Bekannte Koi Arten (Koi Varietäten) in der Übersicht

Koi Arten – Farbenpracht der edlen Nishikigoi

Koi Karpfen Arten gibt es wahrlich für jeden Geschmack – einfarbig und bunt, schlicht oder mit Glanzschuppen und sogar auch mit effektvollen langen Flossen. Koi-Liebhaber und Züchter unterscheiden ca. 16 große Gruppen von Nishikigoi, in jeder davon – mehrere Zuchtformen.

Koi Karpfen im Koiteich

Koi Karpfen im Koiteich

Als Hauptkriterium für die Klassifizierung von Koi dient die Färbung der Fische, außerdem spielen die Größe und Beschaffenheit der Schuppen und der Flossen eine Rolle. Noch eine Bemerkung vorab: Es gibt keine allgemein gültige Klassifizierung von Nishikigoi!

Manche Experten nennen z.B. Doitsu-Koi als eine der Hauptgruppen, für andere ist es nur eine Varietät, die innerhalb von mehreren Hauptgruppen anzutreffen ist. Das Gleiche gilt auch für Butterfly und Tancho-Koi.

1. Asagi – Elegant und weit verbreitet

Asagi Koi war die erste offiziell anerkannte Koi Varietät und ist seit ca. 150 Jahren bekannt und auch heute noch sehr beliebt. „Asagi“ bedeutet übersetzt „Blau“, tatsächlich weist dieser Fisch eine schöne blaue Färbung auf, hell auf dem Kopf und wesentlich intensiver (insb. bei ausgewachsenen Asagi) auf dem Rücken. Auffallend sind die weiße Stirn und rote intensive Färbung an den Kiemen, rund um den Maul und auf den Flossen, sowie ein markantes Netzmuster.

Shusui oder Doitsu Asagi gilt für manche Züchter als eine selbständige Gruppe. Diese Koi Art hat wenige großen Schuppen im Rückenbereich, die Färbung unterscheidet sich nicht von anderen Asagi. Als weitere Varietät innerhalb der genannten Gruppe gelten z.B. Hi Asagi mit großen roten Flecken oder der hellblau gemusterte Narumi Asagi, sowie sehr dunkel gefärbter Konjo Asagi.

2. Butterfly-Koi – Attraktiv und ungewöhnlich

Cyprinus carpio Butterfly Hi Showa Koi

Cyprinus carpio Butterfly Hi Showa Koi

Diese Nishikigoi Varietät gehört zu den relativ neuen Züchtungen und fällt durch ungewöhnlich große elegante Flossen auf, die an Schmetterlingsflügel erinnern. Diese Koi werden anders „Drachen-Koi“ genannt. In dieser Gruppe sind zahlreiche farbliche Varianten zugelassen, daher dürfen Butterfly-Koi gerne sowohl ein-, als auch mehrfarbig sein.

Je nach der Färbung werden mehrere Untergruppen von Schmetterlings-Koi unterschieden, darunter z.B.:

  • Tancho Butterfly Koi mit einem roten Fleck auf dem Kopf
  • Oder der golden glänzende Gin Rin Butterfly-Koi
  • Sowie z.B. Doitsu Butterfly – Koi mit geringer Schuppen-Anzahl

Einen ausführlichen Artikel zum Butterfly Koi >>

3. Bekko (Shiro Bekko) – der kontrastreiche Koi

Bei Bekko (Shiro Bekko) dominieren Schwarz und Weiß, dabei ist erwünscht, dass schwarze Flecken „wie ein Pfad in einem japanischen Garten“ wirken. Besonders hoch geschätzt werden Bekko mit Schachbrettmuster.

Bei dieser Varietät wird darauf geachtet, dass der Kopf und der Bauchbereich (unterhalb von Mittellinie) frei von schwarzen Markierungen bleiben. Seltene Varietäten sind Aka Bekko (Weiß mit roten Flecken) und Ki Bekko, bei dem die Flecken gelb sind. Außerdem sind Butterfly Bekko und Gin Rin Bekko mit golden glänzenden Schuppen bekannt.

4. Doitsu Koi – der Deutsche unter den Japanern

Doitsu Koi ist ein Nishikigoi mit nur wenigen Schuppen im Rückenbereich, benannt nach dem Spiegelkarpfen, dem „deutschen“ Fisch aus der Sicht der Japaner. Zum einen gelten Doitsu als eine selbständige Untergruppe, zum anderen finden sich in so gut wie jeder der großen Zuchtgruppen auch Doitsu Koi, dessen Hauptmerkmal die fast schuppenfreie Haut ist.

5. Goshiki Koi – fünf Farben der Pracht

Übersetzt bedeutet „Goshiki“ – „Fünf Farben“, obwohl es nicht immer einfach ist, bei einem Fisch alle fünf Farben (Weiß, Schwarz, Rot, Blau und Lila) klar zu unterscheiden. Diese Varietät ist aus der Kreuzung vom raren Aka Bekko und Asagi Koi entstanden.

Rot ist die dominierende Farbe bei Goshiki Koi, charakteristisch sind außerdem helle Konturen von jeder Schuppe. Außerdem fällt der Tannenzapfenmuster auf, das sich über den ganzen Körper ausbreitet. Zu den Zuchtformen innerhalb dieser Gruppe zählen z.B. Tancho Goshiki, Gin Rin Goshiki (der „glanzvolle“ Goshiki) oder Shiro Goshiki mit markanten schwarzen Flecken.

6. Hikari Utsurimono – Nishikigoi mit metallischem Glanz

Diese Koi Varietät hat glänzende Schuppen und ist zweifarbig. Hikari Utsurimono sind entstanden, als Ogons mit Utsurimono Koi gekreuzt wurden. Die Grundfarbe ist Schwarz mit jeweils weißen, roten oder gelben Flecken. Wenn die Schuppen von diesem Koi Fisch in Gold glänzen, wurde bei der Zuchtform ein Yamabuki Ogon eingekreuzt, wenn die Schuppen einen silbernen Glanz aufweisen, dann war es der Platinum Ogon. Zu den Formen von dieser Koi Varietät zählen u.a. Kin Ki Utsurimono mit gelber Zeichnung, Kin Hi Utsurimono mit roter Zeichnung oder Doitsu Utsurimono.

7. Hikarimojo – Noch mehr Metallic-Farbe

Hikarimojo sind ebenfalls Nishikigoi mit metallischem Glanz. In diese Gruppe gehören alle Koi, die durch Einkreuzung von Ogon entstanden sind, außer Utsurimono (Kreuzung von Ogon und Utsurimono wird Hikari Utsurimono genannt – s.o.). Bei den Untervarianten sind z.B. Yamatonishiki (ein Sanke Koi mit metallischem Glanz), Kikusui (metallisch glänzender Kohaku), Hariwake (weißer Koi mit schöner orangener Zeichnung) oder auch Butterfly Hikarimojo (Koi mit langen Flossen) zu nennen. Selbstverständlich darf auch in dieser Gruppe ein Doitsu Hikarimoyo nicht fehlen.

8. Kawarimono – Nicht alles, was glänzt, ist Gold

Kawarimono Koi ist eine große Gruppe von Nishikigoi, in die ein- oder mehrfarbige Karpfenfische ohne metallischen Glanz gehören. Eine der beliebtesten Varietäten sind Chagoi – schnell wachsende und besonders gesellige braune Koi, die meistens als erste zahm werden. In elegantem Grau erscheinen Sorigoi, einfarbig rot sind Aka Muji und Benigoi, weiß ist Shiro Muji, schwarz mit hellen Flossenspitzen ist Karashigoi. Es werden auch viele weiteren Linien gezüchtet, um diese zu erwähnen, fehlt hier der Platz.

9. Kinginrin – Ein weiteres Glanzstück

Kinginrin sind Koi mit glänzenden Schuppen, dabei reichen nur eine bis zwei Reihen von Glanzschuppen, um einen Nishikigoi als Kinrin (Goldglanz) oder Ginrin (Silberglanz) zu bezeichnen. Unterschied zu den Koi mit metallischen Schuppen besteht darin, dass Schuppen von Kinrin oder Ginrin keine Farbe Metallic aufweisen, sondern nur stark reflektierend sind.

Meistens ist es möglich, beim genauen Hinsehen die beiden Varietäten auseinander zu halten. Neben den Zuchtformen, die sich durch ihre Färbung unterscheiden und dementsprechend z.B. Ginrin Showa oder Kinrin Sanke heißen, klassifizieren viele Züchter Kinginrin Koi nach der Beschaffenheit der reflektierenden Schuppen: z.B. bei Beta Gin glänzt die ganze Schuppen, bei Kado Gin – nur der Schuppenrand.

10. Kohaku – Nishikigoi in Rot und Weiß

Cyprinus carpio Doitsu Kohaku Koi

Cyprinus carpio Doitsu Kohaku Koi

Diese zweifarbigen Koi gehören zu den verbreitetsten Varietäten und sind seit ca. 200 Jahren bekannt. Bei diesen Koi wird das klare Weiß ohne Beimischung von Gelb hoch geschätzt, auch Rot darf nicht gelblich wirken. Rote Flecken sollen dominieren und etwa 2/3 des Körpers von Kohaku bedecken. Besonders beliebt sind natürlich Tancho Kohako, außerdem werden z.B. Sandan und Yondan Kohaku mit jeweils drei bzw. vier roten Flecken am Körper oder Butterfly (Hirenaga) Kohaku mit langen Flossen gerne gezüchtet.

11. Koromo (Goromo) – Kreuzung von Asagi und Kohaku

Dieser Nishikigoi ähnelt dem beliebten Kohaku, weist aber auch schwarze Flecken auf. Die Grundfarbe ist i.d.R. Weiß, der Hauptunterschied zu Kohaku besteht in blauen oder schwarzen Markierungen auf jedem roten Schuppen. Zu den bekannten Zuchtformen zählen z.B. Budo Koromo – Koi mit einer intensiv roten Zeichnung, die eine Ähnlichkeit mit Trauben hat, oder Ai Koromo (Goromo) mit schönem Netzmuster in Rot-Blau, sowie Sumi Koromo mit der effektvollen Färbung, wenn schwarze Schuppen auf dem roten Hintergrund erscheinen. Auch Tancho Koromo (Goromo) und Butterfly Koromo sind bekannt.

12. Ogon – Einfarbig und glanzvoll

Ogons fallen dank den metallisch glänzenden Schuppen sofort auf. Diese Nishikigoi werden von den Züchtern gerne benutzt, um weitere „glanzvolle“ Zuchtformen zu entwickeln. Bei den Ogons werden Yamabuki Ogon mit goldenem Glanz und Purachina (Platinum) Ogon mit hellen Schuppen und Silberglanz unterschieden. Der Kopf eines Ogon ist frei vom Netzmuster. Bei beiden Zuchtformen gibt es u.a. Doitsu (Mizhuho Ogon) oder Butterfly Ogon Varietäten.

13. Sanke (Taisho Sanshoku) – Drei schöne Farben

Sanke Koi ist dreifarbig (weiß, rot und schwarz), dabei ist Weiß die Grundfarbe (nicht unbedingt aber die dominierende Farbe!). Das wichtigste Merkmal ist das Fehlen von schwarzen Markierungen auf dem Kopf des Fisches. Das Muster von Sanke ist dem von Kohaku ähnlich und eben diese Ähnlichkeit wird bei den Züchtern hoch geschätzt. Interessanterweise zeigt der rote Aka Sanke gar keine weiße Färbung. Tancho Sanke hat einen roten Fleck auf dem Kopf, Budo Sanke weist ein Traubenmuster auf. Auch Doitsu und Butterfly Zuchtformen sind in dieser Gruppe vorhanden.

14. Showa (Showa Sanshoku) – Dreifarbiger Koi

Showa unterscheidet sich von Sanke v.a. dadurch, dass bei diesen Fischen Schwarz die Grundfarbe bildet. Wie bei Sanke bedeutet dies aber nicht, dass die Fische schwarz sind, gerade bei modernen Zuchtformen fallen recht viele weiße Flecken auf. Wichtig ist außerdem, dass alle drei Farben auf dem Kopf von dem Nishikigoi vereint sind. Unter den verbreiteten Formen von Showa sind z.B. Koromo Showa, Tancho Showa, Gin Showa (Koi mit metallischem Glanz) oder auch der (fast) schuppenlose Doitsu Showa zu nennen.

15. Tancho – Nippon im Kopf

Tancho gilt zum einen als eine der Hauptgruppen, zum anderen sind Tancho Zuchtformen in fast allen anderen Gruppen von Nishikigoi zu treffen. Das Hauptmerkmal ist natürlich der intensiv rote Fleck auf dem Kopf des Fisches, der auch möglichst rund ist – Auf dem weißen Hintergrund sieht er wie die Nationalflagge vom „Land der aufgehenden Sonne“ aus.

16. Utsuri (Utsurimono) – Zweifarbig mit Schwarz als Grundfarbe

Dieser Koi wirkt harmonisch und elegant. Die meisten Züchter unterscheiden drei Varietäten von diesem Nishikigoi. Shiro Utsuri hat seinem Namen entsprechend („Shiro“ heißt „Weiß“) weiße Zeichnung auf dem schwarzen Hintergrund. Ki Utsuri (auch Kage Ki Utsuri) weist klare gelbe Zeichnung auf, Hi Utsuri – eine rote Zeichnung. Selbstverständlich gibt es auch in dieser Gruppe u.a. ausgefallene Butterfly-Koi.

Bei diesem kurzen Überblick war es leider nicht möglich, alle Koi Arten vorzustellen, es wurden nur die wichtigsten Hauptgruppen und einige beliebten Zuchtformen genannt.

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