Diese Schönheit hat viele Namen und ist unter anderem als Algengarnele, Cherry Shrimp und auch als Rückenstrichgarnele bekannt. Auf Lateinisch heißt sie Neocaridina davidi. Doch der Name, unter dem diese Süßwassergarnele die meisten Aquarianer kennen, lautet Red Fire, entsprechend der beliebtesten Zuchtform im leuchtenden Rot.

Red Fire Garnele im Überblick:
- Leuchtende Farbe,
- Für Nano-Aquarien geeignet,
- Anspruchslos und gesellig,
- Fortpflanzungsfreudig,
- Friedlich, gut zu vergesellschaften,
- Keine Heizung notwendig,
- Körpergröße zwischen 2 und 3 Zentimetern,
- Wassertemperaturen zwischen 4 und 28 Grad möglich, optimal zwischen 18 und 22 Grad Celsius,
- Karbonathärte bis 15 KH,
- pH-Wert zwischen 6 und 8.
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Herkunft und Aussehen
Die Red Fire Garnele stammt, wie die meisten Süßwassergarnelen, aus Süd-Ost-Asien. In China, auf Taiwan sowie in Japan und Korea ist dieses Tierchen heimisch. Inzwischen sind die Garnelen in warmen Gegenden weltweit zu finden, zum Beispiel auch auf Hawaii, wohin sie zunächst als Fischfutter eingeführt wurden.
Die Red Fire werden zwischen 2 und 3 Zentimetern lang, sind gesellig und stellen keine hohen Ansprüche an die Wasserqualität. Sie sind für die Haltung in Nano-Becken und kleinen Aquarien gut geeignet. Die friedlichen Tiere sind ziemlich vermehrungsfreudig, daher lohnt es sich im Voraus an die Abgabemöglichkeiten für den Nachwuchs Gedanken zu machen.
Von der Neocaridina davidi sind mehrere Zuchtformen bekannt, darunter auch die strahlend Rote Sakura, die herrlich gelbe Yellow Fire, aber auch Tiere in Orange, Blau und Schoko. Einige von diesen interessanten Züchtungen stellen wir in einzelnen Beiträgen vor.
Die primäre Form der Red Fire Garnele ist und bleibt Rot mit oder auch ohne einen markanten Rückenstrich.
Farbvarianten und Zuchtformen der Neocaridina
Neben der Red Fire (Cherry) gibt es zahlreiche weitere Zuchtformen der Neocaridina davidi, die sich durch intensive Farbgebung auszeichnen:
- Sakura/Fire Red/Painted Fire Red – Intensivere Rotvarianten mit zunehmendem Deckungsgrad
- Yellow Fire – Leuchtend gelbe Variante
- Orange – Kräftige Orange-Töne
- Green Jade – Mintgrüne bis türkise Färbung
- Blue Dream/Blue Velvet – Verschiedene Blautöne
- Black Rose/Black Sakura – Dunkle, fast schwarze Varianten
- Chocolate – Braune Zuchtform
- Rili-Varianten – Zweifarbige Garnelen mit transparenter Mitte (z.B. Red-Rili, Blue-Rili)
Die Farbintensität hängt stark von Faktoren wie Ernährung, Wasserqualität und auch der genetischen Reinheit ab. Besonders hochwertige Zuchtlinien zeichnen sich durch vollständige Farbdeckung und Leuchtkraft aus.
Video: Die Red Fire Garnele im Video vorgestellt
Haltung der Red Fire Garnelen
Wie bereits oben angedeutet, gehören diese Garnelen zu den eher anspruchslosen Aquarienbewohnern. Sogar Anfänger kommen in der Regel mit der Pflege dieser Neocaridina-Art problemlos zurecht.
Für die Einrichtung von einem Red-Fire-Becken benötigen Sie:
- Den Bodengrund und zwar am liebsten einen dunklen für einen schönen Farbkontrast
- Eine Filteranlage wie zum Beispiel den Hamburger Mattenfilter (HMF)
- Eine Lampe
- Und eine Luftpumpe

Eine Heizung ist nicht unbedingt notwendig, denn die robusten Krustentiere gedeihen bei Wassertemperaturen zwischen 4 und 28 Grad Celsius. Wir empfehlen trotzdem die Tierchen keinen extremen Temperaturen auszusetzen, sondern bei 18-22 Grad zu halten, was einer durchschnittlichen Zimmertemperatur entspricht.
Als Versteck eignen sich die im Handel erhältlichen Röhrchen und Wurzel, für die Begrünung sorgen Moose, Algenbälle (Mooskugeln) und schnell wachsende Aquarienpflanzen wie zum Beispiel die Wasserpest. Gefüttert wird mit Falllaub, manchmal mit Obst und Gemüse sowie mit industriell gefertigtem Futter.
Die Red Fire erweisen sich als friedliebende Tiere und belästigen ihre Mitbewohner keineswegs. Eher umgekehrt, die Tierchen können von größeren Fischen bedrängt und auch als Beute angesehen werden. Somit empfiehlt sich eine Vergesellschaftung mit friedfertigen, pflanzenfressenden Fischen, die auch nicht allzu groß sein dürfen. Red Fire lassen sich auch mit anderen Garnelen in gleicher Größe und mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserwerte vergesellschaften.
Einen Artikel zur Vergesellschaftung mit Kreuzungstabelle finden Sie hier:
Optimale Wasserwerte für gesunde Garnelen
Neocaridina-Garnelen sind zwar recht anpassungsfähig, dennoch gibt es optimale Wasserwerte, bei denen sie besonders gut gedeihen und ihre Farben am intensivsten leuchten:
(Kurzzeitig 4-28°C möglich)
(Toleranzbereich 6,0-8,0)
(Für erfolgreiche Häutungen)
(Für stabilen pH-Wert)
Wichtig ist vor allem die Stabilität der Wasserwerte. Plötzliche Schwankungen – besonders bei Temperatur und pH-Wert – können für die Garnelen deutlich schädlicher sein als leicht suboptimale, aber stabile Bedingungen. Regelmäßige, kleine Wasserwechsel (ca. 10-20% pro Woche) sind ideal, um die Wasserqualität zu erhalten.
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In unserem Shop finden Sie alles für Ihre Garnelenhaltung:
- Verschiedene Garnelen-Arten und Farbvarianten
- Spezielles Garnelenfutter für optimale Farben
- Geeignete Pflanzen wie Javamoos und Anubias
- Bodengrund und Filtermedien
- Testsets für die wichtigsten Wasserwerte
- Wasserpflegemittel und Mineralien
Einrichtung eines perfekten Garnelenbeckens
Ein ideales Garnelenbecken sollte mindestens 20 Liter Volumen haben, wobei Becken ab 30-60 Litern die stabileren Wasserwerte bieten. Folgende Elemente machen ein Garnelenbecken zum Paradies für Red Fire:
- Bodengrund: Dunkler Sand oder feiner Kies (1-2 mm) lässt die rote Farbe der Garnelen besonders gut zur Geltung kommen. Spezieller Garnelenboden kann zusätzlich wichtige Mineralien liefern.
- Pflanzen: Moose (Javamoos, Weihnachtsmoos, Flammenmoos) bieten ideale Weideflächen und Verstecke. Anubias, Javafarn und schwimmende Pflanzen wie Wassersalat schaffen zusätzliche Strukturen.
- Wurzeln und Höhlen: Treibholz, Wurzeln und kleine Höhlen aus unglasierten Tontöpfen oder Kokosnussschalen werden dankbar angenommen.
- Filtration: Schwammfilter oder Hamburger Mattenfilter sind ideal, da sie keine Jungtiere einsaugen. Wichtig ist ein feines Ansauggitter oder Schwamm über dem Filtereinlass.
- Beleuchtung: Eine moderate Beleuchtung für 8-10 Stunden täglich fördert das Pflanzenwachstum und die Bildung von Biofilm, den die Garnelen abweiden.
Ernährung der Red Fire Garnelen
Red Fire Garnelen sind Allesfresser und verbringen einen Großteil ihrer Zeit damit, Oberflächen nach Nahrung abzuweiden. Die richtige Ernährung ist entscheidend für ihre Gesundheit, Farbintensität und erfolgreiche Vermehrung.
Natürliche Nahrungsquellen:
- Biofilm: Die dünne, schleimige Schicht aus Mikroorganismen, die sich auf allen Oberflächen im Aquarium bildet, ist die wichtigste natürliche Nahrungsquelle
- Algen: Aufwuchsalgen werden gerne abgeweidet und sind wertvolles Nahrungsergänzungsmittel
- Falllaub: Getrocknete Blätter von Erle, Eiche oder Buche werden langsam zersetzt und bieten Nahrung und Versteckmöglichkeiten
- Mulm: Die feinen organischen Ablagerungen enthalten wertvolle Mikroorganismen
Ergänzendes Futter:
- Spezialfutter: Garnelenfutter in Form von Sticks, Pellets oder Granulat enthält wichtige Nährstoffe und Mineralien
- Gemüse: Blanchierte Zucchini, Gurke, Spinat oder Paprika (1-2 mal wöchentlich)
- Blätter: Getrocknete Bananenblätter, Seemandelbaumblätter oder Maulbeerblätter
- Proteinhaltige Kost: Gelegentlich (1-2 mal monatlich) Frostfutter wie Artemia oder spezielle Proteinmischungen

Wichtig ist, nur kleine Mengen zu füttern, die innerhalb von 2-3 Stunden aufgefressen werden. Überschüssiges Futter sollte entfernt werden, um die Wasserqualität nicht zu belasten. Eine abwechslungsreiche Ernährung sorgt für gesunde, farbintensive Garnelen und fördert die Vermehrungsfreudigkeit.
Vermehrung & Zucht – eine, zwei, viele Garnelen
Fühlen sich die Red Fire im Aquarium wohl, kommt recht schnell bereits der erste Nachwuchs. Die Vermehrung gelingt unproblematisch, da die Larven ihre sämtlichen Entwicklungsphasen im Süßwasser durchlaufen. Befestigt an den Schwimmbeinen eines Weibchens, brauchen die Eier etwa 4 bis 6 Wochen, um zu reifen. Nach dieser Zeit schlüpfen die ersten, fast durchsichtigen Larven, aus denen sich die Miniaturgarnelen entwickeln.
Generell gilt es: Je höher die Wassertemperatur, desto kürzer der Reifezyklus, desto schneller kommt es auch zu einem weiteren Fortpflanzungsakt. Ist das Becken überfüllt, verschlechtern sich rapide die Wasserwerte, es kann außerdem unter den Garnelen zum Kannibalismus kommen. Erfahrungsgemäß wird sich aber der Besatz in einem gut eingefahrenen Becken auf eine bestimmte Größe einpendeln.
Vielleicht entwickeln Sie eine Leidenschaft für diese Tiere und fangen an, sie mit anderen Garnelenarten zu kreuzen, um neue und außergewöhnliche Red Fire oder andere „feurige“ Garnelen zu züchten.
Krankheiten erkennen und vorbeugen
Red Fire Garnelen sind bei guter Haltung recht robust, dennoch können verschiedene Krankheiten und Probleme auftreten. Eine frühzeitige Erkennung ist wichtig, um gegensteuern zu können.
Häutungsprobleme
Symptome: Garnele kann sich nicht häuten, bleibt in der alten Hülle stecken
Ursachen: Mangel an Mineralien (vor allem Calcium), zu weiches Wasser (zu niedrige GH)
Abhilfe: GH-Wert auf mindestens 6°dGH erhöhen, Mineralienergänzung
Weißer Ring des Todes
Symptome: Weißer Ring zwischen Kopf und Körper
Ursachen: Meist tödliche Häutungsstörung durch Mineralien- oder Jodmangel
Abhilfe: Präventiv auf ausreichend Mineralien und stabile Wasserwerte achten
Porzellanerkrankung
Symptome: Weiße, milchige Verfärbung des Körpers
Ursachen: Bakterielle Infektion, oft durch Stress oder schlechte Wasserwerte
Abhilfe: Betroffene Tiere isolieren, Wasserwechsel, ggf. Behandlung mit Garnelenverträglichem Medikament
Vorsorge-Maßnahmen:
- Regelmäßige, kleine Wasserwechsel (10-20% wöchentlich)
- Stabile Wasserwerte ohne plötzliche Schwankungen
- Ausgewogene Ernährung mit mineralienreichem Futter
- Vorsicht mit Medikamenten – viele Fischmedikamente sind für Garnelen tödlich!
- Neue Tiere in Quarantäne halten, bevor sie ins Hauptbecken kommen
- Futter und Pflanzen kurz desinfizieren (z.B. mit Kaliumpermanganat-Lösung)
Fazit: Red Fire – ideale Einsteigergarnelen
Die Red Fire Garnele ist mit ihrer auffälligen Färbung und ihrer einfachen Pflege der ideale Einstieg in die faszinierende Welt der Garnelenhaltung. Diese robusten Tiere verzeihen auch kleinere Haltungsfehler und vermehren sich bei guten Bedingungen zuverlässig.
Besonders für Einsteiger bieten sie zahlreiche Vorteile:
- Anpassungsfähig bei Wassertemperatur und -werten
- Keine spezielle Technik erforderlich
- Problemlose Vermehrung im Süßwasser
- Friedliche Natur, vergesellschaftbar mit vielen anderen Aquarienbewohnern
- Aktives Verhalten und interessante Beobachtungsmöglichkeiten
- Nützliche Funktion als „Reinigungstruppe“ im Aquarium
Mit der richtigen Pflege werden Sie viele Jahre Freude an diesen faszinierenden kleinen Krebstieren haben und können mit zunehmender Erfahrung vielleicht sogar in die gezielte Zucht und Selektion besonders farbintensiver Tiere einsteigen.