Aquariumpflanzen und Garnelen – diese Aquarienpflanzen machen Krustentiere glücklich

Jedes Becken gewinnt durch eine abwechslungsreiche Bepflanzung mit schönen Aquariumpflanzen, bei der sich neben den großblättrigen auch feinfiedrige Pflanzen vorfinden. Darüber hinaus gehören Moose und die sogenannten Mooskugeln in ein Garnelen-Becken. Bevor wir Ihnen die typischen Vertreter der Aquarienflora nennen, noch ein Hinweis zum Kauf: Da die Garnelen höchstempfindlich auf Schadstoffe und Schwermetalle reagieren, lohnt es sich auf die In-Vitro-Pflanzen zurück zu greifen.

In-vitro Moos

In-vitro Moos

Diese werden in einer schad- und düngermittelfreien Nährlösung gezogen und nach Meinung von vielen Aquarianern ideal für Garnelenhaltung.

Ansonsten würden wir Ihnen gerne folgende Aquarienpflanzen ans Herz legen:

  • Dichtblättrige Wasserpest (Elodea densa) ist eine schnell wachsende Stängelpflanze mit kompakten, eher schmalen Blättern. Diese Pflanze ist anspruchslos und gibt sich mit den Wasserwerten zufrieden, welche auch für die Süßwassergarnelen optimal sind. Die Wasserpest beansprucht relativ viele Nährstoffe und entzieht somit den Algen die Nahrungsgrundlage. Somit breiten sich in einem Becken mit Elodea kaum Algen aus. Übrigens muss diese Aquarienpflanze nicht unbedingt in den Boden gesetzt werden, sie bildet, auf der Oberfläche treibend, einen attraktiven schattenspendenden Teppich. Für ihr zügiges Wachstum ist relativ viel Licht notwendig, in schlecht beleuchteten Aquarien verkümmert die Pflanze.
  • Nixkraut (Najas) ist eine feinfiedrige und schnell wachsende Aquarienpflanze, die sehr dekorativ aussieht. Sie gilt als anspruchslos und wird von den Garnelen gerne abgeweidet. Genauso wie die Wasserpest, ist auch das Nixkraut sowohl zum Einpflanzen, als auch als Schwimmpflanze gut geeignet. Ausreichend Licht ist eine wichtige Bedingung für das Gedeihen von diesem Gewächs.
  • Javafarn (Microsorum pteropus) ist eine sehr effektvolle Aquarienpflanze mit länglichen breiten Blättern. Es sind mehrere Zuchtformen mit der Blattlänge bis zu 30 Zentimetern bekannt. Javafarn ist für ein Garnelen-Aquarium problemlos geeignet, ist einfach zu kultivieren und wächst in ästhetisch ansprechenden Büscheln. Diese Pflanze giert nicht nach Licht, weist aber eine Besonderheit auf, die beim Setzen unbedingt zu beachten ist. Das Rhizom, der Erdspross, soll auf keinen Fall in den Bodengrund eingegraben werden, sondern sich oberhalb des Bodens befinden. Sonst erstickt das Rhizom und die Pflanze geht ein. Am besten gelingt die Javafarn-Kultur, wenn die Pflanze an eine Wurzel angebunden wird.
  • Mooskugeln (Aegagropila linnaei) sind in Wirklichkeit keine Moose, sondern eine Algenart. Seinen Namen verdankt die Mooskugel ihrer ungewöhnlichen Wuchsart. Diese Pflanze ist bei den Garnelen beliebt, denn eine kuschelig-weiche Kugel ist perfekt zum Abweiden und eignet sich auch als Versteck. Es wird empfohlen, die Pflanze ab und an im Becken sanft zu bewegen, damit sie „in Form“, also kugelrund, bleibt. Keine Sorge, diese Algenkugeln werden zu keinem Algenbefall im Becken führen und bleiben klein bzw. wachsen kaum.
  • Javamoos (Taxiphyllum barbieri) ist eine sehr dekorative Pflanze, die zwar eher langsam, dafür aber sehr dicht wächst. Die Garnelen halten sich gerne auf einem Javamoos-Teppich auf, wo es immer etwas zu fressen gibt. Starmoos bzw. Zementmoos (Hyophila involuta) ist ein attraktives und langsam wachsendes Moos, das für ein Garnelen-Becken zwar gut geeignet, aber nicht ganz anspruchslos ist. Im Online-Handel sind auch zahlreiche weitere Moos-Arten wie zum Beispiel Lebermoos oder Sichelmoos zu finden.
Orange Fire auf Mooskugel

Orange Fire auf Mooskugel

Pflanzen setzen – die wichtigsten Regeln

  1. Ob Sie sich für traditionell gezogene Aquarienpflanzen oder für die modernen In-Vitro-Pflanzen entscheiden, vor dem Einpflanzen ist ein Gewächs gründlich zu wässern. Alle Verpackungsmaterialien sind freilich restlos zu entfernen. Das Spülen und Wässern dient dazu, die Pflanzen von der Nährlösung, eventuellen Mitbewohnern wie zum Beispiel Schnecken oder Planarien, und von den Resten der Dünger zu reinigen.
  1. Anschließend werden die Pflanzen mit einer Pinzette vorsichtig in den Grund eingedrückt und mit einem Stein beschwert. Bei Schwimmpflanzen und Mooskugeln entfällt dieser Schritt. Moose und Javafarn werden im Voraus an Wurzeln oder Steine gebunden und so ins Becken gelegt.
  1. Damit das Aquarium dekorativ aussieht und Sie seine Bewohner gut beobachten können, sind schnell wachsende Pflanzen in den Hintergrund, großblättrige – in die Ecken und klein bleibende Gewächse, darunter alle Moose und auch die Mooskugeln, in den Vordergrund zu setzen. Dadurch entsteht ein stimmiges Bild, das mit der Zeit nur noch schöner wird.

Pflanzen düngen und pflegen

Nachdem das Becken eingefahren wurde und die Pflanzen angewachsen sind, benötigen die Aquariengewächse an und für sich wenig Pflege. Gedüngt müssen sie indes immer wieder. Eine einfache Methode, um die Pflanzen über einen längeren Zeitraum mit allen notwendigen Nährstoffen und Mineralien zu versorgen, ist es, eine spezielle Düngermittelschicht unter den eigentlichen Bodengrund zu geben. Fehlt diese Schicht, sollen die Pflanzen regelmäßig mit einem Flüssigdünger versorgt werden. Achten Sie beim Kauf darauf, dass das Mittel für Garnelen-Haltung zugelassen ist.

Eine CO2-Anlage, die die Pflanzen mit dem Kohlendioxid versorgt, ist in einem Garnelen-Aquarium nicht unbedingt notwendig, zumal dadurch das Wasser weicher wird. Zu weiches Wasser ist für die Krustentiere nicht ungefährlich, da ihr Panzer unter anderem auch aus eingelagerten Mineralstoffen besteht. Fehlen diese, kann sich ein neuer Panzer nicht ausbilden, es drohen Schwierigkeiten bei der Häutung und Tod.

Abgestorbene Pflanzenteile müssen nicht zwangsläufig sofort entfernt werden. Bei einem normal laufenden Becken werden sie zu einem Teil im Kreislauf des Lebens, liefern den Garnelen Futter und werden von den Bakterien restlos zersetzt. Wenn Sie feststellen, dass auf einmal recht viele Pflanzen dabei sind einzugehen, dann stimmt vermutlich etwas mit den Wasserwerten nicht. Vielleicht ist aber auch die Beleuchtung ungenügend, die Wassertemperatur zu hoch oder haben sich die Schnecken dermaßen stark vermehrt, dass sie die Pflanzen nicht nur abweiden, sondern regelrecht auffressen. Hier gilt es zu handeln, auch die Pflanzenreste sind in diesem Fall zu entsorgen, denn ihre Zersetzungsprozesse belasten in diesem Fall das Wasser stark.

Zum Schluss noch eine Anmerkung: Ein dicht bepflanztes Aquarium sieht prächtig aus, doch nachts kann es im Becken recht stickig werden, somit gehört in ein solches Aquarium ein Sprudelstein oder eine andere Lüftung.

Verzieren Sie Ihr Becken mit Pflanzen nach Ihrem Geschmack, denken Sie natürlich dabei in erster Linie aber an die kleinen Bewohner. Denn für Sie ist das Aquarium ein Schmuckstück und ein Dekoobjekt, für die Kleinen aber – ihr einziges Zuhause.

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