Kleinlebewesen

Artemia als Fischfutter – Alles über Zucht, Haltung und Fütterung

Salinenkrebse züchten und verfüttern – Hochwertiges Lebendfutter selbst herstellen

Stellen Sie sich vor, Sie könnten Ihren Fischen das nährstoffreichste Lebendfutter bieten, das die Natur zu bieten hat – und das zu einem Bruchteil der Kosten von gekauftem Futter. Artemia Salina, auch Salinenkrebse genannt, machen genau das möglich. Diese winzigen Überlebenskünstler haben eine faszinierende Eigenschaft: Ihre Dauereier können jahrelang gelagert werden und schlüpfen innerhalb von 24 Stunden, sobald sie ins Salzwasser gelangen. Was macht diese Urzeitkrebse so wertvoll für die Aquaristik?

Bedeutung der Artemia in der Aquaristik und Teichhaltung

Der Kiemenfußkrebs Artemia (auch bekannt als Artemia Salina) ist ein wichtiges und beliebtes Futtermittel für See- und Süßwasserfische geworden. Dank seines hohen Nährwertgehalts ist er aus der heutigen Fischzucht nicht mehr wegzudenken. Gezüchtet in Aquarien oder industriellen Fischzuchtfarmen, wird der Artemia Salina meist in getrocknetem oder gefrorenem Zustand verfüttert.

Der Artemia Salina ist sehr widerstandsfähig und besitzt eine hohe Lebensfähigkeit. Zusammen mit der eingeschlechtlichen Art der Artemia parthenogenetica (Männchen kommen nur sehr selten vor) trifft man Populationen des Artemia Salina in Europa, Asien und Afrika an.

Warum Artemia das ideale Fischfutter ist

  • Hoher Proteingehalt: Artemia-Nauplien enthalten 50-60% Protein und fördern das Wachstum optimal
  • Reich an essentiellen Fettsäuren: Besonders EPA und DHA unterstützen die Entwicklung
  • Vitamine und Mineralien: Vitamin E, C, B-Komplex, Kalzium, Eisen und Phosphor
  • Natürliche Karotinoide: Verstärken die Farbenpracht Ihrer Fische
  • Leicht verdaulich: Perfekt für Jungfische und empfindliche Arten

Körperbau und Biologie des Artemia Salina

Zweigeschlechtliche, erwachsene Artemiakrebse erreichen eine Länge von 10 mm, einige parthenogenetische Krebstiere können sogar bis zu 20 mm groß werden.

Die Körperfarbe hängt von Futter- und Sauerstoffkonzentration des Wassers ab und variiert von leicht grüner bis zu intensiv roter Farbe.

Artemia in verschiedenen Größen im Vergleich

Je älter ein Artemiakrebs ist, desto intensiver ist seine Körperfärbung. Unterteilt wird der Körper von Artemien in Segmente; dabei besitzt der Artemia in der Regel 15 Körpersegmente, an denen in regelmäßigen Abständen insgesamt 11 blattförmige, behaarte Beinpaare wachsen.

Zur Sinneswahrnehmung dienen dem Artemia zwei Komplexaugen, eines an jeder Seite des Kopfes (frisch geschlüpfte Nauplien verfügen lediglich über einen Augenfleck). Ein Paar Antennen, das je nach Geschlecht des Krebses unterschiedlich aufgebaut ist, hilft dem Männchen, das Weibchen bei der Kopulation zu fixieren. Ein Paar Mandibel dient als Mundwerkzeug.

Natürlicher Lebensraum und erstaunliche Anpassungsfähigkeit

Artemien leben in chlorid-, sulfat- und karbonathaltigen Gewässern, deren Salzgehalt 300 Promille (300 g Salz in 1 Liter Wasser) erreicht. Eine kurze Zeit lang können Artemien auch in Süßwasser existieren, was sie als Lebendfutter für Süßwasserfische geeignet macht.

Die ausgeprägte Überlebensfähigkeit der Artemien zeigt sich besonders deutlich bei den Temperaturunterschieden der Gewässer, die sie bewohnen. In manchen Gewässern schwankt die Wassertemperatur im Verlauf eines Jahres zwischen -20°C und +30°C; in anderen Regionen ist dieser Unterschied sogar noch gravierender.

Dabei ist der Artemia von Natur aus eine wärmeliebende Krebsart, dessen optimale Umgebungstemperatur in der aktiven Lebensphase bei 25-28 °C liegt.

Bei einem Absinken der Wassertemperatur verlangsamen sich die Lebensprozesse des Artemia und bei einer Temperatur unter 5 °C stirbt er in der Regel.

Allerdings sind auch Fälle bekannt, in denen eingefrorene Krebse nach dem Auftauen wieder weiterlebten.

Faszinierende Überlebensfähigkeit

Genauso unempfindlich wie gegen Temperaturunterschiede ist der Artemia auch gegenüber dem Sauerstoffgehalt des Wassers, dessen Defizit in Salzgewässern keine Seltenheit ist. Die Schwellenkonzentration für einen erwachsenen Artemiakrebs liegt hier bei 0,5 Milligramm pro Liter und für Nauplien liegt sie noch darunter bei lediglich 0,3 mg/l. Aber sogar in einer anaeroben (sauerstofffreien) Umgebung kann der Krebs noch bis zu 2 Stunden existieren.

Auch gegenüber der Verschmutzung seiner Umgebung ist der Artemia äußerst widerstandsfähig. In vielen Salzgewässern mit Schwefelwasserstoffverseuchung ist der Artemia oft die einzig überlebende Spezies. Diese Fähigkeit, in Umgebungen zu überleben, die für seine möglichen Feinde tödlich sind, dient dem Artemia als sicherster, ökologischer Schutz und hilft ihm in diesen Gebieten über seine fehlenden anatomischen oder verhaltensbedingten Schutzmechanismen hinweg.

Ernährung der Artemia Salina

In der freien Natur ernährt sich der Artemia von Bakterien, Algen, Einzellern und Detritus.

Soll der Artemia unter Hausbedingungen zur Verfütterung an größere Zierfische gezüchtet werden, müssen die frisch geschlüpften Nauplien zunächst in einem separaten Gefäß großgezogen werden. Als Nahrung für die Nauplien eignet sich z.B. Backhefe, die dem Wasser hinzugefügt wird, bis eine leichte Trübung entsteht. Die nächste Fütterung ist erst dann wieder notwendig, wenn das Wasser sich wieder vollständig aufgeklart hat.

Auch Mikroalgen in verschiedener Form (lebend, getrocknet, als pastenförmige Masse) eignen sich als Nahrung zur Fütterung von Nauplien oder auch bereits ausgewachsener Artemiakrebse.

Artemien sind Rückenschwimmer. Sie schwimmen mit der Körperunterseite nach oben, zum Licht gerichtet und filtern die Nahrung mit Hilfe ihrer behaarten Beine aus dem Wasser. Hierbei haben sie keine Möglichkeit, Nahrung von anderen im Wasser schwimmenden Teilchen zu unterscheiden; so gelangen z.B. Sandkörner und alimentäre Teilchen gemeinsam in die Mundöffnung. Feste Teilchen, die in die Mundöffnung gelangen, stimulieren dabei den Prozess des Schluckens.

In Wasser, das einen Überschuss an Nahrung beinhaltet, findet man in den Exkrementen der Artemiakrebse hohe Anteile an un- bzw. halbverdauten organischen Stoffen. Diese Exkremente dienen den Krebsen als Nahrungsreserve. Im Bedarfsfall wühlt der Artemia mit seinen Beinen die Bodensedimente auf und schluckt die darin enthaltenen Schwebeteilchen zur erneuten Verdauung wieder auf.

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Artemia als nahrhaftes Lebendfutter

Artemia-Zucht zu Hause – Schritt für Schritt erklärt

Die Zucht von Artemia-Nauplien ist einfacher, als viele denken. Mit der richtigen Ausrüstung und Vorgehensweise können Sie innerhalb von 24-48 Stunden frisches, hochwertiges Lebendfutter für Ihre Fische produzieren.

Benötigte Ausrüstung für die Artemia-Zucht

  • Aufzuchtgefäß oder Inkubator: Ein durchsichtiges Gefäß mit mindestens 1-2 Liter Fassungsvermögen
  • Luftpumpe: Für die kontinuierliche Belüftung und Wasserbewegung
  • Meersalz: Unbehandeltes Meersalz ohne Jodzusätze (30-35 g pro Liter Wasser)
  • Artemia-Eier (Cysten): Hochwertige Eier mit guter Schlupfrate
  • Heizstab: Optional, aber empfehlenswert für konstante 24-28°C
  • Artemia-Sieb: Zum Trennen der Nauplien von Wasser und Eischalen
  • Beleuchtung: Eine Lichtquelle fördert den Schlupf

Artemia Inkubator zur professionellen Zucht

Ein Artemia Inkubator erleichtert die Zucht erheblich

Die optimale Salzlösung vorbereiten

Für eine erfolgreiche Artemia-Zucht ist die richtige Salzkonzentration entscheidend. Mischen Sie 30-35 Gramm Meersalz pro Liter Leitungswasser. Die ideale Salzkonzentration liegt bei etwa 3-4 %. Bei zu geringem Salzgehalt ist die Schlupfrate deutlich schlechter, während zu viel Salz den Schlupf verzögert und zu einer übermäßigen Rotfärbung der Tiere führt.

Expertentipp: Die richtige Wassertemperatur

Die Wassertemperatur hat einen enormen Einfluss auf die Schlupfrate und -geschwindigkeit. Bei 20°C dauert der Schlupf etwa 36-48 Stunden, bei 25°C bereits nach 24 Stunden. Bei 28°C können die ersten Nauplien schon nach 18-20 Stunden schlüpfen. Höhere Temperaturen beschleunigen auch den Stoffwechsel der Nauplien, weshalb sie dann schneller verfüttert werden sollten.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Artemia-Zucht

  1. Vorbereitung: Reinigen Sie alle Gerätschaften gründlich mit heißem Wasser, um bakterielle Belastungen zu minimieren.
  2. Salzlösung ansetzen: Lösen Sie das Meersalz vollständig im Wasser auf. Die Lösung sollte klar sein.
  3. Artemia-Eier hinzufügen: Geben Sie etwa 1 Gramm Eier pro Liter Wasser hinzu. Das entspricht etwa einem halben Teelöffel.
  4. Belüftung starten: Die Luftpumpe sorgt für Sauerstoff und hält die Eier in Schwebe. Die Strömung sollte kräftig sein.
  5. Beleuchtung: Stellen Sie das Zuchtgefäß an einen hellen Ort oder beleuchten Sie es mit einer Lampe.
  6. Warten: Nach 24-48 Stunden (abhängig von der Temperatur) sind die Nauplien geschlüpft.
  7. Ernte: Schalten Sie die Belüftung ab und warten Sie 10-15 Minuten. Die Nauplien sammeln sich am Licht, während die leeren Eischalen an der Oberfläche schwimmen oder zu Boden sinken.
  8. Abseihen: Gießen Sie die Nauplien durch ein feines Sieb und spülen Sie sie kurz mit Süßwasser ab.
  9. Verfüttern: Die Nauplien können sofort an Ihre Fische verfüttert werden.

Fortpflanzung der Artemia Salina

In zweigeschlechtlichen Populationen von Artemien packt das Männchen während der Paarungszeit das Weibchen mit seinen hackenförmigen Antennen und fixiert es. In dieser Position schwimmt das Paar über einen Zeitraum von bis zu einer Woche. Das Männchen führt sein Kopulationsorgan in die Öffnung des Brutsackes des Weibchens ein, wo die Befruchtung stattfindet.

Artemia Salina bei der Paarung

Bei Populationen parthenogenetischer Artemien (Parthenogenese – Jungfernzeugung) beginnt die Entwicklung des Embryos direkt nachdem das Ei den Brutsack erreicht hat, ohne vorige Befruchtung. Unter günstigen Bedingungen verläuft die Entwicklung des Eies vollständig im Brutsack und wird durch eine Lebendgeburt vollendet. Allgemeiner kann das Weibchen entweder ein freischwimmendes Nauplius oder ein Ei, das sich nur wenige Stunden vor dem Ende der Embryogenese befindet, aus seinem Brutsack entlassen.

Verschlechtern sich die Lebensbedingungen, bringt das Weibchen nur noch Cysten (mehr als 300 Stück in ein bis zwei Wochen) zur Welt, die mit einer dicken, undurchlässigen, mehrschichtigen Schale umhüllt sind.

Artemiacysten – Die Dauereier der Urzeitkrebse

Unter unfreundlichen oder feindlichen Umweltbedingungen ausgelegte Artemiacysten befinden sich im Zustand der Kryptobiose. Ähnlich wie in einem Winterschlaf ist die Entwicklung des Embryos eingefroren, bis sich seine Umweltbedingungen verbessern und ihn dadurch schließlich „Erwachen“ lassen.

Neben der von Umweltfaktoren abhängigen Kryptobiose gibt es auch die von endogenen Komponenten abhängige Form, die Diapause (i.w.S.). Cysten, die sich in einer solchen Diapause befinden, lassen sich nicht durch äußere Einflüsse reaktivieren.

Mit Hilfe der Diapause können ausgelegte Embryos ihre Entwicklung auch ggf. mehrfach unterbrechen. Dieses Phänomen hat eine große biologische Bedeutung für die Artemiakrebse als Schutz im Falle einer unvorhergesehen, ökologischen Katastrophe. In günstigeren Fällen können aber auch schnell neue Lebensräume erschlossen werden.

Die drei Gruppen von Artemiacysten

  1. Oligopause-Cysten (wenige Prozent): Befinden sich in einem „Dämmerschlaf“ und „erwachen“ schnell ohne besondere Behandlung.
  2. Standard-Cysten (bis zu 90%): Benötigen natürliche Anregung wie Trocknung oder Durchfrieren zum „Erwachen“. Dies sind die typischen handelsüblichen Artemia-Eier.
  3. Tief-Diapause-Cysten: Eine Art „Versicherungsgenpool“, der das Überleben der Art bei länger andauernden ökologischen, klimatischen oder geologischen Katastrophen sichert.

Während der Diapause haben Artemiacysten eine beneidenswerte Überlebensfähigkeit.

Eine Vielzahl von Experimenten zeigte, dass sie Tiefvakuum, Kaltsterilisation, Durchfrieren bis zu einer Temperatur von -196°C und die Erhitzung auf bis zu +103°C, Bearbeitung mit aggressiven Flüssigkeiten und Pestiziden, starke Trocknung und auch anaerobe Umgebungen überstehen können.

Ein faszinierendes Beispiel: 1979 wurden in den USA Bohrungsarbeiten im Gebiet des Großen Salzsees im Norden Utahs durchgeführt. Zwischen zwei Salzschichten einer Bodenprobe stieß man auf Artemiacysten, deren Radiokohlenstoffalter auf 10.000 Jahre bestimmt wurde. Nach der Inkubation sind Nauplien geschlüpft – ein eindrucksvoller Beweis für die Überlebensfähigkeit dieser Dauereier!

Verschiedene Darreichungsformen von Artemia

Artemia sind in verschiedenen Formen als Fischfutter erhältlich. Jede Form hat ihre eigenen Vorteile und Einsatzgebiete.

Lebende Artemia-Nauplien

Frisch geschlüpfte Nauplien sind die nährstoffreichste Form. Sie enthalten noch ihren Dottersack und bieten den höchsten Nährwert. Besonders für die Aufzucht von Jungfischen sind sie unverzichtbar. Der Jagdinstinkt der Fische wird durch die Bewegung der Nauplien stimuliert.

Artemiawürfel als praktisches Frostfutter

Frostfutter Artemia

Gefrostete Artemia sind besonders praktisch und lange haltbar. Sie werden bei -18°C gelagert und vor der Fütterung aufgetaut. Frostfutter behält nahezu alle Nährstoffe und ist eine hervorragende Alternative zu Lebendfutter.

Artemiaflocken

Getrocknete und zu Flocken verarbeitete Artemia sind einfach zu dosieren und lange haltbar. Sie eignen sich besonders für Fische, die an der Wasseroberfläche fressen. Die Flocken quellen im Wasser auf und werden gerne angenommen.

Dekapsulierte Artemia-Eier

Bei dekapsulierten Eiern wurde die harte Schale chemisch entfernt. Sie können direkt verfüttert werden und bieten einen ähnlich hohen Nährwert wie frisch geschlüpfte Nauplien. Der Vorteil: Sie müssen nicht gezüchtet werden und belasten das Wasser weniger, da keine unverdaulichen Schalen ins Aquarium gelangen.

Nährwert von Artemia – Was macht sie so wertvoll?

Der außergewöhnlich hohe Nährwert von Artemia macht sie zu einem der besten Futtertiere in der Aquaristik. Frisch geschlüpfte Nauplien enthalten durchschnittlich:

  • Protein: 50-60% des Trockengewichts – ideal für Wachstum und Muskelaufbau
  • Fett: 15-25%, reich an essentiellen Fettsäuren EPA und DHA
  • Kohlenhydrate: 10-15%
  • Vitamin E: Wichtig für das Immunsystem und die Fortpflanzung
  • Vitamin C: Unterstützt das Immunsystem
  • B-Vitamine: Fördern den Stoffwechsel
  • Mineralien: Kalzium, Phosphor, Eisen für Knochenaufbau und Blutbildung
  • Karotinoide: Verstärken die natürliche Farbenpracht der Fische

Wichtig: Zeitpunkt der Verfütterung

Der Nährwert von Artemia-Nauplien ist in den ersten 24-48 Stunden nach dem Schlupf am höchsten. In dieser Zeit ernähren sie sich noch von ihrem Dottersack, der reich an Proteinen und Fetten ist. Danach müssen die Nauplien gefüttert werden, und ihr Nährwert hängt dann von der Qualität ihrer eigenen Nahrung ab. Für die Aufzucht von Jungfischen sollten Sie daher möglichst frisch geschlüpfte Nauplien verwenden.

Anreicherung von Artemia – Das Futter optimieren

Für besonders anspruchsvolle Fische oder in kritischen Entwicklungsphasen können Sie Artemia-Nauplien mit zusätzlichen Nährstoffen anreichern. Dies geschieht etwa 12-24 Stunden nach dem Schlupf, wenn die Nauplien beginnen zu fressen.

Zur Anreicherung eignen sich:

  • Spezielle Anreicherungsemulsionen: Kommerzielle Produkte mit hochungesättigten Fettsäuren (HUFA)
  • Spirulina-Pulver: Reich an Proteinen und Pigmenten
  • Mikroalgen: Nannochloropsis, Chlorella oder Dunaliella
  • Eigelb: Als kostengünstige Alternative in sehr geringen Mengen

Die angereicherten Nauplien nehmen die Nährstoffe auf und geben sie beim Verfüttern an Ihre Fische weiter. Dies ist besonders wichtig bei der Aufzucht empfindlicher Arten oder wenn Fische durch Metamorphosephasen gehen.

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Häufige Fehler bei der Artemia-Zucht vermeiden

Auch wenn die Artemia-Zucht grundsätzlich einfach ist, gibt es einige typische Fehler, die Sie vermeiden sollten:

Falscher Salzgehalt

Zu wenig Salz führt zu schlechten Schlupfraten und erhöhter Sterblichkeit. Zu viel Salz verzögert den Schlupf und führt zu Stress bei den Nauplien. Halten Sie sich an die empfohlenen 30-35 g Meersalz pro Liter.

Unzureichende Belüftung

Ohne ausreichende Belüftung sinken die Eier zu Boden und bekommen nicht genug Sauerstoff. Die Luftzufuhr sollte so stark sein, dass alle Eier in ständiger Bewegung bleiben.

Zu niedrige Temperatur

Bei Temperaturen unter 20°C dauert der Schlupf sehr lange, und die Schlupfrate sinkt deutlich. Optimal sind 24-28°C.

Zu frühe oder zu viel Fütterung

Nauplien beginnen erst nach 1-2 Tagen zu fressen. Eine zu frühe Fütterung belastet nur das Wasser. Auch Überfütterung führt zu schlechter Wasserqualität und kann die gesamte Zucht zum Kippen bringen.

Vernachlässigung der Hygiene

Verschmutztes Equipment kann Bakterien einschleppen, die die empfindlichen Nauplien schädigen. Reinigen Sie alle Gerätschaften gründlich vor jedem neuen Ansatz.

Zu lange Lagerung geschlüpfter Nauplien

Nauplien sollten möglichst schnell verfüttert werden. In Süßwasser überleben sie nur wenige Stunden. Wenn Sie sie lagern müssen, verwenden Sie kühles Salzwasser und belüften Sie dieses.

Langzeit-Haltung von Artemia für größere Fische

Wenn Sie größere Fische haben, können Sie Artemia auch über das Nauplienstadium hinaus aufziehen. Ausgewachsene Salinenkrebse werden bis zu 15 mm groß und sind ein hervorragendes Futter für mittelgroße bis große Fische.

Für die Aufzucht benötigen Sie:

  • Ein größeres Gefäß (mindestens 10-20 Liter)
  • Kontinuierliche Belüftung
  • Regelmäßige Fütterung mit Mikroalgen, Spirulina oder speziellem Artemia-Futter
  • Gelegentliche Teilwasserwechsel
  • Optimale Temperatur von 22-28°C

Die Aufzucht zu ausgewachsenen Artemien dauert etwa 2-3 Wochen. In dieser Zeit sollten Sie täglich kleine Mengen füttern und das Wasser im Auge behalten. Bei guter Pflege können Artemia mehrere Monate alt werden und sich sogar vermehren.

Outdoor-Zucht im Sommer

Eine besonders elegante und kostengünstige Methode ist die Outdoor-Zucht in einem Maurerkübel oder ähnlichem Behälter im Garten. Von Frühjahr bis Herbst können Sie so mit minimalem Aufwand große Mengen Artemia produzieren.

Vorgehen bei der Outdoor-Zucht:

  1. Füllen Sie einen sauberen Kübel mit Wasser und lösen Sie Meersalz darin auf (30-35 g/Liter)
  2. Lassen Sie das Wasser 1-2 Tage stehen, damit sich die Mikroflora etablieren kann
  3. Geben Sie Artemia-Eier oder bereits geschlüpfte Nauplien hinzu
  4. Stellen Sie den Kübel an einen sonnigen, aber nicht zu heißen Standort
  5. Rühren Sie täglich einmal um, damit sich keine Ablagerungen bilden
  6. Füttern Sie mit Spirulina-Pulver oder fein gemahlenem Fischfutter
  7. Fischen Sie nach Bedarf Artemia ab, aber nie zu viele auf einmal

Die Outdoor-Zucht funktioniert am besten mit Artemia franciscana, da diese Art sehr temperaturtolerant ist und mit den klimatischen Bedingungen in unseren Breiten gut zurechtkommt.

Artemia richtig verfüttern

Beim Verfüttern von Artemia gibt es einige Punkte zu beachten, um optimale Ergebnisse zu erzielen:

  • Spülen Sie frisch geschlüpfte Nauplien: Vor dem Verfüttern sollten Sie die Nauplien durch ein feines Sieb geben und kurz mit Süßwasser abspülen, um überschüssiges Salz zu entfernen.
  • Dosierung: Füttern Sie nur so viel, wie die Fische in 5-10 Minuten auffressen können.
  • Filter ausschalten: Schalten Sie Filter und Pumpen während der Fütterung aus, damit die Nauplien nicht eingesaugt werden.
  • Beobachten Sie Ihre Fische: Manche Fische brauchen etwas Zeit, um Lebendfutter zu akzeptieren.
  • Nicht als Alleinfutter: Artemia sollten Abwechslung bieten, nicht die einzige Nahrungsquelle sein.

Lagerung von Artemia-Eiern

Artemia-Cysten sind bei richtiger Lagerung mehrere Jahre haltbar. Bewahren Sie sie kühl (4-10°C), trocken und dunkel auf. Ein verschlossenes Gefäß im Kühlschrank ist ideal. Vermeiden Sie Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen. Vakuumverpackte Eier haben die längste Haltbarkeit und behalten ihre hohe Schlupfrate über Jahre hinweg.

Interessantes über Artemia Salina

Die kleinsten Nauplien (Trockengewicht: 1,63 Mikrogramm) schlüpfen aus den Artemiacysten, die in San Francisco (USA) vorkommen, die größten (Trockengewicht: 3,33 Mikrogramm) aus den Artemiacysten aus Margarita-de-Savoia (Italien).

Systematische Einordnung

Unterstamm: Krebstiere (Crustacea)
Klasse: Kiemenfußkrebse (Branchiopoda)
Ordnung: Kiemenfüßer (Anostraca)
Familie: Artemiiadae

Bekannte Unterarten:

  • Artemia tunisiana – Europa/Nordafrika
  • Artemia franciscana – Nordamerika/Karibik
  • Artemia parthenogenetica – Europa/Australien
  • Artemia sinica – Zentralasien/China
  • Artemia persimilis – Argentinien
  • Artemia urmiana – Iran

Fazit – Artemia als unverzichtbares Fischfutter

Artemia Salina sind aus gutem Grund seit Jahrzehnten das beliebteste Lebendfutter in der Aquaristik und Teichhaltung. Ihre einfache Zucht, der außergewöhnlich hohe Nährwert und die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten machen sie unverzichtbar für jeden, der seine Fische optimal ernähren möchte.

Ob Sie Jungfische aufziehen, empfindliche Arten pflegen oder Ihren Fischen einfach eine besondere Freude machen möchten – mit Artemia treffen Sie immer die richtige Wahl. Die Zucht zu Hause ist mit der richtigen Ausrüstung und etwas Übung ein Kinderspiel und spart langfristig erhebliche Kosten.

Probieren Sie es aus und erleben Sie selbst, wie Ihre Fische auf dieses hochwertige Lebendfutter reagieren. Sie werden begeistert sein von der Farbenpracht, Vitalität und dem Wachstum, das eine Fütterung mit Artemia bewirkt!

Bachflohkrebse

Wir sind ein engagiertes Team von Aquaristik- und Teichfreunden. Seit vielen Jahren beschäftigen wir uns mit der faszinierenden Welt unter Wasser – von Aquarien über Gartenteiche bis hin zu ihren vielfältigen Bewohnern. Unser Ziel ist es, dir im Shop nicht nur ausgewählte Produkte anzubieten, sondern auch Wissen, Tipps und Inspiration rund um die Haltung, Pflege und Gestaltung von Aquarium und Teich weiterzugeben. Aus Begeisterung ist so ein Ort entstanden, an dem echte Erfahrung und Freude am Hobby im Mittelpunkt stehen.

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