Koi Arten Übersicht: Die 16 wichtigsten Varietäten im Detail

Die faszinierende Welt der Koi Karpfen begeistert Teichbesitzer weltweit. Diese edlen Nishikigoi, wie sie in Japan genannt werden, sind weit mehr als nur bunte Fische – sie sind lebende Kunstwerke mit einer jahrhundertealten Tradition. In diesem umfassenden Ratgeber stellen wir Ihnen die 16 wichtigsten Koi Arten vor und geben Ihnen wertvolle Tipps zur Haltung und Pflege dieser majestätischen Tiere.

Verschiedene Koi Varietäten schwimmen in einem gepflegten Gartenteich
Koi im Teich – Ein Kaleidoskop der Farben

Geschichte und Herkunft der Koi Karpfen

Bevor wir uns den einzelnen Varietäten widmen, lohnt ein Blick auf die faszinierende Geschichte dieser Tiere. Der Nishikigoi (japanisch 錦鯉, wörtlich „Brokatkarpfen“) ist eine Zuchtform des gewöhnlichen Karpfens (Cyprinus carpio). Die Herkunft der Koi ist nicht eindeutig geklärt – möglicherweise stammen einfarbige Karpfen aus dem Iran und wurden vor etwa 2000 Jahren nach Ostasien gebracht, wo sie zunächst als Insektenfresser und Speisefische gehalten wurden.

In China züchtete man bereits vor 2500 Jahren farbige Karpfen, allerdings waren diese meist einfarbig und nicht gemustert. Die eigentliche Entwicklung zu den heute bekannten Farbvarianten begann jedoch in Japan. Seit etwa 1820 werden Koi dort als kostbare Zierfische gezüchtet, nachdem sie zuvor hauptsächlich in den Bewässerungsteichen der Reisfelder als Speisefische dienten.

Die bunten Varietäten entstanden durch Mutationen im Erbgut. Plötzlich gab es rote, weiße und hellgelbe Fische. Die Fischzüchter begannen, diese verschiedenfarbigen Koi zu kreuzen und züchteten so die heute bekannten gemusterten Tiere. Seit etwa 1870 wurden Kois in Japan von Adeligen als Statussymbole gehalten – ein Privileg, das lange Zeit nur dem Kaiser und dem Hochadel vorbehalten war.

Die Klassifizierung der Koi Arten

Als Hauptkriterium für die Klassifizierung von Koi dient die Färbung der Fische, außerdem spielen die Größe und Beschaffenheit der Schuppen und der Flossen eine Rolle. Noch eine wichtige Bemerkung vorab: Es gibt keine allgemein gültige Klassifizierung von Nishikigoi! Die Anzahl der Hauptgruppen variiert je nach Experten zwischen 13 und 16, wobei über 100 Unterformen existieren und ständig neue Varietäten entstehen.

Manche Experten nennen z.B. Doitsu-Koi als eine der Hauptgruppen, für andere ist es nur eine Varietät, die innerhalb von mehreren Hauptgruppen anzutreffen ist. Das Gleiche gilt auch für Butterfly und Tancho-Koi. Im Folgenden stellen wir Ihnen die wichtigsten und anerkanntesten Hauptgruppen vor.

1. Asagi – Elegant und weit verbreitet

Junger Koi mit schillernden bläulichen Schuppen
Junge Koi zeigen oft noch nicht ihre volle Farbpracht

Asagi Koi war die erste offiziell anerkannte Koi Varietät und ist seit ca. 150 Jahren bekannt und auch heute noch sehr beliebt. „Asagi“ bedeutet übersetzt „Blau“, tatsächlich weist dieser Fisch eine schöne blaue Färbung auf, hell auf dem Kopf und wesentlich intensiver (insb. bei ausgewachsenen Asagi) auf dem Rücken. Auffallend sind die weiße Stirn und rote intensive Färbung an den Kiemen, rund um das Maul und auf den Flossen, sowie ein markantes Netzmuster.

Shusui oder Doitsu Asagi gilt für manche Züchter als eine selbständige Gruppe. Diese Koi Art hat wenige große Schuppen im Rückenbereich, die Färbung unterscheidet sich nicht von anderen Asagi. Als weitere Varietät innerhalb der genannten Gruppe gelten z.B. Hi Asagi mit großen roten Flecken oder der hellblau gemusterte Narumi Asagi, sowie sehr dunkel gefärbter Konjo Asagi.

2. Butterfly-Koi – Attraktiv und ungewöhnlich

Diese Nishikigoi Varietät gehört zu den relativ neuen Züchtungen und fällt durch ungewöhnlich große elegante Flossen auf, die an Schmetterlingsflügel erinnern. Diese Koi werden anders „Drachen-Koi“ genannt. In dieser Gruppe sind zahlreiche farbliche Varianten zugelassen, daher dürfen Butterfly-Koi gerne sowohl ein-, als auch mehrfarbig sein.

Je nach der Färbung werden mehrere Untergruppen von Schmetterlings-Koi unterschieden, darunter z.B.:

  • Tancho Butterfly Koi mit einem roten Fleck auf dem Kopf
  • Oder der golden glänzende Gin Rin Butterfly-Koi
  • Sowie z.B. Doitsu Butterfly – Koi mit geringer Schuppen-Anzahl

Die Butterfly-Koi sind besonders bei Teichbesitzern beliebt, die Wert auf außergewöhnliche Erscheinungen legen. Ihre langen, fließenden Flossen verleihen ihnen eine besondere Eleganz beim Schwimmen.

3. Bekko (Shiro Bekko) – der kontrastreiche Koi

Bei Bekko (Shiro Bekko) dominieren Schwarz und Weiß, dabei ist erwünscht, dass schwarze Flecken „wie ein Pfad in einem japanischen Garten“ wirken. Besonders hoch geschätzt werden Bekko mit Schachbrettmuster.

Bei dieser Varietät wird darauf geachtet, dass der Kopf und der Bauchbereich (unterhalb von Mittellinie) frei von schwarzen Markierungen bleiben. Seltene Varietäten sind Aka Bekko (Weiß mit roten Flecken) und Ki Bekko, bei dem die Flecken gelb sind. Außerdem sind Butterfly Bekko und Gin Rin Bekko mit golden glänzenden Schuppen bekannt.

4. Doitsu Koi – der Deutsche unter den Japanern

Doitsu Koi ist ein Nishikigoi mit nur wenigen Schuppen im Rückenbereich, benannt nach dem Spiegelkarpfen, dem „deutschen“ Fisch aus der Sicht der Japaner. Die Bezeichnung „Doitsu“ ist die japanische Aussprache von „deutsch“. Diese Varietät entstand durch die Einkreuzung europäischer Spiegelkarpfen oder Lederkarpfen in die japanischen Zuchtlinien.

Zum einen gelten Doitsu als eine selbständige Untergruppe, zum anderen finden sich in so gut wie jeder der großen Zuchtgruppen auch Doitsu Koi, dessen Hauptmerkmal die fast schuppenfreie Haut ist. Die wenigen verbliebenen Schuppen befinden sich meist in zwei Reihen entlang der Rückenlinie.

5. Goshiki Koi – fünf Farben der Pracht

Übersetzt bedeutet „Goshiki“ – „Fünf Farben“, obwohl es nicht immer einfach ist, bei einem Fisch alle fünf Farben (Weiß, Schwarz, Rot, Blau und Lila) klar zu unterscheiden. Diese Varietät ist aus der Kreuzung vom raren Aka Bekko und Asagi Koi entstanden.

Rot ist die dominierende Farbe bei Goshiki Koi, charakteristisch sind außerdem helle Konturen von jeder Schuppe. Außerdem fällt das Tannenzapfenmuster auf, das sich über den ganzen Körper ausbreitet. Zu den Zuchtformen innerhalb dieser Gruppe zählen z.B. Tancho Goshiki, Gin Rin Goshiki (der „glanzvolle“ Goshiki) oder Shiro Goshiki mit markanten schwarzen Flecken.

💡 Wussten Sie schon?

Die Lebenserwartung von Koi Karpfen kann bei optimaler Haltung 50 bis 70 Jahre betragen. Einige Exemplare wurden sogar über 200 Jahre alt! Der älteste bekannte Koi war Hanako, eine weibliche Koi, die angeblich 226 Jahre alt wurde (1751-1977).

Für eine lange Lebensdauer sind vor allem die Wasserqualität, artgerechte Ernährung und ausreichend Platz im Teich entscheidend.

6. Hikari Utsurimono – Nishikigoi mit metallischem Glanz

Diese Koi Varietät hat glänzende Schuppen und ist zweifarbig. Hikari Utsurimono sind entstanden, als Ogons mit Utsurimono Koi gekreuzt wurden. Die Grundfarbe ist Schwarz mit jeweils weißen, roten oder gelben Flecken. Wenn die Schuppen von diesem Koi Fisch in Gold glänzen, wurde bei der Zuchtform ein Yamabuki Ogon eingekreuzt, wenn die Schuppen einen silbernen Glanz aufweisen, dann war es der Platinum Ogon.

Zu den Formen von dieser Koi Varietät zählen u.a. Kin Ki Utsurimono mit gelber Zeichnung, Kin Hi Utsurimono mit roter Zeichnung oder Doitsu Utsurimono. Diese metallisch glänzenden Varietäten sind besonders in der Sonne ein echter Blickfang im Teich.

7. Hikarimojo – Noch mehr Metallic-Farbe

Hikarimojo sind ebenfalls Nishikigoi mit metallischem Glanz. In diese Gruppe gehören alle Koi, die durch Einkreuzung von Ogon entstanden sind, außer Utsurimono (Kreuzung von Ogon und Utsurimono wird Hikari Utsurimono genannt – s.o.).

Bei den Untervarianten sind z.B. Yamatonishiki (ein Sanke Koi mit metallischem Glanz), Kikusui (metallisch glänzender Kohaku), Hariwake (weißer Koi mit schöner orangener Zeichnung) oder auch Butterfly Hikarimojo (Koi mit langen Flossen) zu nennen. Selbstverständlich darf auch in dieser Gruppe ein Doitsu Hikarimoyo nicht fehlen.

8. Kawarimono – Nicht alles, was glänzt, ist Gold

Kawarimono Koi ist eine große Gruppe von Nishikigoi, in die ein- oder mehrfarbige Karpfenfische ohne metallischen Glanz gehören, die sich keiner anderen Kategorie zuordnen lassen. Eine der beliebtesten Varietäten sind Chagoi – schnell wachsende und besonders gesellige braune Koi, die meistens als erste zahm werden und oft über einen Meter groß werden können.

In elegantem Grau erscheinen Sorigoi, einfarbig rot sind Aka Muji und Benigoi, weiß ist Shiro Muji, schwarz mit hellen Flossenspitzen ist Karashigoi. Der Matsubagoi zeigt ein tannenzapfenförmiges Muster auf den Schuppen. Es werden auch viele weitere Linien gezüchtet. Jede Neuzüchtung wird zunächst in diese Gruppe aufgenommen, bis für sie eine eigene Kategorie geschaffen wird.

9. Kinginrin – Ein weiteres Glanzstück

Verschiedene Koi Varietäten in Nahaufnahme

Kinginrin sind Koi mit glänzenden Schuppen, dabei reichen nur eine bis zwei Reihen von Glanzschuppen, um einen Nishikigoi als Kinrin (Goldglanz) oder Ginrin (Silberglanz) zu bezeichnen. Unterschied zu den Koi mit metallischen Schuppen besteht darin, dass Schuppen von Kinrin oder Ginrin keine Farbe Metallic aufweisen, sondern nur stark reflektierend sind.

Meistens ist es möglich, beim genauen Hinsehen die beiden Varietäten auseinander zu halten. Neben den Zuchtformen, die sich durch ihre Färbung unterscheiden und dementsprechend z.B. Ginrin Showa oder Kinrin Sanke heißen, klassifizieren viele Züchter Kinginrin Koi nach der Beschaffenheit der reflektierenden Schuppen: z.B. bei Beta Gin glänzt die ganze Schuppe, bei Kado Gin – nur der Schuppenrand.

10. Kohaku – Nishikigoi in Rot und Weiß

Diese zweifarbigen Koi gehören zu den verbreitetsten Varietäten und sind seit ca. 200 Jahren bekannt. Bei diesen Koi wird das klare Weiß ohne Beimischung von Gelb hoch geschätzt, auch Rot darf nicht gelblich wirken. Rote Flecken sollen dominieren und etwa 2/3 des Körpers von Kohaku bedecken.

Besonders beliebt sind natürlich Tancho Kohaku mit einem einzelnen roten Fleck auf dem Kopf, der an die japanische Flagge erinnert. Außerdem werden z.B. Sandan und Yondan Kohaku mit jeweils drei bzw. vier roten Flecken am Körper oder Butterfly (Hirenaga) Kohaku mit langen Flossen gerne gezüchtet. Der Kohaku gilt oft als Basis für die Zucht und Bewertung anderer Koi Arten.

11. Koromo (Goromo) – Kreuzung von Asagi und Kohaku

Dieser Nishikigoi ähnelt dem beliebten Kohaku, weist aber auch schwarze oder blaue Flecken auf. Die Grundfarbe ist i.d.R. Weiß, der Hauptunterschied zu Kohaku besteht in blauen oder schwarzen Markierungen auf jeder roten Schuppe, die ein Netzmuster bilden.

Zu den bekannten Zuchtformen zählen z.B. Budo Koromo – Koi mit einer intensiv roten Zeichnung, die eine Ähnlichkeit mit Trauben hat, oder Ai Koromo (Goromo) mit schönem Netzmuster in Rot-Blau, sowie Sumi Koromo mit der effektvollen Färbung, wenn schwarze Schuppen auf dem roten Hintergrund erscheinen. Auch Tancho Koromo (Goromo) und Butterfly Koromo sind bekannt.

12. Ogon – Einfarbig und glanzvoll

Ogons fallen dank den metallisch glänzenden Schuppen sofort auf. Diese Nishikigoi werden von den Züchtern gerne benutzt, um weitere „glanzvolle“ Zuchtformen zu entwickeln. Bei den Ogons werden Yamabuki Ogon mit goldenem Glanz und Purachina (Platinum) Ogon mit hellen Schuppen und Silberglanz unterschieden.

Der Kopf eines Ogon ist frei vom Netzmuster. Bei beiden Zuchtformen gibt es u.a. Doitsu (Mizhuho Ogon) oder Butterfly Ogon Varietäten. Diese einfarbigen Koi sind besonders bei Einsteigern beliebt, da sie robust sind und durch ihren metallischen Glanz auch in trüberem Wasser gut sichtbar bleiben.

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13. Sanke (Taisho Sanshoku) – Drei schöne Farben

Sanke Koi ist dreifarbig (weiß, rot und schwarz), dabei ist Weiß die Grundfarbe (nicht unbedingt aber die dominierende Farbe!). Das wichtigste Merkmal ist das Fehlen von schwarzen Markierungen auf dem Kopf des Fisches. Das Muster von Sanke ist dem von Kohaku ähnlich und eben diese Ähnlichkeit wird bei den Züchtern hoch geschätzt.

Interessanterweise zeigt der rote Aka Sanke gar keine weiße Färbung. Tancho Sanke hat einen roten Fleck auf dem Kopf, Budo Sanke weist ein Traubenmuster auf. Auch Doitsu und Butterfly Zuchtformen sind in dieser Gruppe vorhanden. Der Sanke gehört zusammen mit Kohaku und Showa zu den „Großen Drei“ – den beliebtesten und wichtigsten Koi Varietäten.

14. Showa (Showa Sanshoku) – Dreifarbiger Koi

Showa unterscheidet sich von Sanke v.a. dadurch, dass bei diesen Fischen Schwarz die Grundfarbe bildet. Wie bei Sanke bedeutet dies aber nicht, dass die Fische schwarz sind, gerade bei modernen Zuchtformen fallen recht viele weiße Flecken auf. Wichtig ist außerdem, dass alle drei Farben auf dem Kopf von dem Nishikigoi vereint sind.

Unter den verbreiteten Formen von Showa sind z.B. Koromo Showa, Tancho Showa, Gin Showa (Koi mit metallischem Glanz) oder auch der (fast) schuppenlose Doitsu Showa zu nennen. Die Showa-Zeit (1926-1989) gab dieser Varietät ihren Namen, da sie in dieser Epoche entwickelt wurde.

Verschiedene Koi Varietäten schwimmen gemeinsam unter der Wasseroberfläche
Kois – farbenprächtige Karpfen in harmonischer Gemeinschaft

15. Tancho – Nippon im Kopf

Tancho gilt zum einen als eine der Hauptgruppen, zum anderen sind Tancho Zuchtformen in fast allen anderen Gruppen von Nishikigoi zu treffen. Das Hauptmerkmal ist natürlich der intensiv rote Fleck auf dem Kopf des Fisches, der auch möglichst rund sein sollte – Auf dem weißen Hintergrund sieht er wie die Nationalflagge vom „Land der aufgehenden Sonne“ aus.

Der Tancho ist in Japan besonders geschätzt und kann extreme Preise erzielen. Ein perfekter Tancho mit einem kreisrunden, tief roten Fleck in der Mitte des Kopfes ist äußerst selten und wertvoll. Der teuerste Tancho Koi wurde für 500.000 Euro verkauft!

16. Utsuri (Utsurimono) – Zweifarbig mit Schwarz als Grundfarbe

Dieser Koi wirkt harmonisch und elegant. Die meisten Züchter unterscheiden drei Varietäten von diesem Nishikigoi. Shiro Utsuri hat seinem Namen entsprechend („Shiro“ heißt „Weiß“) weiße Zeichnung auf dem schwarzen Hintergrund. Ki Utsuri (auch Kage Ki Utsuri) weist klare gelbe Zeichnung auf, Hi Utsuri – eine rote Zeichnung.

Die weißen Flecken beim Shiro Utsuri sollten nicht dominieren, und die Flossen sind immer schwarz. Selbstverständlich gibt es auch in dieser Gruppe u.a. ausgefallene Butterfly-Koi. Ein hochwertiger Utsuri zeigt ein ausgewogenes Verhältnis zwischen der schwarzen Grundfarbe und den farbigen Markierungen.

Koi Haltung – Die wichtigsten Grundlagen

Nach diesem Überblick über die Koi Arten möchten wir Ihnen nun wichtige Informationen zur artgerechten Haltung dieser edlen Tiere geben. Kois sind keine Anfängerfische – ihre Haltung setzt Erfahrungen und Kenntnisse voraus.

Teichanforderungen

Der Koiteich kann eigentlich nie zu groß sein. Als absolute Mindestgröße gelten 5.000 Liter (5 m³), besser sind jedoch 10.000 bis 15.000 Liter. Pro Koi sollten Sie mindestens 1.000, besser 1.500 Liter Wasser einplanen. Da Kois gesellige Tiere sind, sollten mindestens 5, besser 10 oder mehr Tiere zusammen gehalten werden.

Die Teichtiefe ist entscheidend für die Überwinterung: Mindestens 1,3 Meter, besser 1,5 bis 2 Meter sollte der tiefste Punkt sein. So friert der Teich nicht komplett zu und am Boden bilden sich thermische Schichten mit Temperaturen um 4°C, in denen die Kois ihre Winterruhe halten können.

⚠️ Wichtige Hinweise zur Teichgestaltung

  • Der Teich sollte nur teilweise in der Sonne liegen (Schattenplätze wichtig!)
  • Keine Bäume direkt am Teich (Laubverschmutzung)
  • Steilwände bevorzugen (verhindert Reiherangriffe)
  • Von allen Seiten zugänglich für Pflege und Beobachtung
  • Kindersicherung bei Familien mit kleinen Kindern

Wasserqualität und Filterung

Die Wasserqualität ist das A und O in der Koihaltung. Ein leistungsstarkes Filtersystem ist unverzichtbar, da Kois einen hohen Stoffwechsel haben und viel fressen. Folgende Wasserwerte sollten Sie regelmäßig kontrollieren:

  • pH-Wert: 7,0 – 8,0 (ideal: 7,2 – 7,4)
  • Wasserhärte (GH): mindestens 8°dH
  • Karbonathärte (KH): 4 – 6°dH
  • Ammonium/Ammoniak: 0 mg/l
  • Nitrit: < 0,1 mg/l
  • Nitrat: < 50 mg/l
  • Sauerstoff: > 6 mg/l

Regelmäßige Wasserwechsel sind trotz guter Filterung notwendig: Im Sommer bei Temperaturen über 20°C wöchentlich mindestens 25%, im Winter reichen 5-10% pro Woche.

Fütterung

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Koi Snacks zur Handfütterung – der direkte Kontakt zu Ihren Lieblingen

Die richtige Ernährung ist neben der Wasserqualität der Schlüssel zum Erfolg. Kois sind Allesfresser, benötigen aber hochwertiges Spezialfutter. Die Fütterung muss an die Wassertemperatur angepasst werden:

  • Über 20°C: 2-4x täglich kleine Portionen
  • 15-20°C: 1-2x täglich reduzierte Menge
  • 10-15°C: Alle 2-3 Tage kleine Portionen Wheatgerm-Futter
  • Unter 10°C: Fütterung komplett einstellen

Da Kois keinen Magen besitzen, sollten Sie kleine Portionen füttern, die in 5-15 Minuten aufgefressen werden. Hochwertiges Koifutter enthält alle notwendigen Vitamine, Mineralien und Farbstoffe für eine optimale Entwicklung.

Preise und Wertbestimmung von Koi

Die Preise für Koi Karpfen variieren enorm – von wenigen Euro für kleine Nachzuchten bis zu sechsstelligen Beträgen für hochwertige Exemplare. Der bisher teuerste Koi der Welt, eine weibliche Kohaku namens „S Legend“, wurde 2018 für unglaubliche 1,5 Millionen Euro verkauft!

Preisfaktoren

Verschiedene Faktoren bestimmen den Wert eines Koi:

  • Varietät: Seltene Varietäten wie perfekte Tancho sind besonders wertvoll
  • Größe und Alter: Große Kois über 60cm erzielen höhere Preise
  • Körperform: Harmonische Proportionen sind entscheidend
  • Farbintensität: Klare, leuchtende Farben werden bevorzugt
  • Zeichnung: Symmetrische, ausgewogene Muster sind wertvoll
  • Hautqualität: Glänzende, makellose Haut erhöht den Wert
  • Herkunft: Original Japan-Koi aus renommierten Züchtungen sind teurer

Preisbeispiele

  • Tosai (Jungfische 10-25cm): 10 – 250 Euro
  • Nisai (2-jährige, 25-40cm): 50 – 500 Euro
  • Sansai (3-jährige, 40-60cm): 200 – 2.000 Euro
  • Hochwertige Exemplare über 60cm: 1.000 – 10.000+ Euro
  • Show-Qualität aus Japan: 5.000 – 100.000+ Euro

Gesundheit und Krankheiten

Bei optimaler Haltung sind Kois robuste Tiere. Dennoch können verschiedene Krankheiten auftreten. Die häufigsten sind:

  • Koi-Herpesvirus (KHV): Hochansteckend, oft tödlich
  • Parasitenbefall: Costia, Chilodonella, Trichodina
  • Bakterielle Infektionen: Lochkrankheit, Flossenfäule
  • Pilzinfektionen: Meist Sekundärinfektionen

Wichtig ist eine Quarantäne von 3-4 Wochen für neue Fische. Achten Sie beim Kauf auf KHV-getestete Tiere und lassen Sie sich entsprechende Nachweise zeigen.

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Zucht und Fortpflanzung

Kois pflanzen sich nur fort, wenn sie sich wirklich wohlfühlen. Die Geschlechtsreife erreichen sie mit 3-5 Jahren. Das Ablaichen erfolgt meist im Mai oder Juni bei Wassertemperaturen über 20°C.

Ein Koi-Weibchen von 4-5 kg kann 400.000 bis 500.000 Eier legen. In der professionellen Zucht werden die Eier in speziellen Becken ausgebrütet. Nach etwa 4 Tagen schlüpfen die Jungfische. Nicht alle entwickeln die gewünschten Farben und Muster – die Selektion beginnt früh und ist ein wichtiger Teil der Zucht.

Tipps für Einsteiger

Wenn Sie mit der Koi-Haltung beginnen möchten, beachten Sie folgende Ratschläge:

  1. Beginnen Sie mit robusten Varietäten: Chagoi, Ogon oder Kohaku sind gute Einsteigerfische
  2. Investieren Sie in gute Technik: Ein hochwertiges Filtersystem ist wichtiger als teure Fische
  3. Starten Sie mit wenigen Tieren: 5-8 Kois reichen für den Anfang
  4. Kaufen Sie bei seriösen Händlern: Achten Sie auf Quarantäne und KHV-Tests
  5. Planen Sie großzügig: Kois wachsen schnell und werden alt
  6. Informieren Sie sich gründlich: Fachliteratur und Beratung sind unverzichtbar

Fazit

Die Welt der Koi Karpfen ist faszinierend und vielfältig. Mit 16 Hauptvarietäten und über 100 Unterformen bietet sie für jeden Geschmack die passenden Fische. Die Haltung dieser edlen Tiere erfordert zwar Wissen, Engagement und die richtige Ausstattung, belohnt aber mit einem einzigartigen Hobby, das Entspannung und Freude bringt.

Ob Sie sich für die klassische Eleganz eines Kohaku, die Symbolkraft eines Tancho oder die freundliche Art eines Chagoi entscheiden – wichtig ist, dass Sie Ihren Kois optimale Bedingungen bieten. Mit der richtigen Pflege werden diese „schwimmenden Juwelen“ Sie jahrzehntelang begleiten und immer wieder aufs Neue begeistern.

Bei diesem umfassenden Überblick war es leider nicht möglich, alle Koi Arten und Unterformen im Detail vorzustellen. Die Vielfalt der Nishikigoi ist nahezu unbegrenzt und entwickelt sich ständig weiter – ein Grund mehr, sich intensiv mit diesem faszinierenden Hobby zu beschäftigen!

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