. Mit einer kleinen Portion Sinkfutter wird somit den Kois ein Gefallen getan: Die bunten Karpfenfische bekommen ein Häppchen und müssen nicht in die eiskalten Wasseroberschichten aufsteigen.

Sinkfutter – eine Wohltat für Außenseiter

Bachflohkrebse Tipp:
Ein spezielles Sinkfutter für den Winter ist unser Winter Vital Koifutter. Sie finden es hier im Koi Shop: Zum Winter Vital Sinkfutter >>

Es gibt eine weitere Eigenschaft, die das Sinkfutter als ein ganzjährig einzusetzendes Futter qualifizieren. In jedem Schwarm finden sich aktive, taffe Glieder, die sich nach vorne drängeln und um die Aufmerksamkeit des Halter sowie natürlich um eine ordentliche Portion Futter buhlen. Und es gibt Außenseiter, kleinere, etwas schwächere Tiere, die „am Rande der Gesellschaft“ leben.

Nichtsdestotrotz müssen auch diese Fische versorgt werden. An die Oberfläche kommen sie während der Fütterungszeit nur schwer, denn sie werden von den Fitteren und Stärkeren verdrängt. Für diese Kois ist Sinkfutter beinahe die einzige Möglichkeit, satt zu werden. Leben also relativ viele Kois im Teich, so dass es nicht auf einem Blick klar ist, ob alle gefressen haben, ist es notwendig, Sinkfutter mit jeder Portion zu verabreichen.

Hinweis zur Körnung: Beim Füttern ist unbedingt auf die Körnung zu achten und diese so zu wählen, dass auch der kleinste Koi das Futter schlucken kann!

Schwimmfutter – nicht nur aus Spaß an buntem Treiben

Hochwertiges Koifutter schwimmend

Hochwertiges Koifutter schwimmend

Die Auswahl an Schwimmfutter am Markt kann sich wirklich sehen lassen. Darunter sind Futtermittel für alle Jahreszeiten, aber auch zahlreiche Spezialfuttersorten für den Sommer, Winter oder auch für die Übergangszeit. Pellets, Sticks oder Granulat – Schwimmfutter weist eine poröse Struktur auf. Dank den mit Luft gefüllten Mikrokammern bleibt das Futter lange schwimmfähig.

Solche Sorten wie zum Beispiel:

Behalten auch nach einigen Minuten im kühlen Nass ihre Form und trüben das Wasser nicht. Flocken wie Spirulina Flocken, Teichflocken oder Krillflocken gehören ebenfalls zu den schwimmfähigen Futtersorten, können sich erfahrungsgemäß aber nur sehr kurz auf der Oberfläche halten. Schwimmfutter kann mit diversen Substanzen angereichert werden – zur Stärkung des Immunsystems, für das zügige Wachstum oder für die Entfaltung der intensiven Farben.

Kois beim Fressen zu sehen ist ein Vergnügen

Eines der wichtigsten Argumente pro Schwimmfutter ist es, den Kois beim Fressen zu zusehen! Es ist schlichtweg ein herrlicher Augenblick, in dem sich die Fische der Wasseroberfläche nähern, ihre Mäuler aufstülpen und mit allen Mitteln zeigen, wie sie sich nach einer Mahlzeit sehnen. Dieses bunte, fröhliche Treiben will sich kein Koi-Halter entgehen lassen, zumal das Füttern mit Schwimmfutter durchaus dem natürlichen Fressverhalten der Karpfenfische entspricht.

Sind alle munter und gesund?

Für Koi-Liebhaber hat die Fütterung mit Schwimmfutter nicht nur einen Spaßfaktor, sondern dient zur einer Bestandsaufnahme. Kommen alle Kois, um zu fressen, oder fehlt jemand? Sind sie munter und agil? Weisen Tiere eventuell Verletzungen oder zum Beispiel Pilzbefall auf? Solange die Fische nach Futter schnappen – und das sind in der Regel höchstens fünf Minuten – kann der Besitzer seine Kois genau beobachten und bei Bedarf entsprechende Maßnahmen ergreifen.

Unser Tipp: Nicht nur mit Leckerbissen wie ein Stück Orange oder Graubrot, sondern auch mit einem Stick in der größeren Körnung lassen sich die Fische an die Fütterung per Hand gewöhnen. Wie das geht, steht in unserer Einführung zum Thema Koi-Fütterung.
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