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Koi richtig auf den Winter vorbereiten – Fütterung, Teichpflege & Gesundheitscheck

Der ultimative Herbst-Leitfaden für gesunde Koi im Winter

Die Tage werden kürzer, die Nächte kühler – der Herbst kündigt sich an. Während Sie vielleicht schon Ihre Winterkleidung hervorholen, durchlaufen auch Ihre Koi eine entscheidende Phase. Die kommenden Wochen entscheiden darüber, ob Ihre wertvollen Fische gestärkt und gesund ins Frühjahr starten oder geschwächt aus dem Winter kommen. Viele Teichbesitzer unterschätzen die Bedeutung der Herbstmonate und zahlen im Frühjahr einen hohen Preis dafür. Doch das muss nicht sein – mit der richtigen Vorbereitung bringen Sie Ihre Koi sicher durch die kalte Jahreszeit.

Koi-Fütterung erfordert die richtige Technik und Portionierung

Die richtige Herbstfütterung legt den Grundstein für einen gesunden Winter

Warum die Wintervorbereitung im Herbst so entscheidend ist

Koi sind wechselwarme Tiere, deren Körpertemperatur sich der Umgebung anpasst. Mit sinkenden Wassertemperaturen verlangsamt sich ihr Stoffwechsel dramatisch. Während Ihre Fische im Sommer aktiv schwimmen, fressen und wachsen, fallen sie im Winter in eine Art Ruhezustand. Dieser Übergang muss behutsam vorbereitet werden – und genau hier kommt der Herbst ins Spiel.

Die Herbstmonate sind die Zeit, in der Sie Ihren Koi die Energiereserven mitgeben, die sie für die langen Wintermonate benötigen. Ein gut vorbereiteter Koi übersteht den Winter problemlos und startet im Frühjahr vital in die neue Saison. Ein schlecht vorbereiteter Fisch hingegen verliert zu viel Körpersubstanz, wird anfällig für Krankheiten und kann im schlimmsten Fall die kalte Jahreszeit nicht überleben.

Wichtig zu wissen

Die kritische Phase beginnt bereits ab einer Wassertemperatur von 15°C. Spätestens dann sollten Sie mit der Umstellung Ihrer Fütterungsstrategie beginnen. Warten Sie nicht, bis die ersten Nachtfröste einsetzen – dann ist es oft schon zu spät für eine optimale Vorbereitung.

Die richtige Fütterung im Herbst – Das Herzstück der Wintervorbereitung

Die Fütterung im Herbst unterscheidet sich grundlegend von der Sommerfütterung. Während Sie im Sommer auf proteinreiches Wachstumsfutter setzen, benötigen Ihre Koi im Herbst energiereiches, leicht verdauliches Futter. Der Grund: Bei kühleren Temperaturen arbeitet das Verdauungssystem der Fische deutlich langsamer.

Koi zeigen ihr soziales Verhalten besonders zur Fütterungszeit

Beobachten Sie Ihre Koi genau – ihr Fressverhalten zeigt Ihnen, wann Sie die Fütterung anpassen müssen

Fütterungsplan nach Wassertemperatur

Die Wassertemperatur ist Ihr wichtigster Orientierungspunkt für die richtige Fütterung. Besorgen Sie sich ein zuverlässiges Teichthermometer und messen Sie täglich – am besten morgens zur gleichen Zeit.

Bei 18-20°C Wassertemperatur: In diesem Temperaturbereich können Sie noch 2-3 Mal täglich füttern. Beginnen Sie jedoch bereits, das Sommerfutter mit einem Ganzjahresfutter zu mischen. Das Verhältnis sollte etwa 70% Sommerfutter zu 30% Ganzjahresfutter betragen.

Bei 15-18°C Wassertemperatur: Reduzieren Sie die Fütterung auf 2 Mal täglich. Stellen Sie jetzt komplett auf ein leicht verdauliches Ganzjahresfutter oder spezielles Herbstfutter um. Achten Sie darauf, dass das Futter einen erhöhten Fettgehalt von etwa 10% aufweist – dies hilft den Koi, Energiereserven aufzubauen.

Bei 12-15°C Wassertemperatur: Jetzt ist der Zeitpunkt für den Wechsel auf spezielles Herbst- oder Winterfutter gekommen. Füttern Sie nur noch 1-2 Mal täglich. Weizenkeimfutter ist jetzt ideal, da es besonders leicht verdaulich ist und wertvolle Vitamine enthält. Die Futtermenge sollte deutlich reduziert werden – geben Sie nur so viel, wie die Fische in 5-10 Minuten aufnehmen.

Bei 10-12°C Wassertemperatur: Reduzieren Sie weiter auf 1 Fütterung täglich, eventuell nur noch jeden zweiten Tag. Verwenden Sie ausschließlich sinkendes Winterfutter. Ihre Koi beginnen jetzt, sich in tiefere Wasserschichten zurückzuziehen, wo die Temperaturen etwas stabiler sind.

Bei 8-10°C Wassertemperatur: Füttern Sie nur noch 2-3 Mal pro Woche und nur dann, wenn die Fische eindeutig aktiv sind und Interesse am Futter zeigen. Die Futtermenge sollte minimal sein.

Unter 8°C Wassertemperatur: Stellen Sie die Fütterung komplett ein. Bei diesen Temperaturen liegt der Stoffwechsel Ihrer Koi so sehr am Boden, dass sie kaum noch Nahrung verwerten können. Futter, das jetzt ins Wasser gelangt, belastet nur die Wasserqualität.

Koi Health ideal für Herbst

Spezielles Herbstfutter unterstützt das Immunsystem Ihrer Koi

Das richtige Herbstfutter – Worauf Sie achten sollten

Ein hochwertiges Herbstfutter zeichnet sich durch mehrere Merkmale aus:

  • Hoher Weizenkeimanteil: Weizenkeime sind reich an Vitamin E und besonders leicht verdaulich. Sie belasten das Verdauungssystem nicht und liefern dennoch wertvolle Nährstoffe.
  • Moderater Proteingehalt: Etwa 30-36% Protein sind ideal. Zu viel Protein belastet die Nieren und kann bei kühlen Temperaturen nicht optimal verwertet werden.
  • Erhöhter Fettgehalt: 10-15% Fett helfen den Koi, Energiereserven für den Winter aufzubauen. Achten Sie auf hochwertige Öle wie Lachsöl, nicht auf billige Fette.
  • Vitaminanreicherung: Besonders wichtig sind die Vitamine A, C, D und E, die das Immunsystem stärken.
  • Sinkende Eigenschaft: Ab Temperaturen unter 12°C sollte das Futter sinken, damit die Koi es am Grund aufnehmen können, ohne viel Energie zu verbrauchen.

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Im Herbst gilt es, Energie- und Fettreserven für den Winter anzufüttern. Unser spezielles Herbstfutter unterstützt Ihre Koi dabei optimal. Von energiereichem Herbstfutter über leicht verdauliches Weizenkeimfutter bis hin zu sinkendem Winterfutter – wir bieten Ihnen alles, was Ihre Koi für eine optimale Wintervorbereitung benötigen.

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Gesundheitscheck im Herbst – Krankheiten frühzeitig erkennen

Der Herbst ist auch die Zeit für einen gründlichen Gesundheitscheck Ihrer Koi. Kranke oder geschwächte Fische haben im Winter kaum eine Chance. Nehmen Sie sich die Zeit, jeden einzelnen Fisch genau zu beobachten.

Koi leben harmonisch in Gruppen und zeigen friedliches Verhalten

Beobachten Sie das Verhalten Ihrer Koi – Abweichungen können auf gesundheitliche Probleme hindeuten

Worauf Sie achten sollten:

  • Schwimmverhalten: Schwimmen alle Fische normal oder gibt es welche, die taumeln, an der Oberfläche hängen oder sich absondern?
  • Fressverhalten: Nehmen alle Fische Futter auf oder verweigern einzelne die Nahrung?
  • Körperoberfläche: Gibt es Verletzungen, Geschwüre, ungewöhnliche Beläge oder ausgefranste Flossen?
  • Kiemen: Sind die Kiemen gleichmäßig rot oder gibt es Verfärbungen? Atmen die Fische normal?
  • Körperform: Wirken einzelne Fische abgemagert oder aufgebläht?
  • Schleimhaut: Ist die Schleimschicht intakt oder gibt es kahle Stellen?

Bei Auffälligkeiten sollten Sie nicht zögern, einen auf Koi spezialisierten Tierarzt zu konsultieren. Im Herbst behandelte Krankheiten haben deutlich bessere Heilungschancen als im Winter, wenn das Immunsystem der Fische geschwächt ist.

Expertentipp: Vitamin C-Kur

Geben Sie Ihren Koi im Herbst eine mehrtägige Vitamin C-Kur. Vitamin C stärkt das Immunsystem enorm und bereitet die Fische optimal auf den Winter vor. Sie können entweder spezielles vitaminangereichertes Futter verwenden oder Vitamin C über das Wasser verabreichen. Eine Dosierung von 50-100 mg pro Liter Wasser über 3-5 Tage hat sich bewährt.

Teichpflege im Herbst – Den Lebensraum vorbereiten

Eine gute Wintervorbereitung beschränkt sich nicht nur auf die Fische selbst. Auch der Teich muss auf die kalte Jahreszeit vorbereitet werden. Nur in einem sauberen, gut funktionierenden Teich können Ihre Koi den Winter unbeschadet überstehen.

Koi benötigen sauerstoffreiches Wasser für optimale Gesundheit

Sauberes, sauerstoffreiches Wasser ist die Grundlage für gesunde Koi im Winter

Laub und organisches Material entfernen

Fallendes Herbstlaub ist eine der größten Herausforderungen für Teichbesitzer. Laub, das auf den Teichgrund sinkt, zersetzt sich und verbraucht dabei wertvollen Sauerstoff. Gleichzeitig werden Nährstoffe freigesetzt, die im nächsten Frühjahr zu Algenproblemen führen.

Präventivmaßnahmen:

  • Spannen Sie ein Laubnetz über den Teich, bevor die Bäume ihre Blätter verlieren
  • Kontrollieren Sie täglich die Wasseroberfläche und keschern Sie Laub ab
  • Schneiden Sie Teichpflanzen zurück, bevor sie absterben und ins Wasser fallen
  • Entfernen Sie abgestorbene Pflanzenteile regelmäßig

Teichboden reinigen

Der Herbst ist der ideale Zeitpunkt für eine Teichbodenreinigung. Schlamm und Sedimente am Teichgrund können im Winter zu Problemen führen, da sie Faulgase produzieren.

Verwenden Sie einen Teichsauger, um den Schlamm vom Teichboden zu entfernen. Arbeiten Sie dabei vorsichtig, um die Fische nicht zu stressen. Alternativ können Sie Schlammabbaubakterien einsetzen, die organische Ablagerungen biologisch abbauen.

Wasserwerte überprüfen und stabilisieren

Stabile Wasserwerte sind im Winter besonders wichtig, da Sie in der kalten Jahreszeit kaum noch eingreifen können. Überprüfen Sie folgende Parameter:

  • pH-Wert: Optimal sind 7,0-8,0. Ein zu niedriger pH-Wert schwächt das Immunsystem der Fische.
  • Karbonathärte (KH): Sollte mindestens 5°dH betragen, besser 8-10°dH. Die KH puffert den pH-Wert und verhindert gefährliche Schwankungen.
  • Nitrit: Muss 0 mg/l betragen. Selbst geringe Mengen sind für Koi tödlich.
  • Ammonium/Ammoniak: Ebenfalls 0 mg/l anstreben.
  • Sauerstoffgehalt: Besonders wichtig! Im Winter sinkt der Sauerstoffgehalt durch die geringere Oberflächenbewegung.

Achtung: Karbonathärte!

Eine ausreichende Karbonathärte ist im Winter lebensnotwendig. Unter einer Eisdecke kann es durch biologische Prozesse zu pH-Wert-Schwankungen kommen. Ist die KH zu niedrig, kann der pH-Wert plötzlich in den sauren Bereich kippen – mit fatalen Folgen für Ihre Fische. Heben Sie die KH im Herbst notfalls mit speziellem KH+ an.

Teichtechnik winterfest machen

Ihre Teichtechnik benötigt ebenfalls Aufmerksamkeit. Nicht alle Geräte sollten im Winter weiterlaufen, und manche benötigen spezielle Vorkehrungen.

Filter und Pumpe

Die Frage, ob der Filter im Winter weiterlaufen soll, wird kontrovers diskutiert. Die Antwort hängt von mehreren Faktoren ab:

Filter weiterlaufen lassen, wenn:

  • Ihr Teich nicht tiefer als 1,20 m ist
  • Sie einen modernen, energieeffizienten Filter haben
  • Die Filteranlage frostfrei aufgestellt ist
  • Sie die Durchflussmenge auf etwa 30% reduzieren können

Filter ausschalten, wenn:

  • Ihr Teich tiefer als 1,50 m ist und die Koi in der Tiefe überwintern sollen
  • Starker Frost droht und die Anlage einfrieren könnte
  • Der Filter nicht gegen Frost geschützt werden kann

Wenn Sie den Filter ausschalten, müssen Sie ihn vollständig entleeren und frostfrei lagern. Lassen Sie ihn keinesfalls mit Wasser gefüllt im Freien stehen – Frostschäden sind vorprogrammiert.

UV-Klärer

Der UV-Klärer sollte spätestens ab Oktober ausgeschaltet werden. Die UV-Lampe tötet nicht nur Algen und Krankheitserreger ab, sondern auch nützliche Bakterien. Im Winter, wenn die biologische Aktivität ohnehin gering ist, wäre das kontraproduktiv.

Bauen Sie die UV-Lampe aus, reinigen Sie das Quarzglas und lagern Sie die Lampe trocken und frostfrei. So haben Sie im Frühjahr eine voll funktionsfähige Lampe.

Sauerstoffversorgung

Eine durchgehende Sauerstoffversorgung ist im Winter essentiell. Belüftungssteine oder Oxydatoren sollten auch im Winter laufen. Achten Sie darauf, dass der Belüftungsstein nicht in der tiefsten Stelle des Teichs liegt – sonst würden Sie kaltes Oberflächenwasser nach unten pumpen und die wärmere Wasserschicht durchmischen, in der Ihre Koi überwintern.

Positionieren Sie die Belüftung etwa in halber Wassertiefe. So sorgen Sie für ausreichend Sauerstoff, ohne die Temperaturschichtung zu zerstören.

Koi-Schwärme schaffen eine beruhigende Atmosphäre im Garten

Ein gut vorbereiteter Teich bietet Ihren Koi optimale Überwinterungsbedingungen

Eisfreihalter installieren

Ein Eisfreihalter sorgt dafür, dass immer eine kleine Stelle des Teichs eisfrei bleibt. Das ist wichtig für den Gasaustausch – Faulgase müssen entweichen können, und Sauerstoff muss ins Wasser gelangen.

Es gibt verschiedene Systemen:

  • Styropor-Eisfreihalter: Preiswert, aber Sie müssen ihn mit einem Teichheizer kombinieren
  • Aktive Eisfreihalter mit Heizung: Halten zuverlässig eine Stelle eisfrei, verbrauchen aber Strom
  • Luftsprudler: Durch aufsteigende Luftblasen bleibt eine Stelle eisfrei, gleichzeitig wird Sauerstoff eingetragen

Checkliste: Wintervorbereitung Schritt für Schritt

Damit Sie nichts vergessen, hier eine umfassende Checkliste für die Wintervorbereitung Ihres Koiteichs:

✓ September – Frühherbst (Wassertemperatur 15-18°C)

  • Fütterung auf Ganzjahresfutter umstellen
  • Futtermenge langsam reduzieren
  • Gesundheitscheck aller Fische durchführen
  • Wasserwerte messen und optimieren
  • Laubnetz über dem Teich spannen
  • Teichpflanzen zurückschneiden

✓ Oktober – Mitte Herbst (Wassertemperatur 10-15°C)

  • Auf Herbst-/Winterfutter umstellen
  • Fütterung auf 1-2 Mal täglich reduzieren
  • Teichboden gründlich absaugen
  • Schlamm entfernen oder Schlammabbaubakterien einsetzen
  • Filter gründlich reinigen
  • UV-Klärer ausschalten und reinigen
  • Karbonathärte überprüfen und ggf. anheben
  • Eisfreihalter vorbereiten

✓ November – Spätherbst (Wassertemperatur 5-10°C)

  • Fütterung stark reduzieren (nur bei Aktivität)
  • Ausschließlich sinkendes Futter verwenden
  • Letzter Wasserwechsel durchführen
  • Filter-Entscheidung treffen (an/aus)
  • Eisfreihalter installieren
  • Belüftung überprüfen und optimal positionieren
  • Nicht frostsichere Technik abbauen und einlagern
  • Frostschutz für Leitungen anbringen
  • Teichheizung testen (falls vorhanden)

Besondere Situationen meistern

Kois lieben Seidenraupen

Auch besondere Leckerbissen wie Seidenraupen können im Herbst die Kondition Ihrer Koi verbessern

Junge Koi und ihre erste Überwinterung

Jungfische unter einem Jahr benötigen besondere Aufmerksamkeit. Ihr Energiespeicher ist noch nicht so groß wie bei ausgewachsenen Tieren. Füttern Sie junge Koi im Herbst besonders sorgfältig und achten Sie darauf, dass sie ausreichend Nahrung bekommen. Bei sehr kleinen Jungfischen kann es sinnvoll sein, sie in einem Innenbecken bei konstanten 12-15°C zu überwintern.

Flache Teiche (unter 80 cm Tiefe)

In flachen Teichen ist die Überwinterung problematisch. Die Gefahr besteht, dass der Teich komplett durchfriert. Für flache Teiche gibt es mehrere Lösungen:

  • Installation einer Teichheizung, die mindestens einen Bereich auf 8-10°C hält
  • Aufbau eines Folientunnels über dem Teich
  • Umsetzen der Koi in ein Innenbecken oder Hälterungsbecken
  • Bei sehr milden Wintern: Intensive Belüftung und Eisfreihalter

Milde Winter mit Temperaturschwankungen

Milde Winter mit häufigen Temperaturschwankungen sind für Koi tatsächlich anstrengender als durchgehend kalte Winter. Die Fische kommen nicht zur Ruhe, ihr Stoffwechsel fährt immer wieder hoch und runter.

In solchen Wintern müssen Sie flexibel bleiben: Sobald die Wassertemperatur mehrere Tage über 8°C liegt und die Fische aktiv werden, dürfen Sie in kleinen Mengen füttern. Verwenden Sie ausschließlich leicht verdauliches Winterfutter. Beobachten Sie das Wetter und die Temperaturprognose – wenn nach einem milden Abschnitt schnell wieder Frost kommt, stellen Sie die Fütterung rechtzeitig ein.

Koiteich im Winter, Fische unter Eis sichtbar

Ein gut vorbereiteter Teich ermöglicht Ihren Koi eine sichere Überwinterung unter dem Eis

Die häufigsten Fehler vermeiden

Auch erfahrene Koi-Halter machen immer wieder Fehler bei der Wintervorbereitung. Hier die wichtigsten Stolpersteine:

Fehler #1: Zu späte Vorbereitung

Viele Teichbesitzer beginnen erst mit der Wintervorbereitung, wenn die ersten Nachtfröste kommen. Dann ist es zu spät, um die Fische optimal zu konditionieren. Beginnen Sie bereits im September mit der Umstellung!

Fehler #2: Weiterfütterung bei zu niedrigen Temperaturen

„Meine Koi schwimmen noch, also müssen sie doch Hunger haben!“ Dieser Trugschluss führt zu Verdauungsproblemen. Unter 8°C können Koi Futter kaum noch verwerten. Unverdautes Futter belastet den Darm und kann zu schweren Krankheiten führen.

Fehler #3: Minderwertiges Winterfutter

Günstiges Winterfutter enthält oft einfache Fette statt hochwertiger Öle. Die Fische sehen zwar satt aus, haben aber keine verwertbaren Energiereserven. Investieren Sie in qualitativ hochwertiges Futter – Ihre Koi danken es Ihnen im Frühjahr.

Fehler #4: Vernachlässigung der Wasserwerte

Im Winter können Sie kaum noch eingreifen. Instabile Wasserwerte, die Sie im Herbst nicht korrigieren, werden zum Problem. Besonders kritisch: eine zu niedrige Karbonathärte.

Fehler #5: Gestresste Fische kurz vor dem Winter

Größere Eingriffe wie komplette Wasserwechsel, Umsetzen von Fischen oder Medikamentenbehandlungen sollten im Frühherbst abgeschlossen sein. Stress im Spätherbst schwächt die Fische genau dann, wenn sie ihre ganze Kraft für den Winter benötigen.

Der Blick nach vorne: Vom Winter ins Frühjahr

Eine gute Wintervorbereitung endet nicht im November. Auch während der Wintermonate sollten Sie Ihren Teich im Blick behalten – ohne die Fische dabei zu stören:

  • Kontrollieren Sie regelmäßig, ob der Eisfreihalter funktioniert
  • Überprüfen Sie die Belüftung
  • Entfernen Sie Schnee von einer eventuellen Eisdecke (Licht muss durchkommen)
  • Beobachten Sie die Fische nur aus der Entfernung, ohne sie zu erschrecken
  • Notieren Sie besondere Vorkommnisse für das nächste Jahr

Im Februar/März, wenn die Temperaturen wieder steigen, beginnt die Frühjahrsphase – quasi die Wintervorbereitung in umgekehrter Reihenfolge. Doch das ist eine andere Geschichte.

Fazit: Investierte Zeit zahlt sich aus

Die Herbstmonate sind arbeitsintensiv, keine Frage. Doch die Zeit, die Sie jetzt in eine gründliche Wintervorbereitung investieren, zahlt sich hundertfach aus. Gut vorbereitete Koi überstehen den Winter ohne Gewichtsverlust, ihr Immunsystem bleibt stark, und sie starten vital ins Frühjahr.

Schlecht vorbereitete Fische hingegen verlieren im Winter stark an Substanz, werden anfällig für Krankheiten und benötigen im Frühjahr Wochen oder Monate, um sich zu erholen – wenn sie den Winter überhaupt überleben.

Die Investition lohnt sich also in jeder Hinsicht: für die Gesundheit Ihrer wertvollen Koi, für Ihre eigene Beruhigung während der Wintermonate und nicht zuletzt für Ihren Geldbeutel, denn gesunde Fische bedeuten weniger Tierarztkosten und keine teuren Verluste.

Beginnen Sie rechtzeitig, arbeiten Sie die Checkliste sorgfältig ab, und beobachten Sie Ihre Fische aufmerksam. Mit der richtigen Vorbereitung bringen Sie Ihre Koi sicher durch den Winter – und freuen sich im Frühjahr über vitale, gesunde Fische, die bereit sind für eine neue, prachtvolle Saison.

Bachflohkrebse

Wir sind ein engagiertes Team von Aquaristik- und Teichfreunden. Seit vielen Jahren beschäftigen wir uns mit der faszinierenden Welt unter Wasser – von Aquarien über Gartenteiche bis hin zu ihren vielfältigen Bewohnern. Unser Ziel ist es, dir im Shop nicht nur ausgewählte Produkte anzubieten, sondern auch Wissen, Tipps und Inspiration rund um die Haltung, Pflege und Gestaltung von Aquarium und Teich weiterzugeben. Aus Begeisterung ist so ein Ort entstanden, an dem echte Erfahrung und Freude am Hobby im Mittelpunkt stehen.

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