Die Einrichtung eines Garnelen-Aquariums ist ein faszinierendes Projekt, das sowohl Anfänger als auch erfahrene Aquarianer begeistert. Mit der richtigen Vorbereitung und den passenden Materialien schaffen Sie ein kleines Unterwasser-Paradies, in dem sich Zwerggarnelen prächtig entwickeln und vermehren werden. Entdecken Sie, welche kleinen Details den großen Unterschied machen und warum manche Aquarien bereits nach wenigen Wochen ein perfektes Ökosystem darstellen, während andere Probleme bereiten.
Ausstattung für das geplante Garnelen Aquarium
Und das Beste – das NanoCube von Dennerle ist speziell auf die Garnelenhaltung zugeschnitten! Wie lange sollte die Einrichtung dauern? Die erste Phase des Einrichtens und Dekorierens dauerte etwa drei Tage. Anschließend soll das Aquarium noch zwei bis drei Wochen eingefahren werden, bis die Wasserwerte in Ordnung sind, die biologische Filterung funktioniert und die Pflanzen zu wachsen beginnen. Erst danach dürfen die Aquarienbewohner – Geweihschnecken und Zwerggarnelen – einziehen.
💡 Expertenripp für den optimalen Standort
Der Standort entscheidet maßgeblich über den Erfolg Ihres Garnelenbeckens. Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung, die zu Algenwachstum und Temperaturschwankungen führt. Wählen Sie einen stabilen Untergrund, der das Gewicht des gefüllten Aquariums problemlos trägt. Ein 30-Liter-Becken wiegt gefüllt etwa 35-40 kg.
Standortwahl und Vorbereitung – Der Grundstein für Erfolg
💡 Expertenripp für den optimalen Standort
Der Standort entscheidet maßgeblich über den Erfolg Ihres Garnelenbeckens. Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung, die zu Algenwachstum und Temperaturschwankungen führt. Wählen Sie einen stabilen Untergrund, der das Gewicht des gefüllten Aquariums problemlos trägt. Ein 30-Liter-Becken wiegt gefüllt etwa 35-40 kg.
Bevor Sie mit der eigentlichen Einrichtung beginnen, sollten Sie einige wichtige Vorüberlegungen anstellen. Die Standortwahl ist dabei entscheidender, als viele Einsteiger denken. Ein Platz in der Nähe einer Steckdose ist selbstverständlich, aber achten Sie auch auf die Stabilität des Untergrunds und die Möglichkeit, das Becken bequem zu erreichen für die spätere Pflege.
Temperaturschwankungen sind Gift für ein stabiles Aquarium-Ökosystem. Stellen Sie das Becken daher nicht in die Nähe von Heizkörpern oder Zugluft. Ein gleichmäßig temperierter Raum zwischen 20-24°C ist ideal für die meisten Zwerggarnelen-Arten.
Die wichtigsten Wasserwerte für Garnelen verstehen
Ein fundiertes Verständnis der Wasserwerte ist essentiell für erfolgreiche Garnelenhaltung. Während der ursprüngliche Einrichtungsprozess wichtig ist, entscheiden letztendlich die Wasserwerte über Erfolg oder Misserfolg Ihres Projekts.
📊 Wasserwerte für Neocaridina-Garnelen (Anfängerfreundlich)
- pH-Wert: 6,5 – 8,5 (optimal: 7,0 – 7,8)
- Gesamthärte (GH): 6 – 30°dH (optimal: 10 – 20°dH)
- Karbonathärte (KH): 3 – 30°dH (optimal: 5 – 15°dH)
- Temperatur: 18 – 27°C (optimal: 22 – 24°C)
- Nitrat: unter 35 mg/l (optimal: unter 20 mg/l)
- Nitrit: 0 mg/l (nicht nachweisbar)
⚠️ Wasserwerte für Caridina-Garnelen (Fortgeschrittene)
- pH-Wert: 5,5 – 6,8 (optimal: 6,0 – 6,5)
- Gesamthärte (GH): 3 – 6°dH (optimal: 4 – 5°dH)
- Karbonathärte (KH): 0 – 3°dH (optimal: 0 – 1°dH)
- Temperatur: 22 – 26°C (optimal: 23 – 25°C)
- Leitwert: 150 – 300 µS/cm
- Nitrat: unter 10 mg/l
Neocaridina-Garnelen wie Red Fire, Yellow Fire oder Blue Velvet sind deutlich robuster und verzeihen auch mal schwankende Wasserwerte. Sie eignen sich daher perfekt für Einsteiger und können meist problemlos mit dem vorhandenen Leitungswasser gehalten werden, sofern es nicht zu weich ist.
Was wir für die Einrichtung des Garnelen Aquarium benötigen
Becken:
- Dennerle NanoCube Complete Plus 30 l,
Bodengrund:
Filter:
Beleuchtung:
- Nano Light 11 Watt/6.000 Kevin
Dekoration:
- Dennerle Nano Dekor Bonsai Tree
- Nano Catappa Blätter
- Nano Dekor Crusta Tubes 6er Röhre
Bepflanzung:
- Zwerg-Speerblatt (Anubias Nana), 4 Stck.
- Flammenmoos (Taxiphyllum spec. Flame), in-Vitro Kultur
- Mooskugel (Cladophora aegagrophila), 4 Stück
Besatz (geplant):
- 5 x Neocaridina davidi var. Sakura
- 5 x Neocaridina davidi yellow fire
- 5 x Neocaridina zhangjiajiensis
- 10 x Bunte Geweihschnecke (Clithon sowerbyana)
Alternative Ausrüstung für verschiedene Budgets
Nicht jeder möchte oder kann sich ein Komplettset leisten. Hier sind bewährte Alternativen für verschiedene Budgets:
💰 Budget-Alternative (unter 80€)
- Einfaches 25-30L Glasbecken
- Luftheber-Schwammfilter (garnelensicher)
- LED-Aufsatzleuchte 15-20 Watt
- Normaler Aquarienkies, gut gespült
- Einfache Aquarienpflanzen aus Topfkultur
Tag 1: Der Start – Die Einrichtung geht los
Das neue Garnelenbecken ist da!
So, nun ist endlich das Paket da – unser neues Dennerle NanoCube ist angekommen. Die Freude ist groß und wir können kaum erwarten, mit dem Einrichten zu beginnen. Übrigens sieht die Verpackung ansprechend aus.
Der Platz auf einer Kommode im Wohnzimmer wurde bereits vorher ausgesucht, doch bevor wir auspacken, schauen wir uns die Verpackung noch einmal genauer an. Was wir entdecken, gefällt uns ganz gut: Es ist nämlich weit mehr als nur eine Ansammlung hübscher, werbewirksamer Bilder.
Nein, der Hersteller hat sich Mühe gegeben, eine Menge nützlicher Informationen hier unterzubringen. Es wird die Bestimmung von einzelnen Zubehörteilen erklärt, auch eine kurze Anleitung zum Einrichten des Beckens ist enthalten. Für Einsteiger ganz wichtig und in klarer Sprache geschrieben.
Nachdem wir das verpackte Aquarium ausgiebig bewundert hatten, packen wir es aus, um den Inhalt zu inspizieren. Unsere Begeisterung dauert an, denn der Lieferumfang ist in der Tat beeindruckend (siehe Fotos).
Der Lieferumfang des Nano-Aquarium Set ist umfangreich
Um Ihnen genauer zu zeigen, was an Zubehör zusammen mit dem Becken geliefert wird, haben wir ein paar Fotos dazu gemacht.
Jetzt zum mitgelieferten Zubehör im Detail:
- Wärmeisolierende Unterlage. Obwohl recht dünn, schützt sie den Boden des Beckens vor Kälte und ist nicht zuletzt für das bessere Pflanzenwachstum von Bedeutung. Da unser Becken auf einer an sich kalten Marmorplatte aufgestellt wird, ist eine solche Unterlage schlichtweg unentbehrlich;
- DeponitMix – ein hochwertiger Nährboden für die Pflanzen. Ein wichtiger Bestandteil vom DeponitMix ist Quarzsand, der den Boden luftdurchlässig und locker macht. Weiterhin enthält der Nährboden mehrere Tonmineralien, darunter vor allem Montmorillonit, einen natürlichen Filter, der überflüssige Nährstoffe dem Wasser entzieht und bei Bedarf zurückgibt. Der DeponitMix enthält zahlreiche Nährstoffe und Mineralien, die für gesundes Pflanzenwachstum unabdingbar sind. Ein Pluspunkt: Die patentierten Düngemittel mit Langzeitwirkung sorgen dafür, dass der DeponitMix mehrere Monate lang wirkt. Humusstoffe lassen ein leicht saures Milieu entstehen – ideale Bedingungen für die Zwerggarnelen. Die Süßwassergarnelen fühlen sich bei dem pH-Wert zwischen 5 und 7 besonders wohl.
- Garnelenkies in Schwarz. Feine Körnung ist optimal für die Garnelen, die tagaus-tagein den Bodengrund unermüdlich nach Futter durchsuchen. Abgerundete, glatte Körnchen helfen, Verletzungen zu vermeiden. Auf dem schwarzen Hinter- oder, besser gesagt, Untergrund kommen die Farben von roten, gelben und blauen Zwerggarnelen am besten zur Geltung.
- Erfreulich, dass Dennerle auch bei der Filteranlage an die speziellen Bedürfnisse der Süßwassergarnelen gedacht hat. Dank den schmalen Schlitzen besteht keine Gefahr, dass eine zierliche Garnele in den Filter eingesaugt wird. Doch ein paar Zweifel bleiben: Wird die mikroskopisch kleine Garnelenbrut ebenfalls in Sicherheit leben? Manche Züchter ziehen dem Filter einen Nylonstrumpf über, um auf Nummer sicher zu gehen, indes gibt es auch von Dennerle einen entsprechenden Aufsatz für den Eckfilter unter dem Namen Baby Protect. Doch noch sind wir nicht soweit, zunächst wird der mitgelieferte Filter ohne Aufsatz installiert.
- Eine Aufsatzleuchte mit einer Energiesparlampe. Diese Leuchte bietet im Unterschied zu moderner LED-Beleuchtung keine besonderen Effekte, ist auch nicht dimmbar. Sie spendet kaltweißes, recht helles Licht und dient übrigens als eine zusätzliche Beleuchtung für den Raum.
- Schwarze Folie als Hintergrund. Praktisch, aber vermutlich verzichten wir darauf. Wir möchten nicht, dass das Becken zu dunkel wirkt, zumal der Bodengrund bereits in Schwarz ist.
- Ein kleines Thermometer mit einem Saugnapf.
- Zwei Futterproben GrustaGran für die Krustentiere. Mit diesem Futter steigen wir später ein. Das Futter ist auf die Versorgung von Zwerggarnelen zugeschnitten und besteht hauptsächlich aus Algen wie Chlorella, Ascophyllum und Spirulina. Es handelt sich dabei um ein feinkörniges Granulat und ein Sinkfutter – genau wie die Krustentiere, die nach Nahrung vorwiegend auf dem Boden suchen – es mögen. Wichtig ist, dass das Futter längere Zeit im Wasser stabil bleibt, denn die Garnelen sind nicht unbedingt die schnellsten Esser.
- Abdeckplatte aus Glas und Halter. Die Platte sieht elegant aus, für mehr Komfort ist sie mit einem Loch zum Greifen und Herausnehmen versehen. Noch sind wir etwas skeptisch – was, wenn die Garnelen versuchen, aus dem Becken auszubüxen? Diese Platte bietet dagegen keinen ausreichenden Schutz. Wir werden berichten, wie sich die Abdeckplatte in der Praxis gezeigt hat.
Die Einrichtung des Garnelenbeckens beginnt
- Laut Gebrauchsanweisung beginnt das Einrichten eines Garnelenbeckens mit dem Einfüllen der Nährstoffmischung DeponitMix. Damit starten auch wir.
Zuerst kommt der DeponitMix rein
Aufgeschüttet wird so, dass eine leichte Steigung entsteht – vorne ist die Schicht dünner, zur Rückwand hin wird sie höher. Gemacht wird es vor allem aus dekorativen Zwecken. Zu steil soll die Steigung nicht werden, damit das Futter und der Mulm nicht stets zur Frontscheibe hin rollen.
Der DeponitMix wurde aufgeschüttet
⚠️ Häufiger Anfängerfehler beim Bodengrund
Viele Einsteiger verwenden zu viel Nährboden oder mischen verschiedene Substrate unüberlegt. Eine 2-3 cm dicke Schicht Nährboden reicht völlig aus. Darüber kommt eine etwa gleich dicke Schicht Garnelenkies. Bei zu dicken Nährbodenschichten können sich schädliche Gase bilden, die das Becken zum „Umkippen“ bringen.
- Auf den Nährboden kommt der Garnelenkies. Dieser muss vorher gründlich gespült werden. Wir spülen mit kaltem Wasser, in mehreren Portionen.
Wir spülen den Bodengrund
Nachdem der Bodengrund sauber ist (es waren übrigens keine Verunreinigungen zu sehen), wird der Kies ins Becken gegeben. Wir achten darauf, dass eine leichte Steigung bleibt.
Der Kies kommt ins Becken
Hardscape – Die Kunst der Dekoration
- Nun können wir unser Garnelenaquarium dekorieren. Dafür haben wir bereits zwei Deko-Gegenstände gekauft: Einmal einen Dennerle Bonsai Tree, einen Deko-Baum, den wir mit Moos bepflanzen möchten (dafür ist das Bäumchen auch gedacht), und einmal eine Röhrchen-Pyramide, die als Versteck für die scheuen Garnelen dient.
Unsere Deko für das Nano-Garnelenbecken
Die Pyramide setzen wir in die hintere rechte Ecke, dort sollen sich die Krustentiere ungestört fühlen.
🌿 Profi-Tipp: Naturnahe Gestaltung
Verwenden Sie immer ungerade Zahlen bei der Dekoration (3 Steine statt 2, 5 Pflanzen statt 4). Das wirkt natürlicher. Schaffen Sie verschiedene Höhen und Versteckmöglichkeiten – Garnelen lieben es, zwischen Wurzeln und Steinen zu krabbeln. Achten Sie darauf, dass mindestens 30% der Bodenfläche frei bleiben für das Abweiden der Garnelen.
Bevor wir aber den Dennerle Tree bepflanzen, füllen wir das Becken zu einem Drittel mit Wasser. Warum? Weil die Wasserpflanzen, insbesondere die sensiblen Moose, sich keine Minute außerhalb des Wassers befinden dürfen. Gefüllt wird das Becken mit kaltem Wasser, auf keinen Fall warmes oder lauwarmes Wasser nehmen, denn dieses enthält für die Garnelen schädliche Mineralien. Wichtiger Hinweis: Kupfer ist für die Garnelen sogar in einer schwachen Konzentration tödlich!
Das Becken wird zu 1/3 mit kaltem Wasser gefüllt
Wasseraufbereitung – Ein kritischer Schritt
Die Qualität des Leitungswassers variiert stark je nach Region. Bevor Sie das Wasser ins Aquarium füllen, sollten Sie es testen und gegebenenfalls aufbereiten. Chlor und Chloramine sind die häufigsten Problemstoffe, die mit einem handelsüblichen Wasseraufbereiter neutralisiert werden können.
⚠️ Kupfergefahr erkennen und vermeiden
Kupfer kann aus alten Wasserleitungen stammen oder durch kupferhaltige Algenbekämpfungsmittel ins Wasser gelangen. Bereits Konzentrationen ab 0,3 mg/l sind für Garnelen tödlich! Testen Sie Ihr Leitungswasser mit einem Kupfertest oder verwenden Sie vorsorglich einen Wasseraufbereiter, der Schwermetalle bindet. Auch bei Pflanzendüngern auf kupferfreie Produkte achten.
Tag 2: Die Aquarienpflanzen in das Becken setzen
Die Aquarienpflanzen sind eingetroffen. Wir haben nur Pflanzen bestellt, die auch für ein Garnelen Aquarium geeignet sind. Die Pflanzen sind sorgfältig in Watte und Plastiktüten verpackt, sie haben dank ausreichend Feuchtigkeit den Transport offensichtlich unbeschadet überstanden.
Pflanzensicherheit – Ein oft unterschätztes Risiko
Ehe die Wasserpflanzen in den Bodengrund gesetzt werden, sollen sie unbedingt gewässert werden. Das Wässern erfüllt dabei drei Aufgaben:
- Eventuelle Düngemittelreste ausspülen, die für Aquarienbewohner schädlich sein können.
- Schneckenplage vorbeugen, denn manchmal gelangen mit den Pflanzen lästige Schnecken ins Becken. Kleiner Schneckennachwuchs ist versteckt sich zwischen den Blättern und ist nicht einfach aufzuspüren. Unter günstigen Bedingungen neigen die Blasen- und Posthornschnecken dazu, sich explosiv zu vermehren. Es ist einfacher, die Plage vorzubeugen, als die Schnecken später loszuwerden.
- Reste der Nährsubstanz, in der die In-Vitro-Pflanzen wachsen, entfernen. Bei der Nährsubstanz handelt es sich eigentlich um eine unschädliche Zuckerlösung, die sich jedoch negativ auf die Wasserwerte auswirken kann. Mehr über die In-Vitro-Kulturen erfahren Sie aus unserem Ratgeber.
🚨 Pestizid-Warnung bei Bundpflanzen
Viele Bundpflanzen aus Asien können Pestizidrückstände enthalten, die für Garnelen tödlich sind. Besonders betroffen sind oft Wasserpest (Elodea), Cabomba und andere Stängelpflanzen. Seriöse Händler weisen auf diese Gefahr hin.
Sicherheitsmaßnahmen: Verwenden Sie bevorzugt In-Vitro-Pflanzen oder Pflanzen aus bereits eingefahrenen Aquarien. Bei Bundpflanzen: Mindestens 2-3 Wochen in einem separaten Behälter wässern mit mehrfachem Wasserwechsel.
Als erstes befreien wir die Anubias nana von der Watte, mit einer Pinzette geht es schonender.
Watte ist vorsichtig zu entfernen
Anschließend legen wir alle Aquarienpflanzen in einen kleinen Plastikeimer mit kaltem Wasser und wässern diese vier bis fünf Stunden. Zwischendurch wechseln wir einmal das Wasser und spülen die Pflänzchen (nur die Anubias, nicht die äußerst sensiblen Moose) unter fließendem, kalten Wasser ab.
Die Pflanzen werden einige Stunden gewässert
Die richtige Pflanzenauswahl für Garnelen
Erst gegen Abend machen wir uns daran, die Pflanzen zu setzen. Zu unserer großen Freude stellt sich heraus, dass sich nicht ein und nicht zwei, sondern ganze vier Speerblatt-Pflänzchen im Topf befinden.
🌱 Anmerkung zur optimalen Bepflanzung
Grundsätzlich empfehlen sich für ein Garnelenbecken vorwiegend feinfiedrige Aquarienpflanzen. Das ist jedoch kein absolutes Muss. Wir wollen etwas mit Kontrasten spielen und sowohl feine Moose als auch großblättrige Anubias in unserem Dennerle NanoCube wachsen lassen.
Wir überlegen uns außerdem, noch einige Schwimmpflanzen später anzuschaffen, zum Beispiel die Feinblättrige Riesenhaarnixe (Cabomba aquatica). Für die Garnelenbrut bieten gerade Schwimmpflanzen ein zuverlässiges Versteck. Doch aktuell bleibt es bei der Bepflanzung mit dem Zwerg-Speerblatt, Mooskugeln und Flammenmoos.
Anubias richtig einpflanzen – Ein häufiger Fehler
Ein weit verbreiteter Fehler beim Einsetzen von Anubias ist es, das Rhizom (den waagerechten Wurzelstock) im Bodengrund zu vergraben. Dies führt unweigerlich zu Fäulnis und zum Absterben der Pflanze. Anubias sind Aufsitzerpflanzen und sollten entweder auf Wurzeln oder Steinen befestigt werden, oder – wenn sie in den Boden gesetzt werden – nur so tief, dass das Rhizom über dem Substrat liegt.
Anubias und weitere Pflanzen werden gesetzt
Die Anubias, da sie relativ groß werden, sind für den Hintergrund vorgesehen. Vorne befinden sich die Mooskugeln. Den Dennerle Bonsai Tree mit dem Flammenmoos platzieren wie in die Mitte des Beckens.
Fast fertig
Moose – Die perfekten Garnelenpflanzen
Moose sind praktisch unverzichtbar in einem Garnelenbecken. Sie bieten nicht nur Versteckmöglichkeiten, sondern auch eine wichtige Nahrungsquelle. Garnelen weiden ständig den Biofilm ab, der sich auf Moosoberflächen bildet. Dieser Biofilm enthält Bakterien, Algen und andere Mikroorganismen, die für die Ernährung der Garnelen wichtig sind.
🌿 Die besten Moosarten für Garnelen
- Javamoos – Robust und wächst überall
- Flammenmoos – Kompakter Wuchs, bildet schöne Polster
- Weeping Moss – Hängt dekorativ herab
- Christmas Moss – Strukturierter Wuchs, sehr dekorativ
- Korallenmoos – Filigraner Wuchs, benötigt mehr Licht
Das Becken wird nun vollständig mit Wasser gefüllt, wir hängen den Filter ein und schalten die Anlage ein. Das Thermometer wird ebenfalls an einer Seitenwand befestigt, weiter vom Filter, damit es die Wassertemperatur objektiv misst. In der Nähe des Filters, dort, wo das Wasser ständig in Bewegung ist, herrschen nämlich etwas niedrigere Temperaturen. Zum Schluss kommen die Abdeckung und die Leuchte.
Die Technik und Beleuchtung sind installiert. Das Becken wird in Betrieb genommen
Jetzt muss das Garnelen Aquarium eingefahren werden
Das Garnelen Aquarium einfahren lassen
Jedes Aquarium muss unbedingt eingefahren werden, bevor die Bewohner einziehen dürfen. Die Wasserpflanzen sind von Anfang an da, die Schnecken dürfen relativ früh, aber aus unserer Sicht erst nach zwei Wochen, einziehen. Nach drei-vier Wochen kommt die Zeit der sensiblen Aquarienbewohner.
Der Stickstoffkreislauf – Das Herzstück jedes Aquariums
Warum ist ein Becken einzufahren?
Weil das Leitungswasser zwar schön klar ist, aber noch schädliche Substanzen, darunter Chlor und Schwermetallen, enthält. Weil der Filter zwar läuft, doch zunächst nur noch mechanische Filterung stattfindet. Das bedeutet – feine und grobe Partikel werden herausgefiltert, jedoch Umwandlung von chemischen Substanzen (unter anderem die Nitrifikation und der Phosphorkreislauf) bleibt noch aus. Das Wasser wird letztendlich nicht wirklich gereinigt, denn die entsprechenden Bakterien haben sich im Filter noch nicht angesiedelt.
🔄 Der Stickstoffkreislauf verstehen
Phase 1 (Woche 1-2): Ammoniak/Ammonium entsteht durch Futterreste und Pflanzenabfall. Nitrosomonas-Bakterien siedeln sich an.
Phase 2 (Woche 2-3): Der gefürchtete „Nitrit-Peak“ – Nitrit steigt stark an. Nitrobacter-Bakterien etablieren sich.
Phase 3 (Woche 3-4): Nitrit wird zu ungefährlichem Nitrat umgewandelt. Das Becken ist „eingefahren“.
Um diesen Vorgang zu beschleunigen, geben wir ins Wasser den sogenannten Filterstarter oder Wasseraufbereiter, ebenfalls von Dennerle. Der Wasseraufbereiter ist nicht im Lieferumfang von NanoCube enthalten, dieses Pflegemittel haben wir zusammen mit einem Tagesdünger, speziell für kleine Garnelenaquarien, extra gekauft.
💡 Anmerkung zu Filterbakterien
Der Wasseraufbereiter enthält Starterbakterien, welche sich im Filter ansiedeln sollen und die biologische Filterung übernehmen. Zum Dennerle Nano Wasseraufbereiter im Shop >>
Moderne Alternativen zur Einfahrzeit
Neben kommerziellen Filterbakterien gibt es weitere Möglichkeiten, die Einfahrzeit zu verkürzen:
- Filtermedien aus eingefahrenen Becken: Ein kleines Stück Filterschwamm aus einem etablierten Aquarium wirkt Wunder
- Soil-Bodengrund: Aktive Substrate wie ADA Amazonia oder ähnliche Produkte enthalten bereits Bakterienkulturen
- Wasserpflanzen: Schnellwachsende Pflanzen wie Hornkraut oder Wasserpest entziehen dem Wasser sofort Schadstoffe
Den Tagesdünger geben wir tröpfchenweise ebenfalls ins Becken, genau nach der Gebrauchsanweisung. Zusammen mit dem DeponitMix erleichtert der Dünger den Wasserpflanzen das Anwachsen und somit den Start ins Leben an einem neuen Ort.
Temperaturmanagement im Nano-Becken
- Nach einiger Überlegung besorgen wir eine weitere technische Ausrüstung, die im Lieferumfang von Dennerle NanoCube nicht enthalten war, nämlich einen Heizstab für ein Nano-Becken.
Unsere Süßwassergarnelen stammen in erster Linie aus den kleinen Gewässern und Bächen Süd-Ost-Asiens und sind an wechselhafte Bedingungen angepasst. An einem sonnigen Sommertag erwärmt sich das Wasser auf 25-26 Grad Celsius, während in der Nacht die Temperaturen auf 15-16 Grad sinken.
Im Wohnzimmer, wo unser kleines Becken steht, wird allerdings nur sparsam geheizt, sodass bei frostigen Außentemperaturen im Raum manchmal nur 14-15 Grad zu messen sind. Die Wassertemperaturen sinken dementsprechend.
🌡️ Temperatur-Tipps für verschiedene Garnelen
- Neocaridina: 18-28°C (optimal 22-24°C) – sehr temperaturtolerant
- Caridina: 22-26°C (optimal 23-25°C) – benötigen stabilere Temperaturen
- Sulawesi-Garnelen: 27-30°C – benötigen dauerhaft warmes Wasser
- Amanogarnelen: 22-26°C – mögen es eher warm
Nachdem wir im Becken mehrfach Temperaturen unter 15 Grad gemessen haben, wurde klar: Diese Lebensbedingungen werden den Garnelen nicht gefallen. Auch für die Wasserpflanzen ist es etwas zu ungemütlich. Also wurde ein Heizstab angeschafft und auf 22 Grad eingestellt.
Der neue Heizstab
Das Thermometer zeigt jetzt stabil 21 Grad. Wir überlegen uns noch, den Heizstab manchmal nachts abzuschalten und zu schauen, wie sich die Temperaturkurve entwickelt.
Wasserwerte kontrollieren – Der Schlüssel zum Erfolg
Was in den nächsten Wochen zu tun bleibt, ist es die Wasserwerte zu kontrollieren. Dafür dienen einfache Wassertests von sera (sera Quick Test).
📊 Testplan für die Einfahrzeit
Woche 1-2: Täglich Ammoniak/Ammonium und Nitrit messen
Woche 3-4: Alle 2 Tage alle Werte (pH, GH, KH, NO2, NO3) testen
Nach Einfahrzeit: Wöchentlich Grundwerte kontrollieren, monatlich Gesamtcheck
Häufige Probleme während des Einfahrens
Während der Einfahrzeit können verschiedene Probleme auftreten, die Einsteiger oft verunsichern:
Trübungen und Algenblüten
Eine leichte Wassertrübung in den ersten Tagen ist völlig normal. Bakterienblüten entstehen durch das plötzliche Überangebot an Nährstoffen. Meist klärt sich das Wasser innerhalb weniger Tage von selbst. Algenblüten (grünes Wasser) entstehen bei zu viel Licht oder Nährstoffen – reduzieren Sie die Beleuchtungsdauer auf 6-8 Stunden.
Braune Beläge (Kieselalgen)
Braune, schmierige Beläge auf Scheiben und Dekoration sind typisch für neue Becken. Diese Kieselalgen verschwinden meist nach 4-6 Wochen von selbst, wenn sich das biologische Gleichgewicht eingependelt hat.
❌ Typische Anfängerfehler vermeiden
- Zu frühes Einsetzen der Tiere – Warten Sie den Nitrit-Peak ab!
- Überfütterung in der Einfahrzeit – Nur minimale Futtermengen verwenden
- Zu häufige Wasserwechsel – Stören die Bakterienbildung
- Panik bei Trübungen – Meist normaler Einfahrprozess
- Zu starke Beleuchtung – Fördert Algenprobleme
Die verschiedenen Garnelenarten im Überblick
Für unser Projekt haben wir uns für Neocaridina-Garnelen entschieden, aber es lohnt sich, einen Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten zu haben:
Neocaridina davidi – Die Einsteiger-Garnelen
Diese robusten Garnelen sind perfekt für Anfänger geeignet. Sie vermehren sich leicht, sind tolerant gegenüber Wasserwerten und kommen gut mit Leitungswasser zurecht. Beliebte Farbformen sind Red Fire, Yellow Fire, Blue Velvet, Orange Sakura und viele mehr.
Caridina-Garnelen – Für Fortgeschrittene
Diese Gruppe umfasst die spektakulären Bienengarnelen, Crystal Red/Black und die begehrten Taiwan Bee-Garnelen. Sie benötigen weiches, saures Wasser und sind deutlich anspruchsvoller in der Haltung.
🦐 Aquaristik Shop von Bachflohkrebse.de
Hier finden Sie alles Notwendige für ein perfekt laufendes Becken. Jedes Aquarium ist unabhängig von seiner Größe ein komplexes Ökosystem. Fische, Pflanzen, Wirbellose und Bakterien gehen in einem Aquarienbecken eine Art Bündnis ein. Von Wasserwechsel-Sets über Scheibenreiniger bis hin zu Heilmitteln und Vitaminpräparaten für optimale Fischgesundheit.
Spezialgarnelen für Experten
Sulawesi-Garnelen aus den indonesischen Seen stellen höchste Ansprüche an Wasserqualität und Temperatur. Amanogarnelen sind exzellente Algenfresser, werden aber größer und benötigen Brackwasser zur Fortpflanzung.
Langfristige Pflege und Wartung
Nach der erfolgreichen Einfahrzeit beginnt die eigentliche Aquarienpflege. Ein gut eingerichtetes Garnelenbecken ist überraschend pflegeleicht, wenn man einige Grundregeln beachtet:
Der regelmäßige Wasserwechsel
Auch wenn Garnelen deutlich weniger biomasseintensiv sind als Fische, sind regelmäßige Wasserwechsel unverzichtbar. Für Neocaridina-Becken empfehlen sich wöchentliche Wechsel von 20-30% des Wasservolumens. Bei Caridina sollten Sie vorsichtiger sein – hier reichen 10-15% wöchentlich.
💧 Wasserwechsel-Profi-Tipps
- Verwenden Sie einen Mulmsauger, um Futterreste zu entfernen
- Temperatur des Frischwassers sollte der Aquarientemperatur entsprechen
- Bei hartem Leitungswasser langsam einfüllen, um pH-Schocks zu vermeiden
- Nach dem Wasserwechsel 2-3 Tage nicht füttern (Garnelen sind sehr genügsam)
Fütterung – Weniger ist mehr
Garnelen sind sehr genügsame Tiere und können theoretisch wochenlang ohne zusätzliches Futter auskommen. In einem gut bepflanzten Becken finden sie ausreichend Nahrung in Form von Biofilm, abgestorbenen Pflanzenteilen und Mikroorganismen. Zusatzfutter sollte sparsam gegeben werden – maximal 2-3 mal pro Woche kleine Mengen.
Troubleshooting – Wenn Probleme auftreten
Garnelen sterben plötzlich
Plötzliche Todesfälle können verschiedene Ursachen haben:
- Wasserwerte-Schwankungen: Messen Sie sofort alle Parameter
- Häutungsprobleme: Oft bei zu weichem Wasser oder Mineralstoffmangel
- Kupfervergiftung: Auch geringste Mengen sind tödlich
- Sauerstoffmangel: Bei hohen Temperaturen oder Überbesatz
Garnelen vermehren sich nicht
Ausbleibende Vermehrung kann folgende Gründe haben:
- Stress durch falsche Wasserwerte oder zu helles Licht
- Nur Tiere eines Geschlechts im Becken
- Zu junge Tiere (Geschlechtsreife ab 3-6 Monaten)
- Fressfeinde im Becken (andere Garnelen fressen Jungtiere)
Algenprobleme
Algen sind in jedem Aquarium normal, aber bei Überhand können sie stören:
- Fadenalgen: Meist zu viel Licht oder Nährstoffe – Beleuchtung reduzieren
- Pinselalgen: Oft zu wenig CO2 – Wasserwechsel erhöhen
- Punktalgen an Scheiben: Normal – einfach regelmäßig abwischen
Ausblick – Erweiterung und Weiterentwicklung
Von der geplanten Deko fehlen noch die Catappa-Blätter, diese werden später, zusammen mit den Tieren bestellt.
Ein erfolgreich eingerichtetes Garnelenbecken ist erst der Anfang einer faszinierenden Reise. Viele Aquarianer erweitern später ihr Hobby durch:
- Zucht seltener Farbformen: Hochgradig selektierte Taiwan Bees oder neue Neocaridina-Varianten
- Aquascaping-Projekte: Kunstvolle Landschaften mit Garnelen als „lebende Dekoration“
- Artbecken: Spezialisierung auf eine bestimmte Garnelenart
- Zuchtanlage: Mehrere Becken für systematische Zucht
Das Wichtigste ist: Lassen Sie sich Zeit und haben Sie Geduld. Ein gut eingerichtetes Garnelenbecken entwickelt sich über Monate und Jahre und wird immer schöner und stabiler.
📚 Weiterführende Artikel
Zu Teil 2: Wasserwerte kontrollieren und Garnelen einsetzen >>